Ihre korrekte Anrede sei Doktor der Medizin und nicht First Lady oder Landesmutter. So wies Mildred Scheel jene Journalisten an, die sich
1974 für die Gattin des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel interessierten. Die bis heute populärste deutsche Ärztin blieb ihrem
Anspruch, Menschen zu helfen, den sie seit Kindesbeinen an in sich trug, stets treu. Noch im selben Jahr des Einzuges in die Villa
Hammerschmidt gründete sie die Deutsche Krebshilfe e. V. (seit 2014 Stiftung Deutsche Krebshilfe) und nutzte die ihr zugetragene
Öffentlichkeit für ihr außerordentlich großes soziales Engagement und um Spenden zu sammeln. Sie wollte mit der Krebshilfe überzeugen und
lehnte die Möglichkeit der Finanzierung ihres Vereins über Steuergelder oder Spenden der Pharmaindustrie kategorisch ab. Ihre eigene
Darmkrebserkrankung versteckte sie bis zu ihrem Tod, weil sie sich sorgte, Patienten könnten dadurch die eigene Hoffnung auf eine Genesung
verlieren.