Zielsetzung Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, wie die Einnahmepraxis von und der Kenntnisstand
zu Analgetika in der Schwangerschaft mit Blick auf das neonatale Outcome sind.
Materialien Wir entwickelten einen Fragebogen, der sich in drei Abschnitte gliedert: Anamnese,
Schmerzen in der Schwangerschaft inklusive deren Therapie und Kenntnisstand zu Schmerzmitteln
in der Schwangerschaft.
Methoden Es wurden 900 Wöchnerinnen in Magdeburg anhand des Fragebogens interviewt, die sich
in zwei Untersuchungskollektive teilen, um mögliche Unterschiede zu evaluieren. 450
Frauen entbanden in der Universitätsfrauenklinik mit Perinatalzentrum Level I und
450 im St. Marienstift, einem Krankenhaus der Normalversorgung. Die Daten zum neonatalen
Outcome wurden aus dem Geburtsprotokoll und bei Verlegung auf die Intensivstation
aus Epikrisen der Neonataologie entnommen.
Ergebnisse Von den 900 befragten Frauen litten 89% zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft
sporadisch bis regelmäßig an Schmerzen.
98% probierten vor einem Schmerzmittel zunächst nicht-medikamentöse Alternativen,
wie Flüssigkeitszufuhr oder Ruhe aus, viele andere Möglichkeiten, wie Akupunktur,
wurden nicht ausgeschöpft. In beiden Kliniken nahm etwa ein Drittel ein Analgetikum
zur Schmerzlinderung ein, wobei sich davon 84% für Paracetamol, dem Mittel erster
Wahl, entschieden. Analgetika wurden vor allem im zweiten Trimester und in geringen
Dosen und Einnahmefrequenzen verwendet.
In der Universitätsfrauenklinik entschieden sich unter der Geburt 82% für eine Schmerztherapie,
im Krankenhaus St. Marienstift hingegen nur 49%.
Der Kenntnisstand der Wöchnerinnen ist außerdem von großen Unsicherheiten geprägt.
Die statistische Auswertung steht noch aus.
Zusammenfassung Die Schmerztherapie in der Schwangerschaft ist ein relevantes Thema. Die Aufklärung,
auch in Bezug auf nicht-medikamentöse Möglichkeiten, könnte optimiert werden.