Gastroenterologie up2date 2018; 14(02): 135-146
DOI: 10.1055/s-0043-121454
Leber/Galle/Pankreas
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Therapie der Hepatitis C: Wo stehen wir 2018?

Kai-Henrik Peiffer
,
Stefan Zeuzem
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Publication Date:
12 June 2018 (online)

Die chronische Hepatitis-C-Virus-Infektion kann unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Früher wurde durch die nebenwirkungsreiche Interferontherapie nur ein Teil der Infizierten geheilt. Doch direkt antiviral wirksame Medikamente revolutionierten die Therapie: Heute werden bei allen Patientengruppen Heilungsraten von über 95% durch interferonfreie Regime erreicht. Dieser Beitrag beleuchtet die aktuelle Therapie der Hepatitis C.

Kernaussagen
  • Grundsätzlich stellt jede chronische HCV-Infektion eine Indikation zur antiviralen Therapie dar. Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung sollten dringlich therapiert werden.

  • Die chronische HCV-Infektion wird heutzutage interferonfrei mit direkt antiviral wirksamen Medikamenten (DAA) in Abhängigkeit von dem HCV-Genotyp, der Vortherapie und dem Fibrosestatus durchgeführt.

  • Patienten mit kompensierter Leberzirrhose weisen vergleichbar hohe Viruseradikationsraten wie Patienten ohne Leberzirrhose auf.

  • Auch Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose oder dialysepflichtiger Niereninsuffizienz können sicher und hocheffizient antiviral behandelt werden.

  • Medikamenteninteraktionen sind bei der antiviralen Therapie zu beachten, können aber einfach und schnell im Internet überprüft werden (z. B. unter http://www.hep-druginteractions.org).

  • Auch wenn sich die Prognose nach HCV-Eradikation deutlich verbessert, soll bei Patienten mit fortgeschrittener Leberfibrose bzw. einer Leberzirrhose lebenslang eine HCC-Surveillance durchgeführt werden.