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DOI: 10.1055/s-2000-10015
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Editorial
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)
Seit Juli 1999 ist GebFra das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie. Dies bedeutet für unsere Zeitschrift Ehre und Herausforderung zugleich. Herausforderung für Herausgeber und Verlag gleichermaßen. Dabei ist es das ehrgeizige Ziel ein gutes Journal zu präsentieren mit soliden wissenschaftlichen Daten, die in der Grundlagenforschung und in der klinischen Forschung erhoben wurden und sich unter das Motto „Aus der Forschung für die Praxis” stellen lassen. Die Herausgeber sind verantwortlich für die Qualität der eingereichten Arbeiten und werden in dieser Tätigkeit dankenswerterweise von einer Vielzahl neutraler Gutachter unterstützt. Jedes eingehende Manuskript wird den drei Bereichen 1) gynäkologische Onkologie, 2) Endokrinologie und Reproduktionsmedizin oder 3) Geburtsmedizin zugeordnet. Das Manuskript wird an zwei Gutachter versandt mit der Bitte, ihr Votum innerhalb von 6 Wochen abzugeben. Ist die Beurteilung diametral unterschiedlich, wird ein dritter Gutachter hinzugezogen, um zu einer möglichst objektiven und fairen Beurteilung zu kommen. Allen Gutachtern, die mit hoher Sachkompetenz sich der Mühe unterziehen, die Arbeiten neutral zu bewerten, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Der Standard für ein wissenschaftliches Journal lässt sich an der Quote der abgelehnten Manuskripte ermessen. Für GebFra hat sich in den letzten Jahren eine durchschnittliche Ablehnungsquote von ca. 30 % ergeben. Etwa 40 % der eingesandten Manuskripte gehen zur Revision an die Autoren zurück mit der Bitte, ihr Manuskript entsprechend den Hinweisen und Anmerkungen der Gutachter zu korrigieren. In aller Regel ist die von den Gutachtern formulierte Kritik konstruktiv und trägt somit unzweifelhaft zur Verbesserung der Manuskripte bei. Etwa 20 % der eingereichten Arbeiten werden ohne jede Korrektur oder Verbesserung zum Verlag weitergeleitet. Die Zahl der eingereichten Arbeiten schwankt jährlich zwischen 147 und 231. Seit 1995 wurden insgesamt 860 Manuskripte bearbeitet. Dieses Verfahren hat zur Qualitätssicherung des Journals entscheidend beigetragen. Gerade für jüngere Autoren ist GebFra ein Journal, das als hilfreiches Instrument für publizistisches Arbeiten angesehen werden kann.
Da GebFra das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe darstellt, werden die meisten Beiträge in deutscher Sprache erscheinen. Dennoch wird in Zukunft englischen Beiträgen mehr und mehr Platz eingeräumt werden. Dies kann als Ausdruck der Globalisierung verstanden werden, die auch vor der medizinischen Publizistik nicht Halt macht. Hier sei noch einmal besonders auf die Rubrik „Rapid Communications” hingewiesen. Diese Rubrik gibt gerade jungen Autoren die Möglichkeit, ihre Ergebnisse den Herausgebern vorzulegen, um sie neutral bewerten zu lassen.
Die Bearbeitungsdauer der Manuskripte hat sich von 1995 mit durchschnittlich 100 Tagen kontinuierlich verkürzt und betrug im Jahr 1999 weniger als 60 Tage. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung und sollte Anreiz sein, Manuskripte einzusenden. Im Bereich der Rapid Communications werden wir bemüht sein, die Bearbeitungszeit auf 30 Tage zu reduzieren.
Wie eingangs betont, ist es das Anliegen der Zeitschrift „Geburtshilfe und Frauenheilkunde”, Ergebnisse der Forschung für die Praxis darzustellen. Andererseits gilt es auch zu berücksichtigen, dass Aspekte der Praxis Anregung für die Forschung sein können. Mit der Schaffung des Mantelteils wurde versucht, beiden Aspekten gerecht zu werden, um auf diese Weise einen fruchtbaren Austausch zu ermöglichen. So werden u. a. unter der Überschrift „Weiterbildung” Kolleginnen und Kollegen, die besondere Erfahrungen auf dem einen oder anderen Gebiet haben, gebeten, zusammengefasst eine Übersicht über ihre Forschungsergebnisse unter Berücksichtigung der neuen Literatur zu geben, um auf diese Weise die Leserschaft in komprimierter Form über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Zu diesen neueren Entwicklungen zählen auch die verschiedensten juristischen Probleme, über die erfahrene Juristen informieren. Mit „ManageMed” wird Hilfe für die Entwicklung neuer Organisationsstrukturen vermittelt. Die Rubrik „Aus dem anderen Fachgebiet” greift Themen auf, die nicht nur die Gynäkologie und Geburtshilfe betreffen. Für uns alle dürfte von Interesse sein, wie Kolleginnen und Kollegen nicht nur in Gynäkologie und Geburtshilfe nach Lösungsmöglichkeiten anstehender Probleme suchen. Zeitzeugen ermöglichen im „Rückblick” die Analyse von Entwicklungen, die für die Geburtshilfe und Frauenheilkunde prägend waren.
Mit den Beiträgen „Für Sie notiert” wird Wegweisendes aus internationaler Fachliteratur zusammengestellt, um Leserinnen und Lesern internationale Beiträge näher zu bringen und somit eine beständige Weiterbildung sicherzustellen. Hierzu zählen auch schriftliche Symposien bzw. fortlaufende Serien, z. B. zur operativen Geburtshilfe bzw. zu Notfällen in Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Besprechung und Empfehlung ausgesuchter Bücher erleichtert den Kauf von Fortbildungsliteratur. In gleicher Weise möchte der Kongresskalender nicht nur Kongresse und Symposien ankündigen, sondern mit der Angabe der wesentlichen Themen auch dazu beitragen, dass Leserinnen und Leser bei der Vielzahl von angebotenen Veranstaltungen den für die geeigneten Kongress auswählen können. Wünschen würden wir uns, dass Leserinnen und Leser durch Anfragen bzw. Kommentare den notwendigen Dialog zwischen Autoren und Leserschaft intensivieren. Unser Dank gilt allen Autorinnen und Autoren der aufgeforderten Beiträge, dass sie bereitwillig unserer Bitte nachgekommen sind und zugestimmt haben, dass auch die Manuskripte für den Mantelteil dem kritischen Reviewsystem unterzogen wurden. Dieses Vorgehen der Schriftleitung macht eine gleichbleibende aktuelle Information der Leserinnen und Leser möglich.
Ein besonderer Dank gilt Frau Dr. Kuhn, Göttingen, die GebFra seit vielen Jahren mit hervorragend strukturierten Abstracts bereichert hat. Zudem hat sie die jeweils aktuellen Empfehlungen des ACOG in deutscher Sprache sachkompetent aufbereitet.
Breckwoldt, Freiburg
Baltzer, Krefeld