Radiologie up2date 2016; 16(03): 183-187
DOI: 10.1055/s-0042-112449
Der besondere Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erstdiagnose eines angeborenen Herzfehlers in der 7. Lebensdekade

F. Jungmann
,
K.-H. Schmidt
,
K.-F. Kreitner
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Publication Date:
14 September 2016 (online)

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Fallvorstellung

Ein 61-jähriger Patient suchte wegen abnehmender Leistungsfähigkeit, die in den vergangenen 1 – 2 Jahren zugenommen habe, einen niedergelassenen Kardiologen auf. Vor 4 – 5 Jahren hatte der Patient noch einen Halbmarathon bestritten, früher war er aktiver Handballspieler gewesen. In der Kindheit hatte er mehrfach Synkopen gehabt, im Jugend- und Erwachsenenalter allerdings nicht mehr. Eine Zyanose wurde nie festgestellt.
Kardiovaskuläre Risikofaktoren zum Zeitpunkt der Vorstellung waren ein fortgesetzter Nikotinkonsum sowie eine Hypercholesterinämie. Klinisch bestand eine periphere AVK im Stadium 2a, weswegen der Patient ein tägliches Gehtraining vom 5 km absolvierte. Im EKG lag ein erstgradiger AV-Block vor. Eine durchgeführte echokardiografische Untersuchung ergab eine vermehrte Trabekularisierung des links und dorsal gelegenen Ventrikels sowie eine scheinbar vermehrte apikale Lage der dazugehörigen AV-Klappe. Eine Transpositionsstellung der großen Gefäße konnte nicht sicher nachgewiesen werden. Der Patient unterzog sich zur weiteren Befundklärung einer MRT des Herzens (Abb. [1 – 5]).