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DOI: 10.1055/s-0042-111213
Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter
Diagnosis, Therapy and Follow-Up of Diabetes Mellitus in Children and Adolescents- 1 Anliegen und Hintergrund
- 2 Epidemiologie und Formen des Diabetes im Kindes- und Jugendalter
- 3 Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung des Diabetes
- 4 Therapie des Typ-1-Diabetes
- 5 Psychologische und soziale Risiken, Komorbiditäten und Interventionen
- 6 Akutkomplikationen
- 6.2 Hypoglykämie
- 7 Langzeitkomplikationen und Vorsorgeuntersuchungen (Screening)
- 8 Assoziierte Autoimmunerkrankungen
- 9 Andere Diabetesformen im Kindes- und Jugendalter
- Impressum
- Abkürzungsverzeichnis
- Literatur
1 Anliegen und Hintergrund
Die Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus ist eine wesentliche Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD).
Um den Besonderheiten einer chronischen Erkrankung im Kindes- und Jugendalter Rechnung zu tragen, müssen spezifische Aspekte dieses Lebensabschnitts berücksichtigt werden.
Die vorliegenden Empfehlungen richten sich an alle Berufsgruppen, die Kinder und Jugendliche mit Diabetes sowie deren Familien betreuen und unterstützen, sowie an übergeordnete Organisationen (z. B. Krankenkassen), die mit der Erkrankung befasst sind.
Entsprechend den Vorgaben der Gesundheitsminister der Länder und gängiger Praxis vieler Kliniken wird als Alter, bis zu dem die vorliegenden pädiatrischen Leitlinien gelten sollen, das vollendete 18. Lebensjahr definiert. Im klinischen Einzelfall können diese Leitlinien allerdings auch für das junge Erwachsenenalter herangezogen werden.
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2 Epidemiologie und Formen des Diabetes im Kindes- und Jugendalter
2.1 Typ-1-Diabetes
Der Typ-1-Diabetes ist nach wie vor die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter. Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland 15 600 bis 17 400 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 14 Jahren mit einem Typ-1-Diabetes [Rosenbauer et al. 2013]. In der Altersgruppe 0 bis 19 Jahre waren zu Beginn des Jahrtausends 21 000 bis 24 000 Kinder und Jugendliche betroffen [Rosenbauer et al. 2002]. Derzeit schätzt man diese Zahl auf rund 30 000 bis 32 000 [Rosenbauer et al. 2012].
Für die 1990er Jahre wurden mittlere jährliche Neuerkrankungsraten (Inzidenzraten) zwischen 12,9 (95 %-Konfidenzintervall 12,4 – 13,4) und 14,2 (95 %-Konfidenzintervall 12,9 – 15,5) pro 100 000 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren und 17,0 (95 %-Konfidenzintervall 15,2 – 18,8) pro 100 000 im Alter von 0 bis 19 Jahren berichtet [Neu et al. 2001; Rosenbauer et al. 2002b; Neu et al. 2008]. Die Inzidenzrate steigt mit 3 – 4 % pro Jahr [Ehehalt et al. 2008; Neu et al. 2013]. Gegenüber den frühen 1990er Jahren hat sich die Neuerkrankungsrate für 0- bis 14-Jährige zwischenzeitlich verdoppelt und liegt zurzeit bei 22,9 (95 %-Konfidenzintervall 22,2 – 23,6). Der Inzidenzanstieg betrifft insbesondere die jüngeren Altersgruppen.
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2.2 Typ-2-Diabetes
Parallel zum Anstieg der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter [Kurth et al. 2007; Kromeyer-Hauschild et al. 2001] hat die Häufigkeit des Typ-2-Diabetes in dieser Altersgruppe zugenommen. Erste populationsbasierte Schätzungen des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen im Jahr 2002 ergaben eine Inzidenz von 1,57 pro 100 000 (95 %-Konfidenzintervall 0,98 – 2,42) [Rosenbauer et al. 2003]. Untersuchungen in Baden-Württemberg aus dem Jahr 2004 zeigen, dass der Typ-2-Diabetes in Deutschland bei 0- bis 20-Jährigen mit einer Prävalenz von 2,3 pro 100 000 auftritt [Neu et al. 2005]. Die aktuelle jährliche Neuerkrankungsrate wird mit 200 Neuerkrankungen im Alter von 12 bis 19 Jahren geschätzt [Danne 2014].
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3 Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung des Diabetes
3.1 Typ-1-Diabetes
Die Diagnose eines Typ-1-Diabetes basiert auf der klinischen Symptomatik und der Blutzuckermessung. In Zweifelsfällen können weitere Parameter für die Diagnosestellung herangezogen werden. Dazu zählen: 1. mit Diabetes assoziierte Autoantikörper (ICA, GAD 65, IA2, IAA, ZnT8), 2. ein oraler Glukosetoleranztest und 3. eine HbA1c-Bestimmung. [International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes (ISPAD) 2014; Ehehalt et al. 2010].
10 – 15 % aller Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren mit einem Typ-1-Diabetes haben erstgradige Verwandte mit einem Diabetes und somit eine positive Familienanamnese [Rosenbauer et al. 2003; Scottish Study Group for the Care of the Young Diabetic 2001]. Das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, ist für Kinder mit einem an Diabetes erkrankten Vater dreifach höher als für Kinder mit einer an Diabetes erkrankten Mutter [Gale et al. 2001]. Während Antikörper und andere Marker zwar eine Vorhersage und Risikokalkulation hinsichtlich der Diabetesentstehung erlauben, fehlen jedoch effektive Präventionsstrategien, die eine Diabetesmanifestation verhindern könnten [Rosenbloom et al. 2000; Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005].
Ein generelles Screening auf einen Typ-1-Diabetes sollte deshalb weder bei der Allgemeinbevölkerung noch bei Hochrisikogruppen unter Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005b].
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3.2 Typ-2-Diabetes
Ein oraler Glukosetoleranztest zur Früherkennung von Typ-2-Diabetes soll ab dem 10. Lebensjahr bei Übergewicht (BMI > 90. Perzentile) und Vorliegen von mindestens zwei der folgenden Risikofaktoren erfolgen:
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Typ-2-Diabetes bei Verwandten 1. oder 2. Grades
-
Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit erhöhtem Risiko (z. B. Ostasiaten, Afroamerikaner, Hispanier)
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extreme Adipositas (BMI > 99,5. Perzentile)
-
Zeichen der Insulinresistenz oder mit ihr assoziierte Veränderungen (arterieller Hypertonus, Dyslipidämie, erhöhte Transaminasen, Polyzystisches Ovarialsyndrom, Acanthosis nigricans)
[Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) 2008]
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4 Therapie des Typ-1-Diabetes
4.1 Beginn der Therapie
Eine Insulintherapie soll umgehend nach Diagnosestellung des Typ-1-Diabetes eingeleitet werden, da sich der kindliche Stoffwechsel rapide verschlechtern kann. Schnellstmöglich soll ein mit Kindern erfahrenes Diabetesteam hinzugezogen werden [Bangstad et al. 2007].
