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DOI: 10.1055/s-0042-114906
Chronische Urtikaria - Auf Zusatzstoffe in Lebensmitteln achten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. August 2016 (online)
Lebensmittelzusatzstoffe können in seltenen Fällen starke pseudoallergische Reaktionen auslösen. Während die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht auf die mit E-Nummern gekennzeichneten Zutaten reagiert, kann insbesondere bei Patienten mit chronischer Urtikaria ein Verzicht auf Lebensmittelzusatzstoffe zu einer Linderung der Symptome führen. Hierauf weist eine im Juni erschienene Übersichtsarbeit von T. Zuberbier und C. Hengstenberg hin (Bundesgesundheitsblatt 2016; 59: 777–782).
„Deshalb ist die Kennzeichnungspflicht für Zusatzstoffe in Lebensmitteln für Betroffene von großem Wert“, sagt Prof. T. Zuberbier, Berlin. „Die Verordnung der Europäischen Union ermöglicht Betroffenen, einzelne Zusatzstoffe, die bei ihnen pseudoallergische Reaktionen auslösen, zu identifizieren und zu vermeiden.“ In einer früheren Studie hatte Zuberbier ermittelt, dass bei 73 % der Patienten mit chronischer Urtikaria die Symptome wie Quaddeln und Juckreiz bereits nach einer 2-wöchigen pseudoallergenarmen Diät vollständig oder zumindest größtenteils nachließen. Bei einer Untersuchung nach 6 Monaten war die chronische Urtikaria bei 46 % der Teilnehmer komplett abgeklungen. Fast alle Patienten erlebten eine dauerhafte Verbesserung ihrer Symptome, die Hälfte vertrug nach diesem halben Jahr wieder Vollkost. Pseudoallergien auf Zusatzstoffe lassen sich i. d. R nicht durch die üblichen Haut- und Bluttests nachweisen, sodass in Verdachtsfällen eine Auslassdiät zu empfehlen ist und gegebenenfalls eine stationäre Provokationstestung erfolgen muss.
Nach einer Mitteilung der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), Berlin
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