Zusammenfassung
Ziel: Diese klinische, randomisierte, prospektive Studie vergleicht den singulären subkutanen Digitalblock (SDB) mit der klassischen Oberst-Fingerleitungsanästhesie (OL) im Hinblick auf den Applikationsschmerz und die Wirksamkeit.
Patienten und Methode: 190 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 43 (18–82) Jahren und einer isolierten Verletzung eines Fingers wurden in einem Zeitraum von 2 Jahren in die Studie eingeschlossen. Die Injektion erfolgte durch Assistenzärzte (n=29) der Notfallstation. 96 Patienten erhielten einen SDB (72 Männer, 24 Frauen) und 94 Patienten eine OL (55 Männer, 39 Frauen) mit je 3 ml Mepivacain® 1%. Die Randomisierung erfolgte anhand der Endziffer (gerade/ungerade Zahl) der Aufnahme-Fallnummer. Ausgeschlossen wurden Daumenverletzungen und Infekte mit Nachweis einer Rötung in Höhe der Einstichstelle. Der Applikationsschmerz wurde mittels Visueller Analogskala (VAS: 0-10) sofort nach der Injektion erfasst. Die Wirksamkeit wurde nach einer Einwirkzeit von 5 min getestet und vom Patienten bewertet mit „vollständig schmerzfrei“, „genügend schmerzfrei“ oder „ungenügend schmerzfrei“ (=Nachinjektion erforderlich). Zur statistischen Berechnung wurde der chi-quadrat Test herangezogen. Das Signifikanzniveau wurde mit p<0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Es konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der Wirksamkeit (p=0,096) zwischen beiden Anästhesieverfahren festgestellt werden, wobei der SDB jedoch weniger Nachinjektionen erforderte. Der Applikationsschmerz war beim SDB signifikant niedriger als bei der OL (mittlerer Applikationsschmerz 3,2 vs. 4,0; p=0,002).
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass mit dem singulären SDB eine zuverlässige Schmerzausschaltung möglich ist, wobei der Applikationsschmerz im Vergleich zur OL als signifikant geringer angegeben wird.
Abstract
Purpose: This randomised prospective study compared pain during application and efficacy of the palmar subcutaneous single injection block (PSSIB) and the traditional dorsal 2 injection block (DTIB).
Methods: During a 2 year period, a total of 190 patients with an average age of 43 years (18–82) and an isolated finger injury were included in the study. The injection was applied by residents (n=29) of the emergency department. 96 patients received PSSIB (72 men, 24 women) and 94 DTIB (55 men, 39 women) with 3 ml of Mepicavain® 1%. Randomisation was performed by even/odd hospital admission number. Exclusion criteria: Thumb injury, progressive infection with visible redness at injection point. Application pain was recorded immediately after injection and registered on a VAS (0-10). Efficacy was checked 5 min after application. The patients quoted the efficacy as complete pain-free, almost pain-free and inadequate anesthesia (second injection was necessary). Statistical analysis was performed using the chi-quadrat and the t test; the level of significance was set at p<0.05.
Results: There was no significant difference in terms of analgesic efficacy (p=0,096), while the PSSIB required fewer second injections. Application pain was rated as being significantly (p=0.002) less painful for PSSIB (3.2) than for DTIB (4,0).
Conclusions: This study shows that PSSIB gives reliable analgesia and the application pain is significant less than during DTIB.
Schlüsselwörter Lokalanästhesie - singulärer subkutaner Digitalblock - Oberst-Leitungsanästhesie
Key words local anesthesia - single subcutaneous digital block - dorsal two injection block