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DOI: 10.1055/s-0042-114566
Kurznachrichten
Publication History
Publication Date:
22 September 2016 (online)

Mit Mathematik zum neuen Schmerzmittel
Der Berliner Mathematiker Marcus Weber ([Abb. 1]) hat am Zuse-Institut gemeinsam mit der Charitè ein ungefährlicheres Schmerzmittel entwickelt. Weber und seine Mitarbeiterin Olga Scharkoi haben ausschließlich mit mathematischen Methoden eine Lösung gefunden, wie man bestimmte Wirkstoffe in einer vertretbaren Zeit am Computer simulieren und verändern kann. Langwierige und damit äußerst kostenintensive Laborexperimente bleiben somit erspart. Erst nach dem Rechnerentwurf wurde der Stoff synthetisiert und im Labor getestet.


Bildnachweis: Kay Herschelmann
Bereits hinter sich hat der neue Wirkstoff die Versuche an lebenden Ratten. Allerdings konnten diese Versuche durch die rein computergestützte Entwicklung erheblich eingeschränkt werden. Die Versuchstiere zeigten bei der Gabe von Fluor-Fentanyl keine der gefährlichen Nebenwirkungen, obwohl sie in gleicher Weise wie bei Fentanyl für Schmerzen unempfindlich wurden. Die Mediziner der Charité haben zudem den Tieren nicht nur die entsprechende Dosis verabreicht, die bei Fentanyl schon zum Tode geführt hätte, sondern viel höhere Dosen, ohne dass die Tieren daran starben.
In einem weiteren Schritt konnte der neue Wirkstoff bereits bei Patenten getestet werden. In Europa ist derzeit die mathematische Methode patentiert, in den USA der Wirkstoff.
vla
Nach Angaben des Forschungszentrums MATHEON ECMath