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DOI: 10.1055/s-0043-109618
Protektive Beatmung während der Anästhesie: Sinn oder Unsinn?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. Juli 2017 (online)

Der Konzept der protektiven Beatmung stammt ursprünglich aus der Intensivmedizin und hat bei Patienten mit Lungenschädigung z. B. im Rahmen eines ARDS (acute respiratory distress syndrome) gute Erfolge erbracht. Seine Anwendung auch während einer Allgemeinanästhesie bei ansonsten lungengesunden Patienten soll postoperative respiratorische Komplikationen vermindern, etwa indem es die Entstehung von Atelektasen hemmt. Ist das tatsächlich sinnvoll?
Nach diesen Daten finden sich nur wenige Belege für den Nutzen einer protektiven Beatmung während der Narkose von lungengesunden Patienten, fassen die Autoren zusammen. Das soll keineswegs die Bedeutung des Konzepts bei der Beatmung kritisch Kranker auf der Intensivstation schmäleren – hier ist sie weiterhin eines der wichtigsten Prinzipien. Im Operationssaal scheint ihre Bedeutung aber gering.