Krankenhaushygiene up2date 2018; 13(01): 103-114
DOI: 10.1055/s-0043-117122
Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hygiene-CIRS: Was, wann, wie, warum?

Sebastian Schulz-Stübner
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Marcus Reska
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Publikationsdatum:
13. März 2018 (online)

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Ein Critical Incident Reporting System (CIRS) ist dazu da, Fehler, die in der Patientenversorgung entstanden sind, anonym zu erfassen und auszuwerten – mit dem Ziel, diese Fehler künftig zu vermeiden. Das gelingt durch wechselseitiges Lernen aus kritischen Ereignissen. Aufgrund von Problemen im Hygienesektor gibt es nun auch ein spezielles Hygiene-CIRS. Wie eine praktische Umsetzung aussieht, lesen Sie in diesem Beitrag.

Kernaussagen
  • Die Hygieneabteilungen sollten in die Auswertung von CIRS-Meldungen einrichtungsinterner Systeme eingebunden werden und aktiv am eigenen CIRS teilnehmen.

  • Ein einrichtungsübergreifendes Hygiene-CIRS ermöglicht ein fachspezifisches Meldesystem.

  • Die Einrichtung eines CIRS auf verschiedenen Organisationsebenen ist prinzipiell einfach möglich, der Unterhalt erfordert aber ständige Motivation der Meldenden, schnelle Rückmeldungen und eine ansprechende Aufbereitung der Meldungen und Bewertungen.

  • Ängste gegenüber einem CIRS bestehen hinsichtlich der Wahrung der Anonymität und des Missbrauchspotenzials („Anschwärzen“), die aber durch die Erfahrungen mit bestehenden Systemen als eher theoretischer Natur anzusehen sind.

  • CIRS ist ein Faktor gelebter Sicherheitskultur und ermöglicht die Identifizierung von Systemfehlern und Organisationsdefiziten im Sinne einer systemischen Risikoanalyse mit dem Ziel der Fehlerprävention.