Gesundheitswesen 2001; 63(2): 98-101
DOI: 10.1055/s-2001-10957
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluss von Prophