Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(01): 45-51
DOI: 10.1055/s-0042-120845
GebFra Science
Original Article
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Welche Vorteile bringt der Einsatz von 3-D-Kameras in der gynäkologischen Laparoskopie?

Article in several languages: English | deutsch
S. Baum
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKSH Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Campus Lübeck, Lübeck, Germany
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg/Saar, Germany
,
M. Sillem
3   Praxisklinik am Rosengarten, Mannheim, Germany
,
J. T. Ney
4   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Germany
,
A. Baum
5   Praxis Prof. Dr. Dhom & Partner, Ludwigshafen, Germany
,
M. Friedrich
6   Frauenklinik, HELIOS-Klinikum Krefeld, Krefeld, Germany
,
J. Radosa
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg/Saar, Germany
,
K. M. Kramer
7   Viszera Chirurgie-Zentrum, Munich, Germany
,
B. Gronwald
8   Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Germany
,
S. Gottschling
9   Universitätsklinikum des Saarlandes, Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie, Homburg/Saar
,
E. F. Solomayer
4   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Germany
,
A. Rody
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKSH Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Campus Lübeck, Lübeck, Germany
,
R. Joukhadar
10   Universitätsfrauenklinik Würzburg, Würzburg, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Correspondence/Korrespondenzadresse

Dr. Sascha Baum
UKSH Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Germany

Publication History

received 27 April 2016
revised 22 September 2016

accepted 09 November 2016

Publication Date:
30 January 2017 (online)

 

Zusammenfassung

Einleitung In der gynäkologischen Chirurgie sind minimalinvasive Operationsmethoden zunehmend auf dem Vormarsch. Die Erweiterung des laparoskopischen OP-Spektrums resultiert u. a. aus einer zunehmenden Verbesserung der Bildgebung. In dieser Arbeit wird untersucht, welche praktischen Vorteile der Einsatz von 3-D-Kameras in der operativen Routine mit sich bringt.

Material und Methoden Es wurden 2 unterschiedliche 3-dimensionale Kamerasysteme mit einem 2-dimensionalen HD-System verglichen. Direkt postoperativ wurden hierzu die Erfahrungen der Operateure mittels Fragebogen erhoben.

Ergebnisse Im Vergleich zum 2-D-Kamerasystem ergaben sich signifikante Vorteile durch die Verwendung von 3-D-Kamerasystemen beim Nähen und Schneiden von Strukturen. Dagegen waren die Vorteile beim Koagulieren nur gering. Die allgemeinen Sichtverhältnisse und insbesondere die Tiefendarstellung des Raumes war durch die Verwendung von 3-D-Kameras signifikant verbessert im Vergleich zum 2-dimensionalen Bild. Dagegen zeigte sich in der Bildbreitendarstellung kein signifikanter Vorteil der stereoskopischen Kameras. Die Darstellung von Adhäsionen und nervalen Strukturen des Retroperitoneums zeigte sich bei 3-D-Kameras signifikant verbessert. Diese Signifikanz war bei Gefäßen, Ureter, Uterus und Ovarien nicht gegeben.

Schlussfolgerung Durch die räumliche Tiefendarstellung ergaben sich besonders signifikante Vorteile gegenüber 2-dimensionalen Kameras bei der Darstellung feiner anatomischer Strukturen. Mit dem Einsatz von 3-D-Kameras wird dem Operateur ein dem realen Situs näheres Monitorbild vermittelt. Daraus resultiert eine Erleichterung des laparoskopischen Operierens.


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Einleitung

In den letzten Jahren sind in der gynäkologischen Chirurgie minimalinvasive Operationsmethoden stark auf dem Vormarsch. In verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die minimalinvasive Chirurgie bei leichten und mittelschweren Eingriffen Vorteile im Vergleich zur offenen Chirurgie zeigt [1], [2], [3], [4], [5].

Die Erweiterung des laparoskopischen Operationsspektrums ist zu einem großen Teil der Weiterentwicklung der technischen Geräte zu verdanken. Hierzu zählen zum einen besondere Instrumente, wie bspw. Ultraschallscheren, zum anderen ist aber vor allem die Verbesserung der optischen Darstellung zu nennen. Mit der Einführung von HD-(= high-definition-)Kameras und Monitoren verbesserte sich die Darstellung der anatomischen Strukturen, was vom Operateur als vorteilhaft empfunden wird und die operative Sicherheit erhöht [6].

Der erste Einsatz eines 3-dimensionalen Kamerasystems in der Gynäkologie erfolgte bereits im Jahre 1993 [7]. Die stereoskopische, also 3-dimensionale (= 3-D) Sicht, führte hierbei zu einer signifikanten Verkürzung von Operationsschritten. Diese Zeitersparnis ist besonders bei komplexen Tätigkeiten erkennbar [8].

Mit dem Einsatz des DaVinci-Operationsroboter-Systems wurde auch erstmalig breitflächig ein 3-D-Kamerasystem in der endoskopischen Chirurgie verwendet. Dieses System zeigt sich als kostenintensive Alternative zur offenen bzw. laparoskopischen Chirurgie.

So wurde errechnet, dass bspw. die Mehrkosten bei einer Pyeloplastik, die mittels Roboter anstatt laparoskopisch durchgeführt wurde, um 20 % höher liegen, bei ausreichend großer Fallzahl [9].In zunehmendem Maße sind nun auch unterschiedliche 3-D-Kamerasysteme für die konventionelle laparoskopische Chirurgie verfügbar.

In unserer Klinik wird das gesamte laparoskopische Spektrum, bis hin zur radikalen Karzinomchirurgie, angeboten. Diese Eingriffe werden überwiegend mittels 2-D-Videosystemen durchgeführt, wobei aber auch der DaVinci-Operationsroboter verwendet wird.

Aus Sichtweise der Patientinnen ergeben sich durch das minimalinvasive Vorgehen deutliche Vorteile, wie reduzierte postoperative Schmerzen mit einem niedrigeren Analgetikaverbrauch, eine kürzere Hospitalisierungsdauer, eine schnellere Rückkehr zu den alltäglichen Aktivitäten und nicht zuletzt auch ein besseres kosmetisches Ergebnis [10], [11].

Trotz der Vorteile der laparoskopischen Chirurgie für die Patientin ergeben sich doch eine Reihe von Nachteilen aus Sicht des Operateurs, wie die reduzierten Bewegungsgrade und die eingeschränkte Ergonomie der Instrumente, was insgesamt für den Operateur mit einem vermehrten Stress einhergeht [11], [12], [13]. Diese erhöhte Belastung für den Operateur kann durch technische Neuerungen reduziert werden. Um zu überprüfen, ob und in welchen operativen Situationen 3-D-Kameras Vorteile erbringen, wurden von uns 2 3-D-Kamerasysteme getestet. Unter experimentellen Bedingungen konnten bereits mehrfach die Vorteile von 3-D-Laparoskopiesystemen in Bezug auf Präzision und Effizienz gezeigt werden [14], [15], [16], [17], [18], [19]. In unserem Fall erfolgte der Einsatz unter realen alltäglichen Operationsbedingungen.

Bei den operativen laparoskopischen Fähigkeiten sind 2 Voraussetzungen von höchster Bedeutung. Zum einen die Umsetzung einer 2-D-Information in einen 3-D-Situs und zum anderen die psychomotorische Hand-Augen-Koordination [20].

Ziel dieser Untersuchung war es, die Alltagstauglichkeit von 3-D-Kamerasystemen zu testen und zu eruieren, ob und in welchen Operationssituationen die 3-D-Darstellung Vorteile im Vergleich zur 2-D-Darstellung bietet.


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Material und Methoden

Testmodalitäten

Es wurden 2 3-D-Kamerasysteme von insgesamt 5 erfahrenen Operateuren getestet.

Nachdem alle 5 Operateure jeweils eine Geräteschulung durch einen Produktmanager der jeweiligen Firma erhalten hatten, erfolgte eine 3-wöchige Eingewöhnungsphase. In dieser Phase wurden von den geschulten Operateuren Eingriffe aller Schwierigkeitsgrade vorgenommen, um eine gewisse Routine im Umgang mit den Kamerasystemen zu entwickeln und sich an die 3-D-Darstellung der Strukturen zu gewöhnen.

Danach erfolgte dann die eigentliche Testphase, in der beide Systeme über mehrere Wochen nacheinander im täglichen Routineeinsatz waren.

Die Systeme wurden bei Operationen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade eingesetzt. Die Operateure füllten nach jeder Operation einen Fragebogen aus. Hier war es möglich, außer den Antworten auf die schon vorgegebenen Fragen noch einen freien Kommentar zur verwendeten Optik anzufügen.

Insgesamt wurden mit beiden 3-D-Kamerasystemen 257 Operationen durchgeführt. Davon wurden mit der 3-D-Kamera der Firma Storz 134 und mit der der Firma Aesculap 123 Operationen vorgenommen. Mit dem 2-D-System der Firma Storz waren es 146 Eingriffe ([Abb. 1]).

Zoom Image
Abb. 1  Anzahl der mit den verschiedenen Systemen durchgeführten Operationen; System 1 = 3-D-System Storz, System 2 = 3-D-System Aesculap; 2-D-HD-System Storz.

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Eingesetzte Laparoskopiesysteme

Bei den getesteten Systemen handelte es sich um das Karl Storz 3-D-System (Karl Storz GmbH & Co. KG, Tuttlingen), im Verlauf als System 1 bezeichnet, und das Einstein Vision System® (Aesculap AG & Co. KG, Tuttlingen/B. Braun Melsungen AG, Melsungen), als System 2. Beide Systeme sind mittlerweile in modifizierten Versionen erhältlich, sodass durch diesen Artikel keiner der Anbieter einen Nachteil erfahren kann. Das System von Aesculap wurde sogar deutlich modifiziert, sodass jetzt die Kameraführung mittels Roboterarm hier entfällt. Bei der Kameraführung unterscheiden sich die beiden getesteten Systeme grundsätzlich. Die Kamera des Einstein Vision Systems von Aesculap wurde mittels steril überzogenem Roboterhaltearm geführt, der per Fernbedienung gesteuert wurde, während die 3-D-Kamera der Firma Storz freihändig geführt wurde.


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Befragungsmodalitäten

Der Fragebogen bestand aus 9 Hauptfragegruppen. Diese waren z. T. nochmals untergliedert, sodass insgesamt 18 Punkte abgefragt wurden ([Tab. 1]).

Kameraführung

Sicht

  • allgemeine Sicht

  • Bildtiefe

  • Bildbreite

manuelle Tätigkeiten

  • Nähen

  • Koagulieren

  • Schneiden

Darstellung anatomischer Strukturen

  • Gefäße

  • Ureter

  • Uterus

  • Ovarien

  • Adhäsionen

  • Retroperitoneum

Bewegung

Beschlagen der Optik

Endbeurteilung im Vergleich zu 2-D-Systemen

Autofokusfunktion (wurde nur von einem System angeboten)

Instrumentierung

Die Beurteilung der verschiedenen Punkte erfolgte anhand einer Bewertung von 1 bis 5. Der Wert 1 stellte eine deutliche Verbesserung und die Bewertung von 5 eine Verschlechterung dar. Die Systeme wurden jeweils nacheinander im Routinebetrieb eingesetzt.


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Statistische Methoden

Die statistische Auswertung wurde mit dem Programm SOFA-Statistics Version 1.4.1 durchgeführt. Die Auswertung der normalverteilten Gruppen erfolgte mit dem Mann-Whitney U-Test, dem exakten Test nach Fisher sowie dem χ2-Test.


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Ergebnisse

Bewertung Kameraführung

Obwohl beide Kamerasysteme in ihrem Grundaufbau sehr unterschiedlich waren, zeigten sich doch vergleichbare Bewertungen. Das Aesculap-System wies einen Mittelwert von 2,37 (Median = 2; SD = 0,90) im Vergleich zur Storz-Einheit mit einem fast identischen Mittelwert von 2,38 (Median = 2; SD = 0,99) auf. Diese Werte waren mit einem p-Wert von 0,853 nicht signifikant different.

Da sich das 3-D-System der Firma Storz vom äußeren Aufbau nicht wesentlich vom 2-D-System der gleichen Firma unterschied, wurde hier die Kameraführung des 2-D-Systems nicht extra ausgewertet. Aus den freien Kommentaren ging hervor, dass die 3-D-Kamera im Vergleich zur 2-D-Kamera eine stärkere Wärmeentwicklung zeigte, was wiederholt als unkomfortabel empfunden wurde.


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Bewertung manueller Tätigkeiten

Bei den manuellen Tätigkeiten wurden durch den Fragebogen die Koagulation, das Durchtrennen von Strukturen und das Nähen abgefragt.

In [Tab. 2] sind die Mittelwerte und p-Werte beider verwendeter 3-D-Systeme für diese Tätigkeiten aufgeschlüsselt. Hier ist erkennbar, dass es zwischen beiden Systemen keinen signifikanten Unterschied im Bereich der manuellen Tätigkeiten gibt.

MW System 1

MW System 2

p-Wert

Nähen

1,63

1,67

0,83

Schneiden

1,71

1,77

0,86

Koagulieren

2,52

2,42

0,73

[Tab. 3] stellt die Bewertungen der manuellen Operationsprozeduren mit den 3 Systemen dar. Beim Vergleich von System 1 mit dem 2-D-HD-System ist erkennbar, dass das Nähen mit MW 1,63 (System 1) vs. MW 3,4 (2-D-System) (p = 0,044) und auch das Schneiden mit MW 1,71 (System 1) vs. MW 2,8 (2-D-System) (p = 0,049) signifikant besser durchführbar sind unter Verwendung einer 3-D-Optik. Eine nur geringe, nicht signifikante Verbesserung ist beim Koagulieren mit MW 2,52 (System 1) vs. MW 3,1 (2-D-System) (p = 0,11) erkennbar.

MW System 1

2-D-System

p-Wert

MW System 2

2-D-System

p-Wert

Nähen

1,63

3,4

0,044

1,67

3,4

0,047

Schneiden

1,71

2,8

0,049

1,77

2,8

0,0496

Koagulieren

2,52

3,1

0,11

2,42

3,1

0,093

Auch bei der Durchführung der operativen Tätigkeiten mit dem System 2 der 3-D-Systeme zeigte sich beim Nähen und Schneiden mit MW 1,67 (System 2) vs. MW 3,4 (2-D-System) p = 0,047 bzw. MW 1,77 (System 2) vs. MW 2,8 (2-D-System) p = 0,0496 eine signifikante und beim Koagulieren mit MW 2,42 (System 2) vs. MW 3,1 (2-D-System) p = 0,093 eine nicht signifikante Verbesserung gegenüber der 2-D-Kamera ([Tab. 3]).


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Bewertung der Sicht allgemein und zusätzlich der Tiefe des Raumes

In der Einstufung der allgemeinen Sichtverhältnisse war bei beiden 3-D-Systemen mit Mittelwerten von 1,60 (System 2) (Median = 2; SD = 0,64) bzw. 1,44 (System 1) (Median = 1; SD = 0,63) jeweils eine bessere Bewertung im Vergleich zu dem 2-D-System (Mittelwert = 3,1; Median = 2, SD = 0,51) erkennbar. Im Vergleich der 3-D-Kameras untereinander (System 1 MW 1,44 vs. System 2 MW 1,6) war kein signifikanter Unterschied erkennbar (p = 0,53).

Vergleicht man die 2-dimensionale Optik mit dem System 1 (MW 3,1 vs. 1,44; p = 0,041) bzw. mit dem System 2 (3,1 vs. 1,6; p = 0,049), war eine signifikante Verbesserung der allgemeinen Sicht durch Einsatz der 3-D-Technik empfunden worden.

Wie in der Analyse der allgemeinen Sichtverhältnisse gezeigt werden konnte, unterschieden sich beide 3-D-Einheiten auch nicht in der Darstellung der Raumtiefe voneinander. Hier lag der Mittelwert des Aesculap-Systems bei 1,49 (Median = 1; SD = 0,56) und der der Storz-Einheit bei 1,63 (Median = 2; SD = 0,62; p-Wert = 0,15). Die Bewertung der Raumtiefe des 2-D-Systems ergab einen Mittelwert von 3,24 (Median = 2; SD = 0,64). Daraus resultiert eine signifikante Verbesserung der Raumtiefendarstellung durch System 1 (MW 1,63 vs. 3,24; p = 0,019) und ein sehr signifikanter Vorteil mit der Verwendung von System 2 (MW 1,49 vs. 3,24; p = 0,01) im Vergleich zur 2-D-Kamera.


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Die Darstellung der Bildbreite

Das System 1 wurde bez. der Breite der Bilddarstellung im Mittel mit 2,51 und das System 2 mit 2,48 bewertet. Dieser Unterschied war mit einem p-Wert von 0,88 nicht signifikant.

Das 2-D-Kamerasystem ergab einen Mittelwert von 2,63. Verglichen mit dem System 1 ergab sich hier mit p = 0,83 ebenso ein nicht signifikanter Unterschied wie auch im Vergleich zum System 2 (p = 0,78).


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Darstellung anatomischer Strukturen

In [Tab. 4] sind die Mittelwerte der optischen Systeme in Bezug auf die Darstellung diverser anatomischer Beckenstrukturen dargestellt. Im Retroperitonealraum wurde auf die Bewertung der Darstellbarkeit nervaler Strukturen abgezielt.

MW Gefäße

MW Ureter

MW Uterus

MW Ovarien

MW Adhäsionen

MW Retroperitoneum

System 1

2,25

2,31

1,91

1,75

1,41

1,32

System 2

1,96

2,44

1,83

1,81

1,45

1,42

2-D-System

2,83

2,83

2,79

2,58

2,67

3,01

Es zeigen sich zwischen den beiden 3-D-Kamerasystemen keine signifikanten Unterschiede in der Beurteilung der verschiedenen anatomischen Strukturen. Die Darstellung von Uterus und der Ovarien ist durch die 3-D-Kameras verbessert, jedoch nicht signifikant. Dagegen gelingt die Darstellung von Nerven (MW 1,32 [System 1] vs. MW 3,01 [2-D-System], p = 0,03 bzw. MW 1,42 [System 2] vs. MW 3,01 [2-D-System], p = 0,04) und Adhäsionen (MW 1,41 [System 1] vs. MW 2,67 [2-D-System], p = 0,0497 bzw. MW 1,45 [System 2] vs. MW 2,67 [2-D-System], p = 0,0499) mit den 3-dimensionalen Systemen signifikant besser als mit der 2-D-Kamera.


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Bewegung

Aufgrund dessen, dass das Aesculap-Kamerasystem mittels Roboterarm gesteuert wurde, wurde hier kein Vergleich mit den manuell geführten Kameras gezogen. Somit werden die Differenzen nur zwischen der 3-dimensionalen und der 2-D-Kamera der Firma Storz dargestellt. Hierbei lag der Mittelwert bei 2,11 (Median = 2; SD = 0,39) für die 2-D-Kamera und bei 2,83 (Median = 2; SD = 0,55) für die 3-dimensionale (Storz) Kamera, was nicht signifikant war (p = 0,37). Die Auswertung der freien Kommentare zeigte jedoch, dass schnelle Bewegungen mit der 3-D-Kamera vereinzelt zu einem schwindelartigen Gefühl führten.


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Beschlagen der Optik

Das Beschlagen der Kamera stellt eines der technischen Probleme der Laparoskopie dar. Die Systeme von Storz, die manuell geführt sind, hatten den Vorteil, dass diese deutlich zügiger zur Reinigung aus dem Situs entfernt werden konnten als das am Roboterarm fixierte System von Aesculap. Aus diesem Grunde sollte nur die Frequenz des Beschlagens der Optik bewertet werden.

Hierbei ergab sich für das 2-D-System ein Mittelwert von 2,94 (Median = 3; SD = 0,21), für das System 1 ein Wert von 3,01 (Median = 3; SD = 0,36) und das System 2 wurde im Mittel mit 2,86 (Median = 3; SD = 0,33) bewertet. Als p-Werte ergeben sich für den Vergleich der beiden 3-D-Systeme p = 0,57; System 1 mit dem 2-D-System p = 0,87 und System 2 mit dem 2-D-System p = 0,84.


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Vergleich der 3-dimensionalen Optiken zum 2-D-System

Bei diesem Punkt sollte aus Sicht der Operateure erfragt werden, ob durch den Einsatz von 3-D-Kameras eine Verbesserung bzw. eine Erleichterung der operativen Bedingungen erreicht werden kann.

Das 3-D-Storz-System wurde von den Operateuren mit 1,94 im Mittel und die Aesculap-Kamera mit 1,89 bewertet. Daraus ergibt sich ein p-Wert von 0,87 zwischen beiden 3-D-Kameras. Die 2-D-Kamera wurde durchschnittlich mit 2,67 eingestuft. Das System 1 (p = 0,08) und das System 2 (p = 0,073) zeigten somit beide eine nicht signifikante Verbesserung im Vergleich zur 2-dimensionalen Optik.


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Bewertung Autofokus

Eine eingebaute Autofokusfunktion hatte nur das System von Storz. Dieser Autofokus zeigte sich im Routineeinsatz als zuverlässig und schnell reagierend. Bei den 134 Operationen ergab sich ein Mittelwert von 1,63 mit einer Standardabweichung von 0,62 (Median = 2).


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Diskussion

Beide 3-D-Systeme bewiesen im klinischen Einsatz ihre Alltagstauglichkeit. Als Unterschied konnte das Einstein-Vision-System der Firma Aesculap, im Vergleich zum Storz-System, mit einer Full-HD-Darstellung und einer Steuerung per Roboterarm aufwarten. Dagegen hatte die 3-D-Kamera der Firma Storz einen Autofokus, der die Schärfe des Bildes selbstständig nachregulierte. Trotz dieser Unterschiede wurden beide Kamerakonzepte von den Operateuren mit 2,38 für die manuell geführte Optik und 2,37 für die per Roboterarm gesteuerte Kamera fast gleich bewertet.

Diese sehr ähnliche Bewertung resultiert wohl am ehesten daraus, dass die beiden Systeme nacheinander im zeitlichen Abstand von mehreren Wochen und nicht parallel eingesetzt wurden. So empfanden die Operateure den zuverlässigen Autofokus der einen Kamera als vorteilhaft und bei dem anderen System dagegen die realitätsnähere HD-Bildgebung. Beide Kamerakonzepte zeigten ihre Vorteile und erklären so die fast gleiche Bewertung. Eine Kombination beider Techniken würde hier wohl eine Ideallösung darstellen.

Welchen Stellenwert die mittlerweile verfügbare 4 k 2-D-Technik, also die 4-fache HD-Auflösung im Vergleich zur 3-D-HD-Technologie hat, ist bisher noch nicht untersucht worden.

Bei der Kameraführung hatten beide Systeme jeweils ihre Vor- und Nachteile. Die Kamera von Aesculap war deutlich größer und schwerer im Vergleich zu der von Storz, wodurch eine Steuerung per Hand über einen längeren Zeitraum schwierig erscheint. Dagegen erlaubte die Bedienung mittels Roboterarm eine kontinuierliche Bewegung und ermöglichte es, dass kleinere Eingriffe praktisch ohne Assistenz durchführbar waren.

Die deutlich kleinere und leichtere Kamera von Storz dagegen konnte auch bei längeren Operationen problemlos manuell geführt werden. Als nachteilig erwies sich die relativ hohe Wärmeentwicklung dieser Kamera im Vergleich zur 2-D-Kamera, was als unangenehm empfunden wurde.

Da es zu dem Roboterarm keine vergleichbare Konstruktion der Firma Storz gab, wurde hier auf eine Bewertung dieses Systems verzichtet.

3-D-Monitore haben eine geringere Helligkeit als 2-D-Monitore, weshalb eine stärkere Abdunkelung des Operationssaals notwendig ist [26]. Eine weitere Voraussetzung, um den 3-dimensionalen Effekt zu erzielen, ist das Tragen einer Brille, was von den Operateuren oft als unkomfortabel empfundenen wird [27], [30]. Dies sind 2 technische Nachteile der 3-D-Darstellung.

Wie aus [Tab. 2], [3] und [4] ersichtlich, zeigen sowohl beim Nähen als auch beim Schneiden beide stereoskopischen Kameras sehr gute und vergleichbare Ergebnisse, die nicht signifikant different voneinander waren. Demgegenüber wird das 2-D-HD-Kamerasystem signifikant schlechter bewertet. Bei der 3. manuellen Tätigkeit, dem Koagulieren, stellt sich die Situation anders dar. Hier zeigen sich zwischen den beiden 3-D-Systemen und der 2-D-Optik keine signifikanten Unterschiede.

Das Koagulieren wird unter 3-D-Sicht auffallend schlechter als die anderen manuellen Tätigkeiten eingestuft. Ursächlich hierfür ist die plastischere Darstellung der Schwebepartikel des Koagulationsrauchs, wie aus den schriftlichen Kommentaren der Operateure ersichtlich war, was als störend empfunden wurde. Wie in unserer Analyse, so konnten auch zahlreiche andere Autoren eine Verbesserung der manuellen Tätigkeit unter Verwendung stereoskopischer Kameras nachweisen. Hierbei handelte es sich jedoch, im Gegensatz zu unserer Untersuchung, um standardisierte manuelle Abläufe unter Laborbedingungen, bei denen der gemessene Parameter die Zeit war [21], [22], [23], [24], [25], [27], [34], [41], [45], [46], [47].

Durch die Verwendung von 2-D-Systemen kommt es zu einer veränderten visuellen Wahrnehmung, die durch die reduzierte Tiefenwahrnehmung hervorgerufen wird [28]. Aufgrund des Verlusts der Tiefenwahrnehmung bei der 2-dimensionalen Laparoskopie stellt diese eine größere Herausforderung für den Operateur dar als die offene Operationstechnik [29], [30]. Diese Wahrnehmungsprobleme der 2-dimensionalen Laparoskopie versucht die 3-D-Laparoskopie zu beheben. So bringen die 3-D-Videosysteme dem endoskopisch Operierenden die stereoskopische Sicht zurück [32], [33], [34], [35], [36], [37].

Way et al. zeigen, dass die visuelle Fehleinschätzung der 2-dimensionalen Laparoskopie zu 97 % die Ursache für Fehler bei laparoskopischen Operationen ist [31]. Demgegenüber zeigten Alarami et al., dass die verbesserte Tiefenwahrnehmung bei der 3-D-Laparoskopie zu einer verbesserten Qualität der laparoskopischen Chirurgie und damit auch zu einer Verbesserung der Patientensicherheit führen kann [27].

Die Sichtverhältnisse zwischen beiden 3-D-Systemen zeigten in unserer Untersuchung, mit einer Bewertung von 1,44 für das System 1 bzw. 1,6 für das System 2, vergleichbare, nicht signifikante Unterschiede. Dagegen waren die Sichtbedingungen der stereoskopischen Kameras im Vergleich zur 2-D-Optik signifikant besser. Bei der Darstellung der Raumtiefe war zwischen den beiden 3-D-Kameras nur ein geringer Unterschied. Jedoch war der Unterschied zwischen der 2-dimensionalen Kamera zu den beiden 3-D-Kameras mit einem p-Wert von 0,019 bzw. 0,01 signifikant bzw. sehr signifikant. Analog zu unserer Untersuchung konnten auch Jones et al. zeigen, dass die verbesserte Tiefendarstellung den wichtigsten Nutzen der 3-D-Kamerasysteme darstellt [41]. Dieses Resultat wird auch aus den freien Kommentaren der Operateure in unserer Studie nochmals untermauert.

Während die räumliche Tiefendarstellung eine gravierende Verbesserung durch die 3-D-Systeme erfuhr, zeigte die Darstellung der Bildbreite nur marginale Unterschiede zwischen den Kameraeinheiten.

Bei dem Vergleich der Darstellung verschiedener anatomischer Strukturen, wozu auch Adhäsionen gerechnet wurden, war erkennbar, dass es zwischen den beiden 3-D-Kamerasystemen keine gravierenden Unterschiede gab.

Uterus, Ovarien, Ureteren und Gefäße konnten mittels 3-D-Kameras jedoch nicht signifikant besser dargestellt werden. Dagegen war die Darstellung von Adhäsionen und retroperitonealer Nerven mittels der beiden 3-D-Systeme signifikant besser verglichen mit dem 2-dimensionalen System.

Aus dieser Tatsache ergibt sich, dass sich der Einsatz von 3-D-Technik bei filigraneren Strukturen wie Adhäsionen und Nerven als besonders vorteilhaft erweist. Bei größeren Organstrukturen wie Ureteren, Gefäßen, Ovarien oder des Uterus waren die Vorteile von 3-D-Optiken geringer.

Die Bewertung der Bewegungen der Kameras ergab, dass die manuell geführte 3-D-Kamera schlechter bewertet wurde als das 2-D-System. Der Unterschied stellte sich als nicht signifikant dar.

Ein Vergleich der deutlich schwereren und größeren Aesculap-Kamera, die deshalb wohl überwiegend mittels Roboterarm gesteuert wird, mit den Storz-Systemen erfolgte nicht.

Als Ursache für diese schlechtere Bewertung zeigte sich aus den freien Antworten der Operateure, dass gerade schnelle Bewegungen mit der 3-D-Kamera wiederholt zu kurzfristigen Schwindelgefühlen und Übelkeit führten, was als unangenehm empfunden wurde. Diese Problematik der 3-D-Technik ist schon länger bekannt und wurde auch von Mueller et al. und Chan et al. aufgezeigt [25], [38], [39]. Da das Setting für alle Operateure gleich war, lässt sich hier als Hauptursache ein stereoskopischer Fehler vermuten. Diese unerwünschten Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit wurden schon öfters in den einzelnen Studien beschrieben, jedoch mit uneinheitlichen Ergebnissen [30], [40], [41], [42], [43].

Insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass diese unerwünschten Effekte der 3-D-Technik seltener in Untersuchungen neueren Datums zu finden sind, was wohl aus der verbesserten Bildqualität resultiert [27], [30], [34], [44].

Ein Beschlagen bzw. Anlaufen der Optik, wie es bspw. durch Koagulieren oder durch das Einführen der Kameralinse von der kühleren Raumtemperatur in den wärmeren Intraperitonealraum auftritt, zeigte sich in gleichem Maße bei allen Optiken.

In der Gesamtbewertung zwischen der 2-D-Kamera (MW 2,67) und den beiden 3-D-Einheiten (System 1 MW 1,94 bzw. System 2 MW 1,89) zeigt sich mit einem p-Wert von 0,08 bzw. 0,073 kein signifikanter, jedoch ein deutlicher Unterschied.

Trotz sehr unterschiedlicher Aufbauten der 3-D-Kameras stellen diese Systeme für die Operateure und damit auch für die Patienten eine Verbesserung bzw. einen Vorteil dar.


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Schlussfolgerungen

Für den Operateur

Die 3-D-Technik ermöglicht dem Operateur eine zusätzliche Darstellung der Raumtiefe und eine verbesserte plastische Erfassung der Organstrukturen. Daraus resultiert eine Erleichterung bei der Durchführung manueller Tätigkeiten. Insgesamt zeigt sich so eine weitere Annäherung der Situsdarstellung an die Bedingungen der offenen Chirurgie.

Diese realere Situsdarstellung kann zu einer Stressreduktion beim Operateur führen.


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Für die Patientin

Die 3-D-Technik erleichtert die Durchführung schwierigerer Operationsschritte, wodurch die Operationsdauer verkürzt werden kann. Aus den Vorteilen der 3-D-Darstellung für den Operateur kann für die Patientin eine Zunahme der Sicherheit resultieren.

Weiterhin ist es so möglich, komplexere Eingriffe minimalinvasiv durchzuführen, was für die Patientinnen mit einer schnelleren Rekonvaleszenz im Vergleich zur offenen Chirurgie einhergeht.

Zu den Schwächen dieser Studie ist anzumerken, dass es sich bei den Ergebnissen hier um subjektive Einschätzungen von Operateuren handelt und nicht um standardisiert erhobene objektive Messungen von reproduzierbaren Tätigkeiten.

Darin besteht aber gleichzeitig auch die Stärke der Untersuchung. Es wurde überprüft, inwiefern 3-D-Technik bei einer größeren Zahl von Operationen aller Schwierigkeitsgrade Vorteile erbringt, und ob diese Technik unter Routinebedingungen alltagstauglich ist.

Insgesamt führt die 3-D-Bildgebung zu einer Verbesserung der Sichtverhältnisse, was besonders durch Tiefendarstellung des Raumes erzielt wird. Diese zusätzliche Plastizität bringt zum einen signifikante Vorteile in der Darstellung der Anatomie und hier besonders bei feinen Strukturen. Zum anderen fallen dem Operateur aber auch komplexere Operationstätigkeiten wie das Nähen durch den Einsatz der Stereoskopie deutlich leichter.

Die 3-D-Technik erwies sich in dieser Untersuchung als voll alltagstauglich und stellte eine signifikante Verbesserung der operativen Bedingungen dar, was für den Operateur eine Erleichterung der Operation bedeutet und für die Patientin einen Sicherheitsgewinn erbringt.


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Conflict of Interest/Interessenkonflikt

None./Der Autor hat keinerlei Interessenkonflikt.

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Correspondence/Korrespondenzadresse

Dr. Sascha Baum
UKSH Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Campus Lübeck
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Germany

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Fig. 1  Number of operations using the various systems; system 1 = Storz 3D system, system 2 = Aesculap 3D system; Sturz 2D HD system.
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Abb. 1  Anzahl der mit den verschiedenen Systemen durchgeführten Operationen; System 1 = 3-D-System Storz, System 2 = 3-D-System Aesculap; 2-D-HD-System Storz.