Rofo 2016; 188(07): 687-689
DOI: 10.1055/s-0042-104206
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Segmentale Arterielle Mediolyse (SAM) – Eine seltene Differenzialdiagnose multipler Viszeralaneurysmen

W. G. Kunz
,
P. M. Paprottka
,
A. Reichelt
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

16. Februar 2016

27. Februar 2016

Publikationsdatum:
29. Juni 2016 (online)

Einführung

Echte Aneurysmen und Pseudoaneurysmen der Viszeralarterien stellen eine heterogene Gruppe von Gefäßpathologien in Bezug auf Ätiologie, Klinik sowie Lokalisation dar und sind bei Ruptur eine wichtige Differenzialdiagnose des akuten Abdomens. Die Lokalisation der Viszeralaneurysmen verteilt sich zu 60 – 80 % auf die A. splenica, zu 20 % auf die A. hepatica, zu 5 – 7 % auf die A. mesenterica superior und zu je ca. 3 % auf den Truncus coeliacus, die Aa. gastricae und die Aa. jejunales/ileales (Jesinger RA et al. Radiographics 2013; 33: E71 – 96). Die Ätiologie echter Aneurysmen ist überwiegend atherosklerotisch bedingt. Dahingegen entstehen Pseudoaneurysmen insbesondere postentzündlich (am häufigsten bei Z. n. Pankreatitis) und posttraumatisch (Lu M et al. J Comput Assist Tomogr 2015; 39: 1 – 6). Anhand des folgenden Falles wird die seltene pathologische Entität der Segmentalen Arteriellen Mediolyse (SAM) demonstriert, welche eine zunehmend häufiger diagnostizierte Ursache multipler Viszeralaneurysmen ist.