Z Gastroenterol 2017; 55(01): 98-99
DOI: 10.1055/s-0042-123441
Der bng informiert
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BNG Service Monitor – Qualitätssicherung bei der Endoskopbeschaffung

Gero Moog
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Publication Date:
18 January 2017 (online)

Wie bereits in den letzten Jahren hat der bng auch in 2016 wieder eine Umfrage zur Servicequalität der in der Praxis verwendeten Endoskope durchgeführt. Die erste Umfrage hatte bei den beteiligten Firmen eine große Resonanz gefunden. Fuji und Pentax haben direkt reagiert. Allerdings mussten wir nach der ersten positiven Reaktion wieder eine Phase der Stagnation erleben. Das Problem scheint nach wie vor darin zu bestehen, dass die niedergelassenen Gastroenterologen von den Endoskop-Firmen nicht als Gruppe, sondern bestenfalls als organisierte Einzelunternehmen wahrgenommen werden.

Erneut wurden in der aktuellen Umfrage Parameter wie Zufriedenheit mit dem Produkt und der Servicequalität abgefragt. Im Gegensatz zu den bisherigen Erhebungen wurde jetzt auch die Frage thematisiert, ob sich der bng künftig stärker in die Beziehung zwischen Kunde und Hersteller einbringen sollte. Konkret könnte dies bedeuten, dass der bng Gemeinschaftseinkäufe von Endoskopen organisiert oder auch aktiv und offensiv Missstände bei Servicequalität und Leistung mancher Endoskophersteller anspricht.

Beide Fragen wurden von einer großen Mehrheit der teilnehmenden Kollegen bejaht, so dass der Auftrag an Vorstand und Beirat des bng ganz klar formuliert ist: Die große Mehrheit der niedergelassenen Gastroenterologen wünscht sich einen schlagkräftigen Verband, der notfalls mit juristischer Absicherung schwarze Schafe unter den Herstellern benennt und dies auch öffentlich macht.

Im Einzelfall wird das natürlich nur nach entsprechender rechtlicher Abklärung möglich sein und sicher kann auch nicht jedes Problem in Form einer öffentlichen Auseinandersetzung thematisiert werden. Auf der anderen Seite muss der Verband hier mehr als in der Vergangenheit Flagge zeigen und seinen Mitgliedern den Rücken stärken. Sinnvoll wäre die Einrichtung einer Web-basierten Plattform im Sinne einer Clearing-Stelle. Hier könnten die Probleme der Kollegen gesammelt und ausgewertet werden. Ob dies dann zu Gesprächen mit den betroffenen Herstellern oder zu einer öffentlichen Diskussion führt, wäre vom Einzelfall abhängig zu machen.

Ebenfalls organisiert werden muss die Möglichkeit eines Gemeinschaftseinkaufs von Endoskopen über die bng Service GmbH. Auch hier bedarf es umfangreicher, auch juristischer, Vorarbeiten. Aber warum sollte es nicht möglich sein, dass der Verband jährlich mit den großen Endoskopherstellern Abnahmekontingente inklusive entsprechender Versorgungsverträge verhandelt? Die dabei erzielten Margen könnten direkt an die Mitglieder weitergegeben werden und für die Hersteller hätte es den Vorteil, dass sie nur einen Ansprechpartner hätten. Wir müssen uns in diesem Bereich mehr professionalisieren und organisieren, um auch in Zukunft noch erfolgreich zu sein.