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DOI: 10.1055/s-0042-112074
Frühgeborene – Kein Knick im Wohlbefinden
Publication History
Publication Date:
20 September 2016 (online)

Wissenschaftler der University of Warwick (England) und des Universitätsklinikums Bonn haben insgesamt 260 sehr kleine Frühgeborene, die vor 32 Schwangerschaftswochen oder mit einem Gewicht von weniger als 1500 g geboren wurden, sowie deren Eltern zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität der zu früh Geborenen befragt. Zum Vergleich wurde die Umfrage bei 229 gleichaltrigen Personen durchgeführt, die zum normalen Geburtstermin entbunden wurden.
Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer und deren Eltern im Alter von 13 Jahren und erneut mit 26 Jahren, um gesundheitsbezogene Veränderungen mit dem Lebensalter zu dokumentieren. Die Fragen drehten sich u. a. um das Seh- und Hörvermögen, die sprachliche und emotionale Entwicklung, körperliche Geschicklichkeit, die Informationsverarbeitung im Gehirn und das Auftreten von Schmerzen. „Sehr Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsprobleme und eine bis in das Erwachsenenalter bleibende geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität als Termingeborene“, sagt Mitautor Prof. Dr. Dr. Peter Bartmann, Neonatologe am Universitätsklinikum Bonn. Bei der Befragung zeigte sich, dass die betroffenen Frühgeborenen nicht der Meinung sind, dass sich ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität vom Jugend- zum Erwachsenenalter verschlechtert hat. Ihre Eltern hingegen schätzten in der Umfrage ein, dass mit zunehmendem Lebensalter Gesundheit und Lebensqualität ihrer Sprösslinge abgenommen haben.
Die Untersuchung umfasste auch Fragen zu Freunden, Partnerschaften und zur Arbeit. Dabei zeigte sich, dass eine geringe gesundheitsbezogene Lebensqualität damit einherging, dass die Befragten häufiger arbeitslos waren sowie weniger Freunde und Partner hatten – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Frühgeborene handelt oder nicht.
IDW / Johannes Seiler, Rheinische
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn