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DOI: 10.1055/s-0043-102200
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Test Your KnowledgeEin 42-jähriger Mann klagt über zunehmende Atemnot (Stadium II nach NYHA) und kann maximal 100 Meter gehen. Er gibt an, vor drei Tagen gestürzt zu sein. Echokardiografisch zeigt sich eine normale linksventrikuläre Ruhefunktion. Die kardialen Doppler-Profile und der pulmonalarterielle Druck sind unauffällig. Der NT-pro-BNP-Wert (N-terminales-pro-brain-natriuretisches Peptid) liegt mit 10 pg/ml im Normbereich. Röntgenaufnahmen und eine Computertomografie des Abdomens zeigen drei pathologische Befunde ([Abb.1]).
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Welche Befunde sind es?
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Erlauben diese Befunde eine Diagnose?
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Wenn ja, welche?
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Sind Differenzialdiagnosen möglich?
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Wenn ja, welche?
Auflösung
Befunde
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kortikalisbreite Frakturen der 6. und 7. Rippe rechts
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Zwerchfellhochstand rechts
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Luftspiegel ohne Differenzierung zwischen einem Sero-Pneumothorax und einer infradiaphragmalen Luftansammlung
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Diagnose
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große, rechtsseitige Zwerchfellhernie mit Thoraxmagen
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Differenzialdiagnosen
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Hohlorganperforation nach Rippenfraktur
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Erläuterung
Der Thoraxmagen ist eine besonders schwere Form der paraösophagealen Hernie. Dabei verlagern sich mindestens zwei Drittel des Magens durch das Zwerchfell in den Brustraum [1]. In der Literatur wird das Phänomen mit einer Inzidenz von 5 % beschrieben [2]. Benachbarte Bauchorgane können durch einen großen Zwerchfellbruch ebenfalls in die Brusthöhle gleiten.
Ein Thoraxmagen wird häufig begleitet von
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Herz-Kreislauf-Beschwerden,
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Dyspnoe,
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Dysphagie und
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Eisenmangelanämie.
Die Erkrankung kann mit lebensbedrohenden Komplikationen einhergehen, wie
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Strangulation,
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Perforation und
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Blutungen.
Die Häufigkeit von Komplikationen beträgt bis zu 30 % [3]. Therapeutisch ist eine laparoskopische Operation die Therapie der Wahl [4].
Bei dem vorgestellten Patienten konnte die endgültige Diagnose der Zwerchfellhernie mit Thoraxmagen durch die CT bestätigt werden. Möglicherweise war die Ursache das Sturzereignis, das neben den Rippenfrakturen auch zu dem Zwerchfellriss geführt haben könnte.
Der Patient wurde umgehend laparoskopisch operiert und erholte sich im Verlauf weniger Tage.
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Erstveröffentlichung
Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht in: Dtsch Med Wochenschr 2016; 141: 1171.
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Literatur
- 1 Toyota K, Sugawara Y, Hatanp Y. Recurrent upside-down stomach after endoscopic repositioning and gastropexy treated by laparoscopic surgery. Case Rep Gastroenterol 2014; 8: 32-38
- 2 Hill LD, Tobias JA. Paraesophageal hernia. Arch Surg 1968; 96: 735-744
- 3 Schiergens TS, Thomas MN, Hüttl TP. et al. Management of acute upside-down stomach. BMC Surg 2013; 13: 55
- 4 Migaczewski M, Grzesiak-Kuik A, Pędziwiatr M. et al. Laparoscopic treatment of type III and IV hiatal hernia – authors’ experience. Wideochir Inne Tech Maloinwazyjne 2014; 9: 157-163
Korrespondenzadresse
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Literatur
- 1 Toyota K, Sugawara Y, Hatanp Y. Recurrent upside-down stomach after endoscopic repositioning and gastropexy treated by laparoscopic surgery. Case Rep Gastroenterol 2014; 8: 32-38
- 2 Hill LD, Tobias JA. Paraesophageal hernia. Arch Surg 1968; 96: 735-744
- 3 Schiergens TS, Thomas MN, Hüttl TP. et al. Management of acute upside-down stomach. BMC Surg 2013; 13: 55
- 4 Migaczewski M, Grzesiak-Kuik A, Pędziwiatr M. et al. Laparoscopic treatment of type III and IV hiatal hernia – authors’ experience. Wideochir Inne Tech Maloinwazyjne 2014; 9: 157-163