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DOI: 10.1055/s-0044-100547
Neurorehabilitation – Viel Lärm um …
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
16 March 2018 (online)
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Frans van der Brugge möchte in seinem Buch die Übereinstimmung zentralneurologischer Störungen und die gemeinsame Grundlage therapeutischer Interventionen aufzeigen. Neben der Symptomatik der Erkrankungen, erklärt er die Themen „Untersuchung“ und „funktionelle Rehabilitation“.
Leider hat das Buch große formale und inhaltliche Schwächen: Die Beschreibung der Symptomatik der Erkrankungen ist nicht einheitlich strukturiert. Gemeinsamkeiten der Pathologien sind daher schwer erkennbar. Quantität und Qualität der Literatur entsprechen nicht dem State of the Art. Das Literaturverzeichnis ist trotz vieler Themen sehr „mager“. Über 50 % der Quellen sind holländisch und für deutschsprachige Leser schwer verwertbar. Nur eine Referenz ist jünger als 2010 (!). Das ist beim aktuellen Forschungsaufkommen in der Neuroreha wenig repräsentativ. Die Behandlungsbeispiele sind teils diffus und geben dadurch wenig konkrete Anregungen für die praktische Tätigkeit.
Ein strukturbildendes Element in den Kapiteln zur Untersuchung und funktionellen Rehabilitation ist die Darstellung der sogenannten motorischen Grundeigenschaften wie Koordination und Ausdauer. Diese Art der Strukturierung enthält vor allem Aspekte der Körperfunktions- und -strukturebene der ICF. Die Aktivitäts- und Partizipationsebene sind unterrepräsentiert. Viele Themen der Neurorehabilitation, wie die Interventionen zur Behandlung von Gleichgewicht und Gehfähigkeit, bleiben offen.
Das Buch wirkt durch formale und inhaltliche Schwächen ein wenig aus der Zeit gefallen. Die aktuelle Neurorehabilitation wird zu wenig komplex und daher nicht repräsentativ abgebildet.
Martin Huber, MSc (Neurorehabilitation), Physiotherapeut und Lehrkraft an der ZHAW in Winterthur und der Physiotherapieschule Konstanz