Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2017; 52(07/08): 486-497
DOI: 10.1055/s-0042-118827
Topthema
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung der anästhesieassoziierten Letalität und Einfluss auf das Outcome

Development of Anaesthesia-Related Mortality and Impact On Perioperative Outcome
Peter Rosenberger
,
Berthold Drexler
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Publication Date:
25 July 2017 (online)

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Zusammenfassung

Die anästhesieassoziierte Letalität konnte in den letzten Jahrzehnten deutlich gesenkt werden. Dies ermöglicht neben einer zuverlässigen Monitoringtechnik gut ausgebildetes Personal, das die patienten- und eingriffsspezifischen Risiken in das intraoperative Management mit einbezieht. Die richtige postoperative Betreuung von Patienten in Aufwachraum, PACU und Intensivstation ist ein weiterer zentraler Punkt für ein verbessertes Patienten-Outcome.

Abstract

Achievements in anaesthesiology form the basis for the tremendous development of surgical therapy. Reliable monitoring technology, which is scrutinized on a regular basis using checklists, is allowing anaesthesia at the borders of physiology. During the last decades, anaesthesia-related mortality has been decreasing considerably. Well-trained anaesthesiology staff, who considers patient- and procedure-specific risks in anaesthetic management, is of major importance. Furthermore, postoperative care in specialised units and intensive care wards is a key factor of improved patient outcome after surgery. In the future, unravelling the interactions of anaesthesia, surgical trauma and postoperative complications will further contribute to improved patient safety.

Kernaussagen
  • Bezüglich des perioperativen Patienten-Outcomes unterscheidet man die anästhesiebedingte, die anästhesieassoziierte und die perioperative Letalität.

  • Leider existieren aktuell keine einheitlichen Definitionen dieser 3 Begriffe, was einen Vergleich unterschiedlicher Studien erschwert.

  • Eine vielzitierte Studie aus dem Jahr 2012 (Bainbridge et al.) konnte einen eindrucksvollen Rückgang der anästhesieassoziierten Letalität über die letzten Jahrzehnte belegen.

  • Die Letalität steigt exponentiell mit dem ASA-Status des Patienten.

  • Zu den wichtigsten Faktoren, die das perioperative Risiko beeinflussen, zählen patienten-, eingriffs-und prozessspezifische Faktoren.

  • Eine gute Ausbildung des anästhesiologischen Personals, eine individuelle Risikostratifizierung des Patienten, multimodales Monitoring sowie die Anwendung von Leitlinien und Checklisten können zur Risikoreduktion beitragen.