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4.2 Therapieziele
Erstbehandlung und Dauerbetreuung sollen vom 1. bis zum 18., in Einzelfällen bis zum 21. Lebensjahr, kontinuierlich von einem kinderdiabetologisch erfahrenen Team durchgeführt werden. Die spezialisierte Betreuung trägt nachweislich zu einer Senkung der Krankenhaustage und -wiederaufnahmen, einem niedrigeren HbA1c-Wert bei besserem Krankheitsmanagement und zu weniger Komplikationen bei [Cadario et al. 2009; Pihoker et al. 2014; Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005].
Die Behandlung des Typ-1-Diabetes durch das Behandlungsteam sollte umfassen:
-
Insulintherapie
-
individuelle Soffwechselselbstkontrolle
-
altersadaptierte strukturierte Schulung
-
psychosoziale Betreuung der betroffenen Familien
Folgende medizinischen Ziele stehen bei der Betreuung von pädiatrischen Patienten mit Diabetes mellitus im Vordergrund [Danne et al. 2014]: Vermeidung akuter Stoffwechselentgleisungen, Prävention diabetesbedingter mikro- und makrovaskulärer Folgeerkrankungen und eine normale körperliche Entwicklung (Längenwachstum, Gewichtszunahme, Pubertätsbeginn). Die psychosoziale Entwicklung der Patienten soll durch den Diabetes und seine Therapie so wenig wie möglich beeinträchtigt werden und die Integration und Inklusion in Kindergarten, Schule und Berufsausbildung gewährleistet werden.
Mit dem Kind bzw. dem Jugendlichen und seiner Familie sollen individuelle Therapieziele formuliert werden (HbA1c-Wert, Blutzuckerzielbereiche, Verhaltensänderungen bei risikofördernder Lebensweise, Integrationsbemühungen u. a.).
Der angestrebte HbA1c-Wert soll < 7,5 % sein, ohne dass Hypoglykämien auftreten. Blutzuckerschwankungen sollten möglichst gering gehalten werden [Bangstad et al. 2007; Clarke et al. 2008a] ([Tab. 1]).
BZ-Kontrolle: klinisch-chemische Bewertung |
gesund |
gut |
mäßig (Maßnahmen empfohlen) |
schlecht (Maßnahmen erforderlich) |
Präprandiale oder Nüchtern-BG (mmol/l bzw. mg/dl) |
3,6 – 5,6 65 – 100 |
5 – 8[2] 90 – 145 |
> 8 > 145 |
> 9 > 162 |
Postprandiale BG (mmol/l bzw. mg/dl) |
4,5 – 7,0 80 – 126 |
5 – 10 90 – 180 |
10 – 14 180 – 250 |
> 14 > 250 |
Nächtliche BG[3] (mmol/l bzw. mg/dl) |
3,6 – 5,6 65 – 100 |
4,5 – 9 80 – 162 |
< 4,2 oder > 9 < 75 oder > 162 |
< 4,0 oder > 11 < 70 oder > 200 |
HbA1c-Wert (%) (standardisierte Messung nach Vorgaben des DCC-Trials) |
< 6,05 |
< 7,5 |
7,5 – 9,0 |
> 9,0 |
1 Diese allgemeinen Orientierungswerte müssen den individuellen Umständen eines Patienten angepasst werden. Abweichende Werte gelten insbesondere für Kleinkinder, Patienten mit schweren Hypoglykämien oder Patienten, die nicht in der Lage sind, Hypoglykämien zu erkennen [Cranston et al. 1994].
2 Ist die morgendliche Nüchtern-Blutglukose unter 72 mg/dl (unter 4 mmol/l), sollte die Möglichkeit einer vorangegangenen nächtlichen Hypoglykämie in Erwägung gezogen werden [Holl et al. 1992].
3 Diese Zahlen basieren auf klinischen Studien, es liegen aber keine strikten, evidenzbasierten Empfehlungen vor.
Die durchschnittliche Frequenz der Glukosekontrolle sollte zwischen 5- und 6-mal täglich betragen, kann aber im Einzelfall deutlich höher liegen [Ziegler et al. 2011].
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4.3 Kontinuierliche Behandlung des Typ-1-Diabetes
Für die Gewährleistung einer möglichst normoglykämienahen Stoffwechsellage sowie einer unbelasteten psychosozialen Entwicklung ist die Kontinuität der Behandlung des Diabetes mellitus sowohl im zeitlichen Verlauf als auch im Hinblick auf die verschiedenen Lebens- und Entwicklungsphasen eines Kindes und Jugendlichen mit Diabetes entscheidend.
Betreuung von Kindern in Kindergärten und Schulen
Kinder mit Diabetes sollen in allgemeinen Kindergärten/Grundschulen betreut werden [Hellems et al. 2007].
Ein individueller Plan zu Häufigkeit und Interventionsgrenzen der Blutzucker- bzw. Glukosemessung, Insulingaben (Modus, Zeit, Dosisberechnung), Mahlzeitenfestlegung, Symptomen und Management bei Hypo- und Hyperglykämie soll für die Einrichtung (z. B. Kindergarten, Schule, Hort) erstellt werden [American Diabetes Association (ADA) 2015].
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Betreuung beim Übergang ins junge Erwachsenenalter
Die Transition von der pädiatrischen in die internistische Diabetesbetreuung trifft junge Menschen mit Diabetes im Alter von 16 – 21 Jahren in einer Lebensphase allgemeiner Umbrüche und sollte begleitet werden (Übergangssprechstunden, strukturierte pädiatrisch-internistische Transition o. ‘.) [Nakhla et al. 2008; Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Court JM et al. 2008].
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Betreuung bei Krankheit und Vermeidung von Krankheitsrisiken
Bei schweren Erkrankungen bzw. perioperativ sollen Kinder mit Diabetes in ein entsprechend erfahrenes und ausgerüstetes Zentrum überwiesen werden. Der Kinderdiabetologe ist hinzuzuziehen [Brink et al. 2007].
In keinem Fall sollte das Insulin bei niedrigen Glukosewerten oder Nahrungsverweigerung komplett weggelassen werden. Notwendig ist vielmehr die Gabe von Kohlenhydraten, um Substratmangel und Ketonkörperbildung zu vermeiden.
