Kardiologie up2date 2016; 12(04): 331-340
DOI: 10.1055/s-0042-120215
Herzklappenerkrankungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der konventionelle Aortenklappenersatz 2.0

Daniela Ruppel
,
Sebastian Arzt
,
Utz Kappert
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Publication Date:
22 December 2016 (online)

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Abstract

Aortic valve replacement (AVR) via conventional full sternotomy has been the gold standard for treatment of severe aortic stenosis for the last 40 years. Currently minimal access AVR is performed safely with excellent published results. Because of remaining intact shoulder girdle and better cosmetic results, in addition to the known benefits, we preferred the right anterior thoracotomy. In Dresden the minimal access AVR via right anterior thoracotomy is not only performed, furthermore it is trained to the younger generations of surgeons with a special, in Germany unique program.

Kernaussagen
  • Die AS ist eine klassische Erkrankung des Alters und wird zukünftig wahrscheinlich noch häufiger werden. Derzeit sind bis zu 25 % der über 80-Jährigen davon betroffen.

  • Der konventionelle Aortenklappenersatz ist bei angeborenen Vitien, endokarditischen Ursachen und kombinierten Vitien nach wie vor indiziert. Die Indikation sollte dabei grundsätzlich die Symptome, die Klappenöffnungsfläche, den mittleren Druckgradienten sowie die funktionellen Messparameter des linken Ventrikels berücksichtigen.

  • Um den Schweregrad des Aortenklappenvitiums adäquat zu beurteilen, ist die Echokardiografie der Goldstandard und kann ggf. mit einem hochauflösenden CT („dual source“ CT) ergänzt werden.

  • Zu den Therapiemöglichkeiten der AS gehören konventionelle (Sternotomie oder minimal-invasive Techniken) und katheterbasierte Verfahren. Konventionelle Verfahren sind ein kurativer, katheterbasierte Verfahren ein palliativer Ansatz.

  • Bei der modifizierten Miami-Methode, die am Herzzentrum Dresden eingesetzt wird, wird ein rechts-anterolateraler Zugang eingesetzt, bei dem die Integrität des Schultergürtels erhalten bleibt. Die OP-Zeiten werden durch diesen minimal-invasiven Eingriff verkürzt und Wundheilungsstörungen verringert. Für den minimal-invasiven Aortenklappenersatz ist in Zukunft ein weiterhin steigender Trend zu erwarten.