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DOI: 10.1055/s-2000-8315
Ergebnisse der Intensiv-Hypertonieschulung des Instituts für präventive Medizin[¹]
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)


Fragestellung: Die Folgen einer unzureichend behandelten arteriellen Hypertonie werden noch immer unterschätzt. Um Patienten über ihre Erkrankung aufzuklären und sie zur aktiven Mitwirkung bei der Therapie zu motivieren, wurde 1998/99 die »Intensiv-Hypertonieschulung des Instituts für Präventive Medizin« in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten durchgeführt. Die Effektivität dieser Schulung sollte evaluiert werden.
Patienten und Methodik: Insgesamt 146 Personen (57 Männer, 89 Frauen; mittleres Alter 62 Jahre) mit arterieller Hypertonie nahmen an der Schulung teil, die acht Unterrichtseinheiten zu jeweils eineinhalb Stunden Dauer umfasste. Mittels standardisierter Fragebögen wurden zu zwei Untersuchungszeitpunkten (vor und 6 Monate nach der Schulung) Daten zum Gesundheitszustand und zu den Lebensgewohnheiten der Teilnehmer ermittelt und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Bei der Selbstmessung konnte eine deutliche Blutdrucksenkung erzielt werden (152/89 mmHg vs 145/85 mmHg; p < 0,001). Das durchschnittliche Gewicht war nach 6 Monaten um 0,9 kg reduziert (p = 0,001). Die sportlichen Aktivitäten stiegen im Untersuchungszeitraum von durchschnittlich 2,0 auf 2,8 Stunden pro Woche an (p = 0,01). Darüber hinaus konnten bei den Teilnehmern der Wissensstand über ihre Erkrankung (p < 0,001) und die selbst beurteilte Vitalität (p < 0,05) verbessert werden.
Folgerung: Das Hauptanliegen dieser Studie, eine Aktivierung der Teilnehmer zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten und einer damit verbundenen Blutdrucksenkung, wurde erreicht. Da eine umfassende Aufklärung und Motivierung im Praxisalltag selten geleistet werden kann, müssen Schulungsprogramme weitreichend etabliert werden.
Results of an intensive training program for hypertension
Background and objective: The burden of insufficiently treated arterial hypertension is still underestimated. During 1998 to 1999 we conducted an intensive training program in cooperation with regional practitioners. The aim of this program was to educate the patients about their disease and motivate them to comply with therapy. The effectivity of this program yet needs to be evaluated.
Patients and Methods: 146 patients (mean age 62 years; 57 male, 89 female) with arterial hypertension were trained. They received 8 training units of 90 min each. Before training and 6 months after training data concerning health status and life style risk factors were assessed with questionnaires.
Results: There was a marked reduction in blood pressure after 6 months (152/89 mmHg vs 145/85 mmHg, p < 0.001). The mean body weight also declined on the average by 0.9 kg (p < 0.001). Physical exercise spent per week increased from mean 2.0 to 2.8 hours ( p < 0.01). Moreover, knowledge about hypertension increased (p < 0.001). The established questionnaire SF-36 revealed a better score for vitality (p < 0.05) six months after therapy than before.
Conclusion: Our intensive training program of patients with arterial hypertension has profound effects on their systolic and diastolic blood pressure. It also motivates patients to change life style. Our data suggest that intensive training programs should be developed on a widespread basis.
1 Diese Studie wurde unterstützt von der Universität Erlangen-Nürnberg, dem Klinikum Nürnberg, dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e. V. und der Firma Merck KgaA.