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DOI: 10.1055/s-0042-119251
Forschung – Sind intelligente Menschen häufiger kurzsichtig?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. November 2016 (online)

Umweltfaktoren wie Bildung und Freizeitverhalten haben einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit (Myopie) als die Fähigkeit, logisch zu denken und Probleme zu lösen. Myopie und die sog. Fluide Intelligenz eines Menschen hängen zwar zusammen, jedoch nur indirekt über die Dauer der Bildung. Dies fanden Forscher der Universitätsmedizin Mainz im Rahmen ihrer Studie „Myopia and Cognitive Performance: Results From the Gutenberg Health Study” heraus. Die Ergebnisse wurden im Oktober publiziert (Invest Ophthalmol Vis Sci 2016; 57: 5230–5236). Für sich alleine betrachtet hängt die kognitive Leistungsfähigkeit, und damit die Intelligenz, mit dem Auftreten der Kurzsichtigkeit zusammen. Als die Wissenschaftler alle Einflussfaktoren berücksichtigten, stellten sie fest, dass die Anzahl der Bildungsjahre in einem direkteren und stärkeren Zusammenhang mit einer Kurzsichtigkeit steht als die kognitive Leistungsfähigkeit. Diese Fähigkeit ist nur durch den Einfluss des Bildungsgrades mit einer Myopie verbunden. Mit anderen Worten: Das Bildungsniveau eines Menschen und nicht seine Intelligenz ist in erster Linie entscheidend für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Von zwei gleichermaßen intelligenten Menschen, wird also derjenige wahrscheinlicher kurzsichtig und stärker fehlsichtig, der länger zur Schule geht und der den höheren Schulabschluss hat.
Nach einer Mitteilung der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz