Public Health – mit diesem Begriff verbinden sich Hoffnungen auf Gesundheit für alle, auf Vernunft und Evidenz-gestützte Rationalität im Gesundheitswesen, auf eine Landes- und Sprachgrenzen überwindende, internationale bzw. globale Anstrengung im Dienst an der Gesundheit und dem Wohlergehen der Menschen (siehe z. B. auch das Ziel 3 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen). Die Suche nach einer allgemein anerkannten deutschen Bezeichnung für Public Health ist bisher noch offen. Dabei steht nach Ansicht von William Henry Welch und Wickliff Rose, Autoren des einflussreichen Welch-Rose-Reports von 1915, die Wiege moderner Public Health auch in Deutschland [1]. Ihr Bericht führte zur Gründung der traditionsreichen Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore (USA). Welch und Rose bezogen sich dabei auf das Pettenkofersche Hygiene-Institut in München, damals weltweit einzigartig. Bezeichnenderweise wird im Welch-Rose-Report auf die „doppelte“ Natur einer in den Naturwissenschaften verankerten, hygienebasierten Public-Health-Bewegung in Deutschland und einer sozialwissenschaftlich-verwaltungspraktisch ausgerichteten, in ihrem Gebiet ebenfalls führenden, Public-Health-Kultur in Großbritannien hingewiesen. Die naheliegende Chance für die Zukunft wurde damals in einer Verbindung beider Ansätze gesehen.