Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S42
DOI: 10.1055/s-0041-1727400
05. Diabetes und Schwangerschaft

Einfluss von Serotonin und Estradiol auf die Insulinsekretion bei einem prädiabetischen Mausmodell

MA Pfeifer
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
,
M Liebmann
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
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K Grupe
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
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S Scherneck
Technische Universität Braunschweig, Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Braunschweig, Germany
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Weibliche New Zealand obese (NZO)-Mäuse weisen eine Glucosetoleranzstörung, aber keinen manifesten Diabetes auf. Während der Trächtigkeit kommt es in vivo zu einer Verbesserung der Glucose-stimulierten Insulinsekretion, die jedoch nicht bei isolierten primären Langerhans-Inseln beobachtet werden kann. Daher sollte der Einfluss der schwangerschaftsassoziierten Hormone Estradiol und Serotonin als mögliche Modulatoren der Insulinsekretion im NZO-Modell näher betrachtet werden.

    Methodik NZO- und NMRI-Mäuse (Kontrolle) wurden präkonzeptionell und an Tag 14 (d14) der Trächtigkeit untersucht. Die Bestimmung von Hormonkonzentrationen in Pankreasextrakten und im Plasma erfolgte mittels ELISA. Isolierte Langerhans-Inseln wurden präkonzeptionell entweder mit 5 oder 20 mM Glucose (Kontrolle) sowie 20 mM Glucose in Kombination mit Estradiol beziehungsweise Serotonin statisch inkubiert. Anschließend erfolgte die Messung der Insulinsekretion.

    Ergebnisse An d14 zeigte die NZO-Maus im Vergleich zum NMRI-Stamm einen erhöhten Serotoningehalt im Pankreas (p < 0,01). Weiterhin wies die NZO-Maus präkonzeptionell erhöhte Serotoninplasmaspiegel auf, wobei an d14 signifikante Unterschiede ermittelt werden konnten (p < 0,05). Die Estradiolplasmaspiegel waren an d14 ebenfalls erhöht (p < 0,05). Die Insulinsekretion konnte durch 100 sowie 1.000 nM Estradiol in beiden Stämmen gesteigert werden (NMRI: p < 0,05; NZO: p < 0,05). Eine Konzentration von 1.000 nM Serotonin zeigte in beiden Mausstämmen einen inhibierenden Effekt auf die Insulinsekretion. Dieser Effekt war in der NZO-Maus signifikant (p < 0,05).

    Schlussfolgerungen Obwohl der Serotoningehalt während der Trächtigkeit sowohl im Pankreas als auch im Plasma bei der NZO-Maus erhöht ist, ruft eine Stimulation isolierter Langerhans-Inseln mit Serotonin keine kompensatorische Steigerung der Insulinsekretion hervor, wohingegen Estradiol diese bewirkt.


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    Interessenskonflikt

    Es besteht kein Interessenkonflikt.

    Publication History

    Article published online:
    06 May 2021

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