Gesundheitswesen 2018; 80(02): 149-153
DOI: 10.1055/s-0042-104584
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stolpersteine bei der Interpretation des populationsattributablen Risikos

Some Caveats in the Interpretation of Population Attributable Risks
B. Kowall
1   Zentrum für Klinische Epidemiologie, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
,
A. Stang
1   Zentrum für Klinische Epidemiologie, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen
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Publication Date:
04 May 2016 (online)

Zusammenfassung

Populationsattributable Risiken (PARs) werden in den Gesundheitswissenschaften häufig herangezogen, weil sie eine scheinbar einfache Antwort auf die Frage geben, welcher Anteil der Fälle einer Erkrankung in einer Population vermieden werden könnte, wenn ein oder mehrere Risikofaktoren für diese Erkrankung eliminiert würden. Im vorliegenden Beitrag werden einige Probleme von PARs erläutert, die sich daraus ergeben, dass Krankheiten durch mehrere Ursachen hervorgerufen werden. Darüber hinaus werden Voraussetzungen diskutiert, die erfüllt sein müssen, damit für Präventionsmaßnahmen berechnete Werte von PARs eine realistische Aussage darüber erlauben, um welchen Anteil eine Krankheitslast reduziert werden kann.

Abstract

Population attributable risks (PARs) are often used in health sciences because they offer an apparently easy answer to the question as to the proportion of disease cases that could be prevented in a population if one or more risk factors were eliminated. We discuss some problems in the interpretation of PARs that result from the fact that diseases have more than one cause. Moreover, requirements are discussed which have to be met before PARs can give a realistic idea of the proportion of cases of illness that can be avoided.