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DOI: 10.1055/s-2000-10846-9
Ergebnisqualität notärztlicher Intubation - jeder dritte Tubus liegt falsch.
Publication History
Publication Date:
28 April 2004 (online)
Fragestellung: Die Indikation zur Intubation und kontrollierten Beatmung im Rahmen der Notfallversorgung sind in den vergangenen Jahren ständig erweitert worden. Neben der Behandlung von Störungen der Vitalfunktion Atmung (z. B. im Rahmen einer Reanimation) sind zunehmend auch „prophylaktische” Intubationen als Frühintubation beim Polytrauma, beim unkooperativen Patienten, beim bewußtseinsgestörten Patienten oder zur Erleichterung des Transportes als Indikationen genannt worden. Intubation und Beatmung sind invasive Maßnahmen, die den Patienten potentiell schädigen können. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung ist aber in der Regel nicht möglich. Zum einen ist der Nutzen bei der prophylaktischen Intubation bisher wissenschaftlich nicht gut belegt, zum anderen sind Komplikationsraten therapeutischer Maßnahmen kaum bekannt und darüber hinaus sehr von der persönlichen Erfahrung des einzelnen Notarztes abhängig. Bei der Beurteilung der Ergebnisqualität stellt die Tubusfehllage neben Aspiration, Zahnschäden, Beatmungsproblemen und vielen anderen nur eines der negativen Qualitätsmerkmale dar. Methodik: Wir untersuchten bei 200 konsekutiven, beatmeten Notfallpatienten die Lage des Endotrachealtubus zum Zeitpunkt der Übergabe des Patienten an die weiterversorgende Klinik. Ergebnis: Bei jedem dritten Patienten (32 %) mußte die Lage des Tubus korrigiert werden. Häufigste Fehllage war die endobronchiale oder zu tief tracheale Lage (25 %), 5 % der Tuben lagen im Bereich der Stimmritze, 2 % der Notfallpatienten erreichten das Krankenhaus mit einer ösophagealen Tubuslage. Schlußfolgerung: In der überwiegenden Zahl der Fälle konnte die Fehllage anhand einfacher klinischer Untersuchungen (Inspektion, Auskultation, erneute Laryngoskopie) erkannt und beseitigt werden.