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DOI: 10.1055/s-0042-100585
„Jegliches wechselt, doch nichts geht unter“[*]
“Everything Changes, But Nothing Disappears”Das zeigt auch der Beitrag zur Universitätshautklinik Kiel, die 1902 mit Ernst von Düring-Pascha die erste Professur für Haut- und Geschlechtskrankheiten erhielt. Den Grundstein hatte jedoch zuvor bereits der Internist Heinrich Irenäus Quincke gelegt, der in seiner Kieler Zeit von 1878 – 1908 die Dermatologie vorantrieb. Und das betraf nicht nur das Angioödem, das erstmals 1883 im Edinburgh Medical Journal als Quincke-Ödem bezeichnet wurde, sondern viele andere dermatologische Krankheitsbilder wie die Geschlechtskrankheiten auch.
Mit dem Wechsel der Direktoren unserer Klinik änderte sich auch der Forschungsschwerpunkt. Das reichte von der Einführung der „Finsen-Lampe“ und der Therapie mit UV-Licht über die Röntgenstrahlentherapie, die Entwicklung von Sulfonamid-Verbindungen, die Etablierung der ersten dermatologischen Hollerith-Kartei, der Psoriasisforschung, der Forschung der Antimikrobiellen Peptide (ein Artikel zum Thema im Heft) bis hin zur modernen Photobiologie. Bei diesen Aktivitäten gingen aber auch alle anderen Forschungsrichtungen nicht unter. Die Gegenwart spiegelt das wider.
Die Klinik ist mit den Bereichen Dermatoonkologie, Photobiologie, Mykologie, Psoriasis, Atopisches Ekzem, Allergologie und Kinderdermatologie (ein Artikel zur Therapie des infantilen Hämangioms mit Propranolol im Heft) extrem breit aufgestellt und pflegt national und international fruchtbare Kooperationsprojekte. Immer schon spielte die Lehre der Hautklinik Kiel eine große Rolle, was auch die Anzahl vieler Lehrpreise reflektiert.
Wechsel zeigt sich nicht nur in der Führung des Hauses und den Schwerpunkten, sondern auch im Standort der Hautklinik. Darüber hinaus hat sich auch die Innenausstattung unseres Hauses ständig gewandelt, wobei viele Salbenräume molekulargenetischen Laboratorien und speziellen Therapien wie der Photopherese weichen mussten. Dem Gesundheitssystem und den Veränderungen in der Hochschulmedizin geschuldet steht die Hautklinik Kiel auch jetzt wieder vor einem Standortwechsel. Wir werden voraussichtlich 2018 in das Zentralklinikum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) umziehen, dessen Gerüst jetzt bereits steht. Wir sind sicher, dass auch dieser Wechsel schadlos, ohne dass etwas untergeht, vollzogen wird!
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* Ovid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.)