Radiologie up2date 2016; 16(03): 231-248
DOI: 10.1055/s-0042-112446
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzialdiagnostik der Myelitis

Differential diagnosis of myelitis
S. Langner
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Publication Date:
14 September 2016 (online)

Zusammenfassung

Eine akute transverse Myelitis ist eine entzündlich bedingte Myelopathie, charakterisiert durch das rasche Auftreten bilateraler neurologischer Symptome. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Differenzialdiagnosen, die sich klinisch nicht sicher abgrenzen lassen. Daher kommt der Bildgebung eine zentrale Rolle zu, um eine frühzeitige Therapie beginnen zu können. In dieser Übersichtsarbeit werden häufige Ursachen einer nicht traumatischen Myelopathie und ihre Korrelate in der Bildgebung dargestellt.

Abstract

Acute transverse Myelitis is an inflammatory myelopathy characterized by rapid onset of bilateral neurological symptoms. There is a vast array of differential diagnoses and the underlying pathology often cannot be identified on clinical examination alone. Therefore neuroimaging has a central role in narrowing the differential diagnosis. This review aims to provide a summary of common causes of non-traumatic myelopathies, many of which may have similar radiological appearance.

Kernaussagen
  • Eine Myelopathie bezeichnet das Auftreten eines neurologischen Defizits auf dem Boden einer spinalen pathologischen Veränderung. Hierbei kann zwischen einer kompressionsbedingten und einer nicht kompressionsbedingten Myelopathie unterschieden werden.

  • Bildgebung der Wahl ist die MRT.

  • Die akute transverse Myelitis bezeichnet ein Symptom auf der Basis einer entzündlich bedingten Myelopathie. Dabei kann zwischen einer krankheitsassoziierten und einer idiopathischen Form unterschieden werden, wobei die idiopathische ATM eine Ausschlussdiagnose ist.

  • Da die verschiedenen Differenzialdiagnosen einer Myelitis große Überlappungen in ihren bildmorphologischen Charakteristika aufweisen, ist eine Kenntnis der Klinik sowie der Anamnese von entscheidender Bedeutung, um die Bildbefunde differenzialdiagnostisch richtig einordnen zu können.