Zusammenfassung
Der Haut-Weichteil-Mantel an den Fingern spielt eine wesentliche Rolle für die Funktion der Hand. Neben der hohen mechanischen Belastbarkeit sind die ausgeprägte Sensibilität und der Tastsinn an den Fingern wichtige Grundvoraussetzung für die Funktion der Hand als komplexes Greif-, Tast- und Ausdrucksorgan. Verletzungen der Finger mit einer Schädigung des Haut-Weichteil-Mantels sind häufig. Während bei kleineren, oberflächlichen Hautverletzungen ohne freiliegende funktionelle Strukturen der Wundverschluss über Hautnaht, Sekundärheilung oder Hauttransplantate erfolgen kann, kommen bei größeren Weichteildefekten mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Gefäß-Nerven-Bündeln lokale oder lokoregionäre Lappenplastiken zur Rekonstruktion des Haut-Weichteil-Mantels zur Anwendung. In diesem Artikel soll ein Überblick über das diagnostische und therapeutische Vorgehen sowie verschiedene lokale und lokoregionäre Lappenplastiken gegeben werden, mit denen Haut-Weichteil-Defekte an den Fingern rekonstruiert werden können.