PSYCH up2date 2017; 11(03): 197-201
DOI: 10.1055/s-0043-102560
Wissen für die Praxis

Korruption im Gesundheitswesen

Cora Koch
,
Klaus Lieb

Einleitung

Im Juni 2016 rückten 2 Ereignisse die Beziehungen zwischen Ärzteschaft und Industrie in den Fokus der Öffentlichkeit: Das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen trat in Kraft [1], unter welchem sich nun auch niedergelassene Ärzte der Korruption strafbar machen können, und der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) veröffentlichte Zahlungen von pharmazeutischen Unternehmen (pU) an Ärzte, was auch in der Laienpresse vielfach aufgegriffen wurde [4]. Beide Ereignisse werfen Fragen auf: Welche Implikationen hat das neue Gesetz für die ärztliche Praxis in Bezug auf die Beziehungen mit der Industrie – werden hierdurch bisher übliche Interaktionen strafbar? Die Reaktionen auf die veröffentlichten Zahlungen waren häufig sehr kritisch – müssen Interaktionen mit der Industrie unabhängig von ihrer Rechtmäßigkeit reduziert werden, um einen Vertrauensverlust der Patienten zu verhindern? Dabei ist in der kontrovers geführten Debatte zu diesen Themen häufig nicht klar, wo die Grenze zwischen Interessenkonflikten und Korruption verläuft und welches Verhalten Fehlverhalten darstellt und welches nicht.



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Publication Date:
16 May 2017 (online)

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