Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26(05): 267-269
DOI: 10.1055/s-0042-116091
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Mitteldeutscher Landesverband der Rehabilitationsärzte – Bericht zum 17. Mitteldeutschen Symposium in Naumburg

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Publication Date:
09 November 2016 (online)

Der Mitteldeutsche Landesverband der Rehabilitationsärzte hatte für den 27. und 28.05.2016 zum 17. Mitteldeutschen Symposium nach Naumburg eingeladen. Gastgeber war Herr Dr. med. Alexander ­Fischer, welcher seit 2 Jahren im Klinikum Burgenlandkreis GmbH die Abteilung für Physikalische und Rehabilitative Medizin und interdisziplinäre Schmerztherapie leitet.

„PRM trifft Altersmedizin“ – so lautete das Thema. Das Anliegen war es, dem Fachgebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin gerecht zu werden und Strategien für die Behandlung bei der zunehmenden Alterung der Bevölkerung, dem zunehmenden Anteil an Menschen mit Behinderung sowie den immer höheren Ansprüchen an die Aufrechterhaltung des Gesundheitszustandes zu diskutieren.

So beschäftigte sich der erste Tag mit der Altersmedizin im Akutkrankenhaus sowie der geriatrischen Komplexbehandlung. Ein entsprechendes Impulsreferat übernahm der Chefarzt des Geriatrischen Zentrums Naumburg, Herr Orellano.

Auch bei einem niedergelassenen Facharzt/in der PRM-Arztpraxis hat die Altersmedizin eine immer größere Bedeutung. Frau Cornelia Wilke als niedergelassene Fachärztin PRM in Leipzig stellte uns ihr Therapiekonzept vor. Das GeriNet Leipzig ist ein Netzwerk mit verschiedenen Partnern, welches Defizite in der geriatrischen Versorgung aufdecken und systematisch beheben möchte. Es erfolgt die Identifikation geriatrischer Patienten, die Erstellung von Behandlungs- und regionalen Versorgungspfaden mit dem Ziel einer Steuerung der Patienten mit individueller Beratung und Aufbau vernetzter Strukturen. Dies wurde in einem Beitrag „GeriNeTrainer“ – einem Modell und dessen praktischer Umsetzung sehr anschaulich dargestellt.

Der letzte Vortrag des ersten Tages beschäftigte sich mit Hilfsmitteln für Alltag und Mobilität einschließlich Orthesen für den geriatrischen Patienten und wurde sehr praxisnah von der Firma „Reha aktiv 2000“ vorgetragen.

Der Tag fand mit dem Rahmenprogramm, einer gemütlichen Ausfahrt auf der Saale sowie einem gemeinsamen Abendes­­sen, einen wunderschönen Ausklang und wurde von den Teilnehmern zu Gesprächen und zum fachlichen Austausch genutzt.

Der Samstag widmete sich speziellen Themen im Alter.

So referierte Herr Prof. Dr. med. Ulrich Smolenski aus Jena über Schmerztherapie im Alter und Frau Dr. med. Gabriele Lichti aus Bad Salzungen gab einen Überblick über die Osteoporose-Behandlung anhand der neuen DVO Leitlinie.

Die Vibrationstherapie ist mittlerweile Bestandteil vieler Therapieeinrichtungen insbesondere im Rehabilitationsbereich. Frau Dr. med. Katja Regensburger aus Weimar stellte diese Therapiemethode als sinnvolle Ergänzung bei der Osteoporosetherapie dar.

Der Stellenwert der Kyphoplastie/Vertebroplastie bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen war Gegenstand des Vortrags von Herrn PD Dr. med. habil. Albrecht Waschke aus der Neurochirurgie der Uni-Klinik Jena.

Reha-Sport und Funktionstraining sind mittlerweile auch bei der Osteoporose ein nicht mehr wegzudenkendes Therapiemittel. Inhalte und Durchführungsmöglichkeiten wurden von Frau Dr. Kerstin ­Erler aus dem Ambulanten Reha-Zentrum Jena dargestellt.

Einen ebenfalls sehr interessanten Beitrag lieferte Herr Dr. phil. Steffen Derlien von der Uni Jena. Dort wird im stationären und ambulanten geriatrisch-tagesklinischen Bereich Medizinische Trainingstherapie angeboten. Sehr praxisnah stellte er innovative Therapiekonzepte im geriatrischen Setting und deren Umsetzung dar.

Besonders positiv war zu werten, dass auch ein Vertreter der Kostenträger unserer Einladung folgte. Herr Heiko Kotte von der AOK Plus zeigte die Möglichkeiten der Nutzung von Präventionsprogrammen der AOK auf.

Der letzte Beitrag wurde von Herrn Dr. med. Alexander Fischer eingebracht. Er sprach über das Fasziendistorsionsmodell als eine interessante und nichtmedikamentöse Therapieoption. Er konnte aus seinen bisherigen Erfahrungen viele praxisrelevante Beispiele bringen.

Das Klinikum Naumburg bot einen entspannten und angemessenen Rahmen für angeregte Diskussionen und den interprofessionellen Erfahrungsaustausch. Das Feedback auf die Veranstaltung war von allen Teilnehmern überaus positiv.

Bei der Verabschiedung der Teilnehmer wurde bereits auf das nächste 18. Mitteldeutsche Symposium hingewiesen. Dieses wird im Rahmen der Therapiemesse Leipzig, welche vom 16.–18.03.2017 terminiert ist, stattfinden.

Die Vorträge des 17. Mitteldeutschen Symposiums können auf der Internetseite unseres Mitteldeutschen Landesverbandes
www.rehamedizin-mitteldeutschland.de eingesehen werden.

D. Meierhof, Gera