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DOI: 10.1055/s-0042-121811
Das SMA-Syndrom als seltene Differenzialdiagnose des akuten Abdomens
Publication History
03 July 2016
19 November 2016
Publication Date:
23 March 2017 (online)
Einleitung
Das „Superior Mesenteric Artery-Syndrom“ (SMA-Syndrom), oder Wilkie-Syndrom, ist mit einer Inzidenz von 0,013 – 0,3 % eine seltene Differenzialdiagnose des akuten Abdomens bzw. eine seltene Ursache des hohen Dünndarm-Ileus (Welsch T et al. Dig Surg 2007; 24: 149 – 156). Das SMA-Syndrom beschreibt einen Symptomkomplex aus unspezifischen akuten oder chronischen abdominellen Beschwerden. Durch die Kompression der Pars horizontalis duodeni zwischen Arteria mesenterica superior (AMS) und Aorta abdominalis kommt es zu einer funktionellen Duodenalstenose (Mandarry M et al. Eur Surg 2010; 42: 229 – 236).
Die Pars horizontalis (Pars III) des Duodenums verläuft horizontal auf Höhe des LWK 3 dorsal der AMS und ventral der Aorta abdominalis. Das Duodenum bedingt so eine physiologische Abwinkelung bzw. Distanz der AMS gegenüber der Aorta abdominalis von 38 – 65 bzw. von 10 – 28 mm. Die Gefäße und das Duodenum sind normalerweise von mesenterialem Fettgewebe und lympathischen Strukturen umgeben, welche eine gegenseitige Kompression verhindern.
Zum SMA-Syndrom kommt es durch ausgeprägten Gewichtsverlust bzw. Kachexie, welche zu einer Reduktion des mesenterialen Fettgewebes führen. In Folge dessen kann es zu einer Verkleinerung des aortomesenterialen Winkels auf < 25° bzw. zu einer Verminderung der Distanz zwischen Aorta abdominalis und AMS auf < 8 mm kommen. Das SMA-Syndrom manifestiert sich als funktionelle Duodenalstenose mit akut auftretender oder auch chronisch-persistierender Ileussymptomatik (Derrick JR et al. Am Surg 1965; 31: 545 – 547).