Kinder mit Diabetes mellitus sollten nach STIKO-Empfehlungen geimpft werden.
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Diabetesbehandlung bei körperlicher Aktivität/Sport
Regelmäßige sportliche Betätigung verbessert die metabolische Kontrolle. Regelmäßiges Schwimmen senkt den HbA1c-Wert nachweislich signifikant [Sideravicite et al. 2006].
Da bei sportlicher Betätigung der Blutzucker durch Energieverbrauch gesenkt wird, ist das Risiko einer Hypoglykämie erhöht. Stärkster Prädiktor für eine Hypoglykämie ist der Ausgangsglukosewert, der grundsätzlich bei mind. 120 mg/dl (6,6 mmol/l) liegen sollte [Tansey et al. 2006].
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4.4 Insulinbehandlung
Der Behandlungsstandard bei pädiatrischen Patienten mit Typ-1-Diabetes sollte die intensivierte Insulintherapie sein.
Jede Insulintherapie soll im Rahmen einer umfassenden Diabetesbetreuung und mit Unterstützung der Familie durchgeführt werden.
Die Insulintherapie soll für jedes Kind individuell ausgerichtet sein
[Diabetes Control and Complications Trial Research Group 1995; White et al. 2008; Nathan et al. 2005; Musen et al. 2008].
Für pädiatrische Patienten sollen Humaninsulin oder Insulinanaloga verwendet werden [Bangstad et al. 2007; Danne et al. 2005; Mortensen et al. 2000; Deeb et al. 2001; Plank et al. 2005; Simpson et al. 2007].
Zur intravenösen Insulinbehandlung sollte Normalinsulin verwendet werden.
Kurzwirksame Insuline und Insulinanaloga (prandiale Substitution)
Kurzwirksames Humaninsulin und schnellwirksame Insulinanaloga zeigen bei Kindern Unterschiede bezüglich Wirkungsbeginn und Wirkdauer und können je nach Situation zur prandialen Substitution bei Kindern flexibel verwendet werden [Danne et al. 2005; Mortensen et al. 2000].
Für die Insulinpumpentherapie sollten kurzwirksame Insulinanaloga verwendet werden.
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Langwirksame Insuline und Insulinanaloga (basale Substitution)
Sowohl NPH-Insulin als auch langwirksame Insulinanaloga können zur basalen Insulinsubstitution bei Kindern individuell eingesetzt werden [Danne et al. 2003; Danne et al. 2008; Thisted et al. 2006; Robertson et al. 2007; Danne et al. 2013; Thalange et al. 2015].
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Insulinpumpentherapie
Bei folgenden Indikationen sollte eine Insulinpumpentherapie erwogen werden:
-
kleine Kinder, besonders Neugeborene, Säuglinge und Vorschulkinder,
-
Kinder und Jugendliche mit ausgeprägtem Blutzuckeranstieg in den frühen Morgenstunden (Dawn-Phänomen),
-
schwere Hypoglykämien, rezidivierende und nächtliche Hypoglykämien (trotz intensivierter konventioneller Therapie = ICT),
-
HbA1c-Wert außerhalb des Zielbereichs (trotz ICT),
-
beginnende mikro- oder makrovaskuläre Folgeerkrankungen,
-
Einschränkung der Lebensqualität durch bisherige Insulinbehandlung,
-
Kinder mit großer Angst vor Nadeln,
-
schwangere Jugendliche (bei geplanter Schwangerschaft idealerweise präkonzeptionell),
-
Leistungssportler,
-
große Fluktuationen des Blutzuckers unabhängig vom HbA1c-Wert (trotz ICT)
[Phillip et al. 2007].
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Kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Sensorunterstützte Insulintherapie (SuT) und Sensorunterstützte Insulinpumpentherapie (SuP)
CGM-Systeme können mit einer ICT genutzt werden (Sensorunterstützte Insulintherapie SuT). Einige CGM-Systeme können mit einer Insulinpumpe zusammen genutzt werden, oder die Insulinpumpe kann als Monitor für CGM-Daten dienen. Diese Kombination (CSII + CGM) wird jetzt als Sensorunterstützte Insulinpumpentherapie SuP bezeichnet. Darüber hinausgehend besteht die Möglichkeit der Abschaltung der Basalrate, wenn der Gewebezucker eine kritische Grenze erreicht (SuP + Low-Glucose-Suspend LGS).
CGM sollte bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes und Insulinpumpentherapie
-
zur Senkung der Hypoglykämierate (Häufigkeit, Dauer, Tiefe) oder
-
bei rezidivierenden nächtlichen Hypoglykämien oder
-
bei fehlender Hypoglykämiewahrnehmung oder
-
bei stattgehabten schweren Hypoglykämien
eingesetzt werden [Bergenstal et al. 2013; Ly et al. 2013; Maahs et al. 2014].
CGM sollte bei pädiatrischen Patienten mit Typ-1-Diabetes bei Nichterreichen des HbA1c-Zielwerts nach Ausschöpfen anderer stoffwechseloptimierender Maßnahmen und Schulungen erwogen und gegebenenfalls eingesetzt werden [Battelino et al. 2012; Bergenstal et al. 2010].
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4.5 Ernährungsempfehlungen
Die Ernährungsberatung im Rahmen der Schulung ist ein wichtiger Teil des umfassenden Therapieplans. Die Ernährungsberatung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes soll folgende Komponenten umfassen:
-
Aufklärung über die Blutzuckerwirksamkeit von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen,
-
Stärkung gesunder Ernährungsweisen in der Familie und in öffentlichen Einrichtungen: regelmäßige ausgewogene Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten (Obst, Gemüse, Rohkost), Vorbeugung einer Essstörung (insbesondere „binge-eating“, d. h. unkontrollierte Essattacken) und Vorbeugung von Übergewicht,
-
genügend Energie für altersgemäßes Wachstum und altersgemäße Entwicklung,
-
Anstreben eines normalen BMI, was regelmäßige körperliche Aktivität einschließt,
-
ausgewogene Balance zwischen Energieaufnahme und -verbrauch in Übereinstimmung mit den Insulinwirkprofilen,
-
Ernährung bei Krankheit und Sport,
-
Verminderung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen,
-
Berücksichtigung kultureller Ernährungsgewohnheiten.
modifiziert nach [Smart et al. 2014]).
Die Ernährungsberatung sollte durch Fachkräfte für Ernährung (DiätassistentInnen/ÖkotrophologInnen) erfolgen, die über fundierte Kenntnisse in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen und in der Insulintherapie verfügen [Smart et al. 2014; Craig et al. 2011].
Ernährungsempfehlungen sollten alle Nahrungskomponenten und deren Anteil an der täglichen Energiezufuhr umfassen [Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) et al. 2015].
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4.6 Diabetesschulung
Die Patientenschulung stellt einen integralen Bestandteil der Therapie dar. Ohne darauf abgestimmte adäquate medizinische Behandlung ist sie nicht erfolgreich [Bloomgarden et al. 1987; de Weerdt et al. 1991].
Kinder, Jugendliche und deren Eltern oder andere primäre Betreuer sollen von Diagnosestellung an kontinuierlich Zugang zu qualifizierten Schulungsangeboten haben [Craig et al. 2011; Bundesärztekammer (BÄK) et al. 2012; Canadian Diabetes Association Clinical Practice Guidelines Expert Committee 2013; Kulzer et al. 2013a; Martin et al. 2012; Lange et al. 2014a; Haas et al. 2014].
Betreuenden in Einrichtungen (z. B. Lehrkräften in der Schule, Erziehern und Erzieherinnen in Kindergarten, Hort, Krippe oder Wohngruppe) soll eine Schulung angeboten werden [Hellems et al. 2007; Lange et al. 2012; Clarke et al. 2013].
Die Schulungen sollen von einem multiprofessionellen Diabetesteam durchgeführt werden, das hinreichende Kenntnisse über altersspezifische Bedürfnisse, Möglichkeiten und Anforderungen aktueller Diabetestherapien an die Patienten und ihre Familien hat.
Die Schulungen sollen von allen Teammitgliedern getragen werden und einheitlichen, gemeinsam formulierten Therapiekonzepten und Therapiezielen folgen [Swift et al. 2010; Lange et al. 2014a; Cameron et al. 2013].
Der Lernprozess soll durch evaluierte Schulungsunterlagen begleitet werden, die sich an der kognitiven Entwicklung und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientieren. Gleiches gilt für die Schulungsmaterialien für Eltern, die deren Erziehungsaufgaben und die altersspezifische Diabetestherapie ihrer Kinder einbeziehen sollen [Martin et al. 2012; Lange et al. 2012; Lange et al. 2014a].
Diabetesschulung ist ein kontinuierlicher Prozess, der nur durch wiederholte bedarfsgerechte Angebote (mind. alle 2 Jahre) während der Langzeitbetreuung erfolgreich ist. Neue Therapiekonzepte, z. B. der Beginn einer Insulinpumpentherapie oder einer kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), neue Lebensabschnitte (z. B. die Einschulung) sollen durch zusätzliche Schulungen begleitet werden. Weitere Erkrankungen (z. B. Zöliakie oder ADHS) oder akute Komplikationen (z. B. DKA, schwere Hypoglykämien) oder psychische Probleme erfordern personalisierte Schulungen [Jacobson et al. 1997; Haas et al. 2014; Lange et al. 2014b; Delamater et al. 2014].
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4.7 Rehabilitation
Eine stationäre Rehabilitation kann durchgeführt werden
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bei anhaltend mangelhaften Fertigkeiten beim Umgang mit dem Diabetes,
-
bei bereits vorhandenen oder aktuell drohenden diabetischen Folgeerkrankungen,
-
nach stationärer Primärtherapie des neu diagnostizierten Diabetes mellitus, falls wohnortnah keine Initialschulung erfolgen kann (sog. Anschlussheilbehandlung),
-
bei langzeitig nicht ausreichender Stoffwechselführung unter ambulanten Betreuungsbedingungen, z. B. rezidivierenden Hypoglykämien oder Ketoazidosen,
-
bei erheblicher Störung von Aktivitäten und oder Teilhabe des Kindes oder Jugendlichen an einem altersangemessenen Alltagsleben, z. B. bei häufigen krankheitsbedingten Fehltagen (§ 4 SGB 9; Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation)
[Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) 2008; Fröhlich et al. 2008; Deutsche Rentenversicherung Bund 2009; Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Rehabilitation und Prävention 2007; Stachow et al. 2001].
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5 Psychologische und soziale Risiken, Komorbiditäten und Interventionen
Bei Diabetesdiagnose soll die psychosoziale Situation der Familien anamnestisch erfasst werden. Die Familien sollen psychosozial beraten werden. Das interdisziplinäre Team soll ihnen bedarfsgerechte therapeutische Hilfen zur Diabetesbewältigung anbieten. Dabei soll auch die psychische Situation der Eltern bzw. die anderer primärer Betreuungspersonen berücksichtigt werden [Hürter et al. 1991; Sundelin et al. 1996; Delamater et al. 1990; Craig et al. 2011; Delamater et al. 2014; Forsander et al. 1998; Sullivan-Bolyai et al. 2011; Forsander et al. 2000; Zenlea et al. 2014].
Die aktuelle psychosoziale Situation und gegebenenfalls belastende Lebensereignisse sollen im Rahmen der Langzeitbetreuung kontinuierlich erfasst (intellektuelle, schulische, emotionale und soziale Entwicklung) und bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.
Deshalb sollen Sozialarbeiter und Psychologen mit diabetesspezifischer Expertise fester Teil des interdisziplinären Diabetesteams sein [Silverstein et al. 2005; Craig et al. 2011; de Wit et al. 2008; Delamater et al. 2014; Kulzer et al. 2013a; Kulzer et al. 2013b; Hilliard et al. 2011; Haas et al. 2014; de Wit M. et al. 2012].
Insbesondere bei Jugendlichen soll auf Anzeichen gestörten Essverhaltens und auf affektive Störungen (z. B. Ängste, Depression, Anpassungsstörungen) geachtet, gegebenenfalls eine fachgerechte Diagnostik durchgeführt und frühzeitig interveniert werden.
Bei Vorliegen einer psychiatrisch relevanten Störung sollen Kinder- und Jugendpsychiater oder psychologische Psychotherapeuten hinzugezogen werden, um gegebenenfalls eine Mitbehandlung zu initiieren. Eine zwischen Psychiater und Diabetesteam abgestimmte Behandlung soll angestrebt werden [Northam et al. 2005; Lawrence et al. 2006; Delamater et al. 2014; Kulzer et al. 2013a; Kulzer et al. 2013b; Young et al. 2013].
Kinder und Jugendliche mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Beeinträchtigungen der Informationsverarbeitung und des Lernens. Besonders betroffen sind Kinder mit frühem Diabetesbeginn, schweren Hypoglykämien und chronischer Hyperglykämie im frühen Lebensalter.
Daher sollen die schulischen Leistungen der Kinder mit erhöhtem Risiko (Diabetesdiagnose unter 5 Jahren, schwere Hypoglykämien/chronische Hyperglykämien) erfasst werden. Bei Lernschwierigkeiten sollen sie wie alle Kinder neurophysiologisch und psychologisch untersucht werden, um das Vorliegen einer Lernbehinderung abzuklären und gegebenenfalls eine Förderung anzubieten [Delamater et al. 2014].
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6 Akutkomplikationen
6.1 Diabetische Ketoazidose
Die diabetische Ketoazidose ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung. Sie soll umgehend in einer spezialisierten Einrichtung von einem mit Kindern erfahrenen Diabetesteam behandelt werden. Es soll ein schriftlicher Behandlungsplan zur Behandlung von diabetischen Ketoazidosen bei Kindern und Jugendlichen vorliegen [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005; Glaser et al. 2006; Fiordalisi et al. 2007].
Die biochemischen Kriterien für die Ketoazidose umfassen:
-
pH < 7,3,
-
Bikarbonat < 15 mmol/l,
-
Hyperglykämie > 11 mmol/l, > 200 mg/dl,
-
assoziiert mit Ketonurie und Ketonnachweis im Serum.
Drei Schweregrade der Ketoazidose werden unterschieden:
-
leicht (pH < 7,3; Bikarbonat < 15 mmol/l),
-
mittelschwer (pH < 7,2; Bikarbonat < 10 mmol/l),
-
schwer (pH < 7,1; Bikarbonat < 5 mmol/l)
[Wolfsdorf et al. 2007].
Folgende Therapieziele sollen bei einer Ketoazidose angestrebt werden:
-
Kreislaufstabilisierung mit initialem Volumenbolus mit isotoner Lösung,
-
dann langsamer bilanzierter Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich,
-
langsame Normalisierung des Blutzuckers,
-
Ausgleich von Azidose und Ketose,
-
Vermeidung von Therapiekomplikationen (Hirnödem, Hypokaliämie),
-
Diagnose und Therapie auslösender Faktoren
[Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005b; Wolfsdorf et al. 2014] ([Tab. 2]).
Während der Behandlung der schweren diabetischen Ketoazidose sollen klinische Beobachtung und Monitoring mindestens stündlich erfolgen [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Edge et al. 2006I; Wolfsdorf et al. 2014].
Patienten mit schwerer Ketoazidose und erhöhtem Risiko für ein Hirnödem sollen umgehend von einem mit Kindern erfahrenen Diabetesteam auf einer Intensivstation oder einer spezialisierten Diabetesstation mit vergleichbarer Ausstattung behandelt werden.
Patienten mit Verdacht auf Hirnödem sollen auf einer Intensivstation in Kooperation mit einem erfahrenen Diabetesteam betreut werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005b; Wolfsdorf et al. 2014].
Patienten mit deutlichen Zeichen eines Hirnödems sollen umgehend vor Einleitung weiterer diagnostischer Maßnahmen (MRT) mit Mannitol oder hypertoner Kochsalzlösung entsprechend den Angaben im Hintergrundtext behandelt werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Fiordalisi et al. 2007; Hanas et al. 2007; Roberts et al. 2001; Franklin et al. 1982; Banks et al. 2008; Wolfsdorf et al. 2014].
Zur therapeutischen Wirksamkeit einer frühzeitigen, gegebenenfalls (nach 30 min) wiederholten intravenösen Mannitolgabe (0,5 – 1 g/kg) über 10 – 15 Minuten bei symptomatischem Hirnödem liegen Fallberichte bzw. Fallserien vor [Fiordalisi et al. 2007; Hanas et al. 2007; Roberts et al. 2001; Franklin et al. 1982].
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6.2 Hypoglykämie
Hypoglykämien sind die häufigsten Akutkomplikationen bei Diabetes [Diabetes Control and Complications Trial Research Group 1994].
Unterschieden werden
-
leichte Unterzuckerungen, die sofort vom Patienten durch Zufuhr schnell wirkender Kohlenhydrate behoben werden können, von
-
schweren Unterzuckerungen, die aufgrund der vorliegenden Bewusstseinseinschränkung oder des Bewusstseinsverlusts nur durch Fremdhilfe behoben werden können. Schwere Unterzuckerungen können neben einem Bewusstseinsverlust mit einem zerebralen Krampfanfall einhergehen.
Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes sollen immer schnell wirkende Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker o. Ä. bei sich tragen, um bei leichten Unterzuckerungen sofort handeln zu können und so einer schweren Unterzuckerung vorzubeugen. Eltern bzw. andere primäre Betreuungspersonen sollen in der Anwendung der Glukagonspritze bzw. weiterer Sofortmaßnahmen unterwiesen werden.
Betreuer/innen z. B. in Kindergärten, Kindertagesstätten und Lehrkräfte in Schulen sollten ebenfalls eine Einweisung über die Risiken und Behandlungsmöglichkeiten der Unterzuckerung erhalten.
Bei Vorliegen einer Hypoglykämiewahrnehmungsstörung soll vorübergehend ein höheres Blutzuckerniveau angestrebt werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Clarke et al. 2008a].
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7 Langzeitkomplikationen und Vorsorgeuntersuchungen (Screening)
Eine Bestimmung des HbA1c-Werts zur Kontrolle der Stoffwechseleinstellung soll mindestens all drei Monate erfolgen [Diabetes Control and Complications Trial Research Group 1994; Nathan et al. 2005; White et al. 2008]. Alle weiteren Langzeitkontrollen sind in [Tab. 3] aufgeführt.
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8 Assoziierte Autoimmunerkrankungen
8.1 Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen
Bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes sollen bei Diabetesmanifestation sowie regelmäßig in 1- bis 2-jährlichen Abständen oder bei entsprechenden Symptomen eine TSH-Bestimmung und eine Bestimmung der Schilddrüsenautoantikörper (TPO-AK, Tg-AK) erfolgen [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Bangstad et al. 2007; Silverstein et al. 2005; Kordonouri et al. 2011].
Bei Vorliegen von TPO-Autoantikörpern und/oder TSH-Erhöhung soll eine Sonografie der Schilddrüse durchgeführt werden.
Zur Therapie der autoimmunbedingten Hypothyreose oder Struma soll L-Thyroxin nach Therapieschema ([Abb. 1]) eingesetzt werden.
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8.2 Diagnostik und Therapie der Zöliakie
Kinder und Jugendliche mit Diabetes sollen bei Diabetesmanifestation und im weiteren Verlauf im Abstand von 1 – 2 Jahren sowie bei entsprechenden Symptomen auf Zöliakie untersucht werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005a; Hill et al. 2005; Silverstein et al. 2005; Kordonouri et al. 2007; Kordonouri et al. 2014; Kordonouri et al. 2011].
Bei nachgewiesener Zöliakie (serologisch und bioptisch) mit Symptomen oder extraintestinaler Manifestation soll eine glutenfreie Diät durchgeführt werden [Hansen et al. 2006; Amin et al. 2002; Hill et al. 2005; Lewis et al. 1996; Kordonouri et al. 2011].
Bei asymptomatischen Patienten sollte die Indikationsstellung zur glutenfreien Diät bzw. die weitere Verlaufskontrolle in Kooperation mit dem pädiatrischen Gastroenterologen erfolgen.
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9 Andere Diabetesformen im Kindes- und Jugendalter
9.1 Typ-2-Diabetes
Der Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen soll nach den Grenzwerten für Nüchternglukose und oralem Glukosetoleranztest (OGTT) unter Verwendung der Standard- oder Referenzmethode diagnostiziert werden.
Bei Überschreiten folgender Grenzwerte ist das Ergebnis bei asymptomatischen Patienten durch einen 2. Test an einem weiteren Tag zu bestätigen:
-
Nüchternglukose: > 126 mg/dl (> 7,0 mmol/l)
-
OGTT: 2h-Wert > 200 mg/dl (> 11,1 mmol/l)
[Genuth et al. 2003].
Hinweise zur Abgrenzung des Typ-2-Diabetes vom Typ-1-Diabetes können zusätzliche Laboruntersuchungen liefern:
-
C-Peptid
-
diabetesspezifische Autoantikörper (GAD, IA2, ICA, IAA)
[Alberti et al. 2004; Genuth et al. 2003].
Bei der Therapie des Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen ([Abb. 2]) sollen eine Nüchternglukose von < 126 mg/dl und ein HbA1c-Wert < 7 % angestrebt werden [Zeitler et al. 2014; UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) Group 1998b; Holman et al. 2008].
Die Schulung für Jugendliche mit Typ-2-Diabetes soll eine Ernährungsberatung sowie Anleitung zu körperlicher Aktivität im Rahmen eines strukturierten Adipositasprogramms umfassen [Reinehr et al. 2007; Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) 2008].
Darüber hinaus sollte eine individuell angepasste modulare Übernahme von für Typ-2-Diabetes relevanten Inhalten der Schulung zum Typ-1-Diabetes erfolgen.
Bei einem initialen HbA1c-Wert ≥ 9 % oder einer spontanen Hyperglykämie ≥ 250 mg/dl und bei Zeichen des absoluten Insulinmangels (Ketonurie, Ketoazidose) sollte eine initiale Insulintherapie begonnen werden. In allen anderen Fällen ist Metformin das Mittel der ersten Wahl zur medikamentösen Therapie bei Kindern und Jugendlichen [Shimazaki et al. 2007; UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) Group 1998a; Jones et al. 2002; Jones et al. 2002; Gottschalk et al. 2007; Zeitler et al. 2014].
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9.2 Monogenetischer Diabetes
Aufgrund der Bedeutung für Therapie, Langzeitprognose und genetische Beratung der Familien soll die molekulargenetische Diagnostik der häufigsten MODY-Formen ([Tab. 4]) bei begründetem Verdacht empfohlen werden.
Vor einer Sequenzierung der betreffenden Gene muss entsprechend dem Gendiagnostikgesetz eine Beratung und Aufklärung insbesondere über das Recht auf Wissen und Nichtwissen genetischer Information erfolgen [Murphy et al. 2008; McDonald et al. 2013; Ellard et al. 2008; Badenhoop et al. 2008; Gendiagnostikgesetz 2009].
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9.3 Neonataler Diabetes mellitus (NDM)
Eine Sonderform des genetisch bedingten Diabetes sind der neonatale Diabetes mellitus (NDM) und derjenige Diabetes, der in den ersten sechs Lebensmonaten auftritt. Klinisch werden zwei Subgruppen unterschieden, der transiente (TNDM) und der permanente (PNDM) neonatale Diabetes mellitus. Zur Diagnostik bei neonatalem Diabetes bzw. Diabetesmanifestation bis zum einschließlich sechsten Lebensmonat siehe ([Tab. 5]).
Bei ätiologisch nicht geklärtem neonatalem Diabetes mellitus und bei Diabetes mellitus, der sich bis zum 6. Lebensmonat manifestiert, soll möglichst früh eine molekulargenetische Analyse durchgeführt werden, um bei sulfonylharnstoffsensitiven Mutationen möglichst früh mit einer dementsprechenden Therapie zu beginnen [Flanagan et al. 2006; Babenko et al. 2006; Klupa et al. 2008; Battaglia et al. 2012; Shah et al. 2012].
Initial soll bei neonatalem Diabetes immer eine Insulintherapie erfolgen. Bei Vorliegen einer Mutation des KCNJ11- oder des ABCC8-Gens soll möglichst früh ein Therapieversuch mit Sulfonylharnstoffen unternommen werden [Hattersley et al. 2006; Pearson et al. 2006 I; Mlynarski et al. 2007; Koster et al. 2008; Slingerland et al. 2008; Thurber et al.].
Da Diabetes bei cystischer Fibrose klinisch oft schwer zu erkennen ist, sollten Kinder mit cystischer Fibrose ab dem 10. Lebensjahr jährlich einen oralen Glukosetoleranztest erhalten [Lanng et al. 1994].
Bei gesicherter Diabetesdiagnose soll eine Behandlung des Cystic Fibrosis-Related Diabetes (CFRD) eingeleitet werden [Nousia-Arvanitakis et al. 2001; Rolon et al. 2001; Lanng et al. 1994; Dobson et al. 2002].
Für die Dauertherapie bei CF-bedingtem Diabetes soll Insulin eingesetzt werden. In den ersten 12 Monaten nach Diagnosestellung kann allerdings ein Therapieversuch mit Gliniden oder Sulfonylharnstoffen unternommen werden [Ballmann et al. 2014; O’Riordan et al. 2008].
Bei Vorliegen einer cystischen Fibrose soll auch nach Diagnose eines Diabetes eine hochkalorische, fettreiche Diät durchgeführt werden. Eine Kalorienreduktion ist kontraindiziert [O’Riordan et al. 2008].
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Impressum
Die Erstellung der evidenzbasierten Leitlinie erfolgte im Auftrag der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Die Deutsche Diabetes Gesellschaft wird vertreten durch den jeweiligen Präsidenten (2015 – 2017 Prof. Dr. B. Gallwitz) und die Leitlinienbeauftragte der DDG (Frau Prof. Dr. Monika Kellerer).
Die Leitliniengruppe setzte sich aus Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD), Mitgliedern der Leitliniengruppe 2009 sowie einer Patientenvertreterin zusammen.
Verantwortliche Expertengruppe der Leitlinienfassung 2015:
Prof. Dr. A. Neu, Tübingen (Koordinator)
J. Bürger-Büsing, Kaiserslautern (Patientenvertreterin)
Prof. Dr. T. Danne, Hannover
Dr. A. Dost, Jena
Dr. M. Holder, Stuttgart
Prof. Dr. R. W. Holl, Ulm
Prof. Dr. P.-M. Holterhus, Kiel
PD Dr. T. Kapellen, Leipzig
Prof. Dr. B. Karges, Aachen
Prof. Dr. O. Kordonouri, Hannover
Prof. Dr. K. Lange, Hannover
S. Müller, Ennepetal
PD Dr. K. Raile, Berlin
Dr. R. Schweizer, Tübingen
Dr. S. von Sengbusch, Lübeck
Dr. R. Stachow, Westerland
Dr. V. Wagner, Rostock
PD Dr. S. Wiegand, Berlin
Dr. R. Ziegler, Münster
Literaturrecherche:
Frau Dr. Barbara Buchberger (MPH), Hendrick Huppertz, Beate Kossmann, Laura Krabbe, Dr. Jessica Tajana Mattivi am Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen (Leiter Prof. Dr. Jürgen Wasem)
Methodische Begleitung:
Frau Dr. Monika Nothacker, Berlin, Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
Redaktionelle Bearbeitung:
Andrea Haring, Berlin
Cornelia Berg, Tübingen
Externe Reviewer:
Prof. Dr. H. Krude
Facharzt für Kinderheilkunde, Zusatzweiterbildung Kinder-Endokrinologie und -Diabetologie, für die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Endokrinologie (APE), Berlin (Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen)
Prof. Dr. K. P. Zimmer
Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Zusatzweiterbildung Kinder-Gastroenterologie, Gießen (Diabetes und Zöliakie)
Prof. Dr. M. Ballmann
Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Zusatzweiterbildung Kinder-Pneumologie, für die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie, Siegen (Diabetes bei cystischer Fibrose)
Prof. Dr. A. Fritsche
Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe, Tübingen
Koordination der Überarbeitung 2013 – 2015:
Prof. Dr. A. Neu, Tübingen
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Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung |
Erläuterung (gegebenenfalls deutsche Übersetzung) |
µg |
Mikrogramm |
ABCC8-Gen |
Genlokalisation für den Sulfonylharnstoff-Rezeptor 1 |
ACE |
Angiotensin Converting Enzyme (Angiotensin konvertierendes Enzym) |
ACR |
Albumine-Creatinine Ratio |
ADA |
American Diabetes Association |
ADHS |
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung |
AER |
Albumin-Exkretions-Rate |
AGA |
Arbeitsgemeinschaft für Adipositas |
AGPD |
Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Diabetologie |
AHCPR |
Agency for Health Care Policy and Research |
AIHA |
Autoimmune Hemolytic Anemia |
Ak |
Antikörper |
ALAT |
Alaninaminotranferase = Leberenzym |
APS |
Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Stoffwechselstörungen |
APS |
Autoimmunes Polyglanduläres Syndrom |
AT-1-Blocker |
Angiotensin-Typ-1-Rezeptor-Blocker |
AWMF |
Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften |
BABYDIAB |
German BabyDiab Study (deutsche Baby-Diabetes-Studie) |
BAR |
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation |
BdKJ |
Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher |
BG |
Blutglukose |
BMI |
Body Mass Index |
BMI-SDS |
Body Mass Index Standard Deviation Score (standardisierter Body-Mass- Index) |
BZ |
Blutzucker |
CFRD |
Cystic Fibrosis-Related Diabetes (Diabetes bei cystischer Fibrose) |
CGM |
Continuous Glucose Monitoring |
CK |
Creatinkinase |
C-Peptid |
Connecting Peptid (Verbindendes Peptid) = Teil des Proinsulins |
CSII |
Continous Subcutanous Insulin Injection (kontinuierliche subkutane Insulin-Injektion) = Insulinpumpe |
CT |
Computertomografie |
DAG |
Deutsche Adipositas Gesellschaft |
DAISY |
Diabetes Autoimmunity Study of the Young (Autoimmunitätsstudie für Jugendliche mit Diabetes) |
DCC-Trial |
Diabetes Control And Complications Trial (Studie zur Kontrolle und Komplikationen von Diabetes) |
DDG |
Deutsche Diabetes Gesellschaft |
DEND |
Diabetes Epilepsy and Neurological Delay (Genetisch bedingtes Syndrom mit Diabetes, Epilepsie und neurologischer Entwicklungsstörung) |
DENIS |
Deutsche Nicotinamide Intervention Study (deutsche Nikotinamid-Interventions-Studie) |
DEPS-R |
Diabetes Eating Problem Survey – Revised |
DGE |
Deutsche Gesellschaft für Ernährung |
DGEM |
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin |
DGKJP |
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie |
diab. |
diabetisch |
DiabetesDE |
Diabetes Deutschland |
DIAMYD |
Diamyd®-Studie |
DIPP |
Diabetes Prediction and Prevention Project (Diabetes-Prädiktions- und -Präventions-Projekt) |
DKA |
Diabetische Ketoazidose |
dl |
Deziliter |
DNSG |
Diabetes And Nutrition Study Group (Studiengruppe Diabetes und Ernährung) |
DPT-1 |
Diabetes Prevention Trial – Type 1 (Typ-1-Diabetes-Präventionsstudie) |
DPV |
Diabetes-Patientenverwaltung (Dokumentationssystem) |
EASD |
European Association for the Study of Diabetes (Europäische Vereinigung für die Erforschung des Diabetes) |
EDIC-Trial |
Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications Trial (Studie zur Epidemiologie von diabetesbezogenen Interventionen und Komplikationen) = Nachfolgestudie des DCC-Trials |
EIF2AK3-Gen |
Genort für Mutationen, die zu einem genetischen Syndrom mit Diabetes führen |
EK |
Evidenzklasse (methodische Güte einer Studie nach Kriterien der evidenzbasierten Medizin) |
EKG |
Elektrokardiogramm |
EMA |
European Medicines Agency (Europäische Arzneimittel-Agentur) |
ENDIT |
European Nicotinamide Intervention Trial (Europäische Nicotinamid-Interventionsstudie) |
ES |
Educational Support (therapeutische Unterstützung bei der Erziehung) |
ethn. |
ethnisch(e) |
fam. |
familiär |
FES |
Family Environment Scale (Familienbewertungsskala) = Skala zur Bewertung der sozialen Charakteristika und des Umfelds von Familien |
FOXP3-Gen |
Genort für Mutationen, die zu genetischen Syndromen mit Diabetes führen |
FST-D |
Familien-System-Therapie für Patienten mit Diabetes |
fT3 |
Freies Trijodthyronin |
fT4 |
Freies Thyroxin |
g |
Gramm |
GAD |
Glutamatdecarboxylase |
GCK |
Glukokinase |
h |
Hour (Stunde) |
HbA1c |
Glykolysiertes Hämoglobin |
HDL |
High Density Lipoprotein (Lipoprotein hoher Dichte) |
HHS |
Hyperglykämisches Hyperosmolares Syndrom |
HLA |
humanes Leukozyten-Antigen |
HNF |
Hepatozyten-Nukleärer Faktor |
HTA |
Health Technology Assessment (Medizintechnik-Folgenabschätzung) = systematische Bewertung medizinischer Technologien, Prozeduren und Hilfsmittel, aber auch Organisationsstrukturen, in denen medizinische Leistungen erbracht werden |
I.E. |
Internationale Einheit(en) |
i. m. |
intramuskulär |
i. v. |
intravenös |
IA2 |
Thyrosinphosphatase-IA2-Antikörper |
IAA |
Insulinautoantikörper |
ICA |
Inselzellantikörper |
ICT |
Intensified Conventional Therapy (intensivierte konventionelle Insulintherapie) |
IgA |
Immunglobulin A |
IgG |
Immunglobulin G |
INS |
Insulin(gen) |
IPEX-Syndrom |
Immunodysregulation polyendocrinopathy enteropathy X-linked syndrome (X-chromosomal vererbtes Syndrom mit Enteropathie, Polyendokrinopathie und Immundysregulation) |
IPF-1-Gen |
Insulin-Promotor-Faktor-1-Gen = Genort für Mutationen, die zu MODY-4-Diabetes führen |
IRMA |
Intraretinale Mikrovaskuläre Anomalie |
ISPAD |
International Society for Pediatric and Adolescent Diabetes (Internationale Gesellschaft für Diabetes im Kindes- und Jugendalter) |
ITP |
Immune Thrombocytopenic Purpura |
J |
Jahre |
k.A. |
keine Angaben |
kcal |
Kilocalories (Kilokalorien) |
KCNJ11 |
einwärts gerichteter Kaliumkanal, Subfamilie J, Nummer 11 |
kg |
Kilogramm |
KG |
Körpergewicht |
Kir6.2 |
Genlokalisation für KCNJ11 |
KJHG |
Kinder- und Jugendhilfegesetz |
l |
Liter |
LDL |
Low Density Lipoprotein (Lipoprotein niedriger Dichte) |
LGS |
Low-Glucose-Suspend |
m² |
Quadratmeter |
max. |
maximal |
mg |
Milligramm |
Mikro |
Mikroalbuminurie |
mind. |
mindestens |
mittl. |
mittler(e/s) |
MJ |
Megajoule |
ml |
Milliliter |
mm |
Millimeter |
mmHg |
Millimeter Quecksilbersäule = Maß zur Messung des Blutdrucks |
mmol |
Millimol |
Mo |
Monat(e) |
MODY |
Maturity Onset Diabetes of the Young (Erwachsenendiabetes bei Jugendlichen) = monogenetisch bedingter Diabetes |
MRT |
Magnetresonanztomografie |
n |
Number (Anzahl) |
NaCl |
Natriumchlorid |
NDM |
Neonataler Diabetes mellitus |
NLG |
Nervenleitgeschwindigkeit |
NPH-Insulin |
Neutrales Protamin-Hagedorn-Insulin |
NYHA |
New York Heart Association = Klassifikationssystem der New York Heart Association für den Schweregrad einer Herzinsuffizienz |
OGTT |
Oraler Glukosetoleranztest |
p |
p-Wert = Überschreitungswahrscheinlichkeit, statistische Angabe |
PAL-Wert |
Physical Activity Level (Wert zur Messung des körperlichen Leistungsumsatzes) |
Pat. |
Patient(en) |
pCO2 |
Arterieller Kohlendioxid-Partialdruck |
pH |
potentia Hydrogenii (Wirksamkeit des Wasserstoffs) = negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionenaktivität, Maß für Säure eines Mediums |
PLGM |
Predictive Low-Glucose Management |
PNDM |
Permanenter Neonataler Diabetes mellitus |
RCT |
Randomized Controlled Trial (randomisierte kontrollierte Studie) |
RR |
Riva Rocci = arterieller Blutdruck, gemessen nach der Methode von Riva Rocci |
s. c. |
subcutan |
SC |
Standard Care (Standardbehandlung) |
SEARCH |
Search for diabetes in the youth study (Studien zur Identifizierung von Diabetes bei Kindern und Jugendlichen) |
SGB |
Strafgesetzbuch |
SIGN |
Scottish Intercollegiate Guidelines Network |
sign. |
signifikant(e) |
SSRI |
Selective Serotonin Reuptake Inhibitor (selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) |
STIKO |
Ständige Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland |
SuP |
Sensorunterstützte Insulinpumpentherapie |
SUR 1 |
Sulphonyl-Urea-Receptor 1 (Sufonlyharnstoffrezeptor 1) |
SuT |
Sensorunterstützte Insulintherapie |
T3 |
Trijodthyronin |
T4 |
Thyroxin |
tägl. |
täglich |
Tg-Ak |
Thyreoglobulin-Antikörper |
TNDM |
Transienter Neonataler Diabetes mellitus |
TPO-Ak |
Thyroid-Peroxidase-Antikörper |
TRAK |
TSH-Rezeptor-Autoantikörper |
TRIGR |
Trial to Reduce IDDM in the Genetically at the Risk (Studie zur Reduktion von Diabetes mellitus durch Immundefizienz bei genetischem Risiko) |
TSH |
Thyroides stimulierendes Hormon/Thyrotropin |
U |
Unit (Einheit) |
UK |
United Kingdom |
v. a. |
vor allem |
vs |
versus |
WHO |
World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation) |
Z. n. |
Zustand nach |
ZNS |
Zentrales Nervensystem |
ZnT8 |
Zink-Transporter 8 |
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Literatur
Literatur online abrufbar unter:
http://dx.doi.org/10.1055/s-0042 – 100 779
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Interessenkonflikte
Die Interessenkonflikte aller Mitglieder der Leitliniengruppe sind in der Langfassung der Leitlinie (Tabelle 32) ausführlich dargelegt.