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DOI: 10.1055/s-2000-7178
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Zu: „Akuter Herzstillstand in der Spiral-CT” von A. Stöger, B. Münsterer und A. Schinnerl, Innsbruck
In: Fortschr Röntgenstr 2000; 172: 490 - 491Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)
Sehr geehrte Kollegen, vielen Dank für den hochinteressanten Fallbericht. Die Darstellung des akuten Herzstillstandes im CT ist sicherlich ein seltenes und vor allem sehr dramatisches Ereignis. Folgende Anmerkung sei uns gestattet:
Die starke Kontrastierung des linken Vorhofs führen die Autoren auf einen passiven Weitertransport des Kontrastmittels (KM) durch den kleinen Kreislauf (infolge der Druckinjektion) zurück. Dies kann aufgrund der abgebildeten CT-Schichten ausgeschlossen werden. Weder die Arteria pulmonalis (wie die Autoren selbst beschreiben) noch die linke Pulmonalvene sind kontrastmittelgefüllt. KM kommt in den am kleinen Kreislauf beteiligten Strukturen in der vorliegenden Fensterung und bei der Körperhaltung des Patienten im linken Vorhof, in der rechten Pulmonalvene und in den rechts-dorsalen Lungenabschnitten, und hier hochkonzentriert, zur Darstellung. Leider sind die diagnostischen CT-Schichten nicht abgedruckt, anhand des abgebildeten Materials muss jedoch eine direkte Verbindung zwischen den Vorhöfen bestehen.
Wahrscheinlich handelt es sich um ein offenes Foramen ovale, das bei etwa 25 % der Menschen nachweisbar ist: Ohne Ausbildung eines Shunts intra vitam besteht eine sondierbare Verbindung zwischen den Vorhöfen. Ein Vorhofseptumdefekt (ASD) erscheint aufgrund der wohl leeren Anamnese des Patienten unwahrscheinlich, jedoch nicht ausgeschlossen. Dann wäre ein Ostium secundum-Defekt statistisch gesehen am wahrscheinlichsten [1]. Abb. 1 b deutet jedoch eher auf einen seltenen Sinus venosus-Defekt hin. Hierbei liegt ein hoher ASD mit partieller Fehlmündung der Lungenvenen vor [2] [3]: Abb. 1 b zeigt im kranialen Anteil des rechten Vorhofs ein hier mündendes atypisches und KM-gefülltes Gefäß, das einer fehlmündenden Lungenvene entsprechen kann.
Aufgrund des hohen Volumenangebots und infolge der Druckinjektion ist bei nicht schlagendem Herzen Kontrastmittel über die offene Verbindung zwischen den Vorhöfen in das linke Atrium gelangt.
Möglicherweise wurde eine Obduktion durchgeführt, die eine definitive Klärung der Gestalt der Verbindung zwischen den Vorhöfen herbeiführt.