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DOI: 10.1055/s-0042-110301
Liebe Leserin, lieber Leser,
Publication History
Publication Date:
23 June 2016 (online)
ein Großteil der Anästhesie und Intensivmedizin beschäftigt sich damit, die wichtigsten Organfunktionen des Patienten zeitweise oder dauerhaft zu ersetzen. Auch in diesem Heft geht es in zwei größeren Beiträgen um diese Themen: Im „Nachgehakt“-Interview erläutert Alexander Zarbock, wie man bei Herzoperationen an Hochrisiko-Patienten eine zusätzliche Nierenschädigung zu vermeiden versucht. Ein aktueller Ansatz ist das „remote ischemic preconditioning“, die forcierte Ischämie einer Extremität vor der eigentlichen Operation.
Die Intervention ist erstaunlich einfach: Dem bereits anästhesierten Patienten legt man eine Blutdruckmanschette am Arm an und pumpt sie z. B. 3-mal für je 5 Minuten auf 200 mmHg auf, die Erholung zwischen den Zyklen beträgt ebenfalls 5 Minuten. Die damit in Gang gesetzten Schutzmechanismen des Körpers tragen dazu bei, dass die Niere weniger geschädigt wird als sonst häufig bei kardialen Eingriffen.
Der Leitlinien-Beitrag von Andreas Jerrentrup beschäftigt sich dagegen mit dem Ersatz der Atmung – genauer gesagt mit der nichtinvasiven Beatmung bei akuter respiratorischer Insuffizienz. Die überarbeiteten Empfehlungen aus 2015 sind zwar nicht völlig neu, aber wichtige Detailfragen etwa zu Kontraindikationen, zur transkutanen pCO2-Messung und CPAP-Therapie konnte die Forschung inzwischen genauer beantworten.
Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre und hoffen, dass Sie einiges davon in Ihrem klinischen Alltag anwenden können.
Herausgeber
G. Marx, Aachen
H. Wulf, Marburg