Sprech-, Sprach- und Hörstörungen bei Kindern mit Lippen-, Kiefer- und/oder Gaumenspalten machen sich vor allem durch ein offenes Näseln, Aussprachestörungen und allgemeine Defizite im Spracherwerb bemerkbar. Ursächlich ist ein zu kurzer, stark vernarbter oder noch unverschlossener Weichgaumen, der sich unzureichend hebt, somit beim Sprechen und Schlucken nicht ausreichend zum Nasenraum abschließt und die Ohrtrompete unzureichend öffnet. Die Folge sind chronische Paukenergüsse, welche die Auffälligkeiten beim Sprechen/der Sprache maßgeblich mitbedingen und aufrechterhalten. Sie gilt es daher (ggf. mehrfach operativ) durch Einlage von Paukenröhrchen zu beseitigen. Der Gaumenspaltverschluss selbst sollte bis zum 18. Lebensmonat erfolgt sein. Eine Rachenmandelentfernung (AT) oder Entfernung der Gaumenmandeln (TE) müssen sorgfältig abgewogen werden, denn dadurch kann sich das offene Näseln verstärken. Insbesondere an das Vorliegen einer submukösen Gaumenspalte muss im Vorfeld gedacht werden, um den Gaumenspaltverschluss ggf. in einer Narkose zusammen mit der AT und einer Paukenröhrchen-Einlage zu planen. Mittelfristig normalisiert sich das Hörvermögen von Spaltkindern, wenn sie frühzeitig versorgt werden, ein nicht unerheblicher Teil der Kinder leidet jedoch an chronischen Sprechklang- und (Mittel-)ohrproblemen und muss langfristig begleitet werden. Ein enges Zusammenarbeiten verschiedener Fachdisziplinen (HNO Heilkunde, MKG Chirurgie, Phoniatrie/Pädaudiologie, Kinderheilkunde, Logopädie) ist hierbei unerlässlich.