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DOI: 10.1055/s-0043-117887
Metastatische Kalzifikation der Lunge – Gutartiges pulmonales Krankheitsbild bei einem Patienten mit Niereninsuffizienz
Publikationsverlauf
23. März 2017
21. Juli 2017
Publikationsdatum:
23. August 2017 (online)

Einleitung
Als metastatische pulmonale Kalzifikationen (MPC) werden Kalkablagerungen in Anteilen des Lungenparenchyms verstanden, die keine Vorschädigung, z. B. durch entzündliche Prozesse aufweisen. Dies steht im Gegensatz zu sogenannten dystopen Kalzifikationen, die beispielsweise im Rahmen einer granulomatösen Grunderkrankung auftreten können (Kuzela DC et al. AM J Pathol 1977; 86: 403 – 424). Es handelt sich um eine seltene Erscheinung, typischerweise bedingt durch ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt und konsekutive Ablagerung von Kalziumsalzen im Lungenparenchym. Ursächlich ist am häufigsten eine chronische Niereninsuffizienz (Belem LC et al. Respiratory Med 2014; 108: 668 – 676). Weiterhin kann es im Rahmen eines primären bzw. sekundären Hyperparathyreoidismus, einer Sarkoidose, einer Vitamin-D-Intoxikation oder exzessiver intravenöser Kalziumsubstitution sowie auch massiver Osteolyse zu pulmonalen Kalkablagerungen kommen. Die betroffenen Patienten sind meist asymptomatisch, sodass es sich häufig um einen Zufallsbefund handelt. In einigen Fällen können Dyspnoe, Hypoxämie und seltener alveoläre Blutungen bis hin zu fulminantem Lungenversagen auftreten (Mootz JR et al. Radiology 1973; 107: 55 – 60).