5. Internationale Konferenz zu Verhaltenssüchten in Köln –Eine einmalige Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch über substanzungebundene Abhängigkeitserkrankungen
5th International Conference on Behavioral Addictions in Cologne –A Unique Opportunity to Share Scientific Knowledge on Non-Substance Related Addictions
Astrid Müller
1
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover
,
Matthias Brand
2
Allgemeine Psychologie: Kognition und Center for Behavioral Addiction Research (CeBAR), Universität Duisburg-Essen, Duisburg
3
Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Essen
Unter dem Begriff Verhaltenssüchte werden Verhaltensweisen subsumiert, die suchtartig und exzessiv betrieben zum Problem für die davon Betroffenen und ihre Angehörigen werden. Dazu zählen das pathologische Glücksspielen, die Mediensucht bzw. Internetbezogene Störungen und pathologisches Kaufen. Als weitere Vertreter dieser Störungsgruppe werden zudem Sexsucht, Sportsucht [1] und „Food Addiction“ diskutiert [2]. Typisch für die genannten Störungsbilder ist, dass infolge eines unwiderstehlichen Verlangens, das nur schwer oder gar nicht kontrolliert werden kann, ein bestimmtes – kurzfristig mit Belohnung assoziiertes – Verhalten immer wieder ausgeführt wird, obwohl die Betroffenen selbst oder ihr Umfeld längerfristig negative Konsequenzen des Verhaltens erleben (z. B. soziale Probleme, familiäre Konflikte, Verschuldung, Leistungsversagen, Arbeitsplatzverlust, psychische und somatische Erkrankungen, Straffälligkeit). In Analogie zu den substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen werden auch bei den Verhaltenssüchten Phänomene wie Cue-Reactivity und Craving beobachtet [3]
[4]. Die exzessive Ausübung des Verhaltens aktiviert offenbar dieselben Belohnungszentren im Gehirn wie bei substanzgebundenen Abhängigkeiten, was in Kontrollverlust, Toleranzeffekten und durchaus auch Entzugserscheinungen (z. B. ängstliche oder deprimierte Stimmung, Dysphorie, Gereiztheit) resultiert [5].
Literatur
1
te Wildt BT,
Wölfling K,
Müller A.
Nicht substanzgebundene Abhängigkeit – Verhaltenssüchte. Psychother Psychosom Med Psychol 2014; 64: 151-160
3
Brand M,
Young KS,
Laier C.
et al. Integrating psychological and neurobiological considerations regarding the development and maintenance of specific Internet-use disorders: An Interaction of Person-Affect-Cognition-Execution (I-PACE) model. Neurosci Biobehav Rev 2016; 71: 252-266
4
Noori HR,
Cosa Linan A,
Spanagel R.
Largely overlapping neuronal substrates of reactivity to drug, gambling, food and sexual cues: A comprehensive meta-analysis. Eur Neuropsychopharmacol 2016; 26: 1419-1430
8
Kuss DJ,
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DSM-5 diagnosis of Internet Gaming Disorder: Some ways forward in overcoming issues and concerns in the gaming studies field. J Behav Addict 2017; 6: 133-141
11
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Arnaud N,
Batra A.
et al. Memorandum Internetbezogene Störungen der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht). SUCHT 2016; 62: 167-172