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DOI: 10.1055/s-2001-10953
Gesundheitsverträglichkeitsprüfung und Risikobewertung
Publication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)
Zusammenfassung
Nach geltendem Recht muss bei Genehmigungsverfahren für Großvorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden, in deren Rahmen neben ökologischen Gesichtspunkten auch die potenzielle gesundheitliche Relevanz des Projekts für die betroffene Bevölkerung abzuprüfen ist. Wenn es um krebserzeugende Luftschadstoffe geht, für die noch keine Grenzwerte existieren, kann sich die Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) auf die quantitative Risikoabschätzung stützen. Diese wurde zwar zur Abschätzung der gesundheitlichen Konsequenzen der existierenden Umweltbelastung entwickelt, eignet sich aber auch hervorragend als Prognoseinstrument. Dies wird am Beispiel einer geplanten Sonderabfallverbrennungsanlage gezeigt.
Health Risk Tolerance Test and Risk Assessment
According to current regulations, major projects are subject to an environmental impact assessment. Within this framework, not only ecological criteria have to be met, but also the possible health impact for the exposed population must assessed. In the absence of limit values for carcinogenic substances in the air, the health impact assessment can be based on quantitative risk assessment. This technology was formerly developed for the assessment of cancer risk imposed by existing environmental exposures, but it is also suitable for the prediction of future exposures and their health consequences. This is demonstrated by using a planned toxic waste incinerator as a model.
Key words
Environmental Impact Assessment - Health Impact Assessment - Quantitative Risk Assessment - Cancer Risk - Toxic Waste Incineration
Literatur
- 1 Kobusch A B, Fehr R, Serwe H J, Protoschill-Krebs G. Gesundheitsverträglichkeitsprüfung - eine Schwerpunktaufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Gesundh Wes. 1995; 57 207-213
-
2 Projektgruppe Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (GVP) im Rahmen der
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Konzept zu Ablauf und Inhalt der
Gesundheitsverträglichkeitsprüfung. September 1994 (für Gesundheitsämter zu
beziehen über die Landesgesundheitsministerien).
- 3 Wende W. Verteilungen zur UVP-Grundgesamtheit in der Bundesrepublik Deutschland. UVP-Report. 2000; 1 13-15
- 4 Greim H, Link B. Wie giftig ist die Müllverbrennung? Toxikologische Bewertung der Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen. Entsorgungspraxis. 1989; 4 162-170
1 1Die Balkengrafik illustriert die Dominanz der Verkehrswegeprojekte, die zusammen mit den Deichbaumaßnahmen bereits 42 % der rund 4800 zwischen 1990 und 1998 durchgeführten UVP-Verfahren ausmachen. Alle übrigen Vorhabenkategorien tragen nur mit wenigen Prozenten zur Gesamtzahl bei.
Dr. Michael Csicsaky
Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales
Postfach 141
30001 Hannover
Email: michael.csicsaky@mfas.niedersachsen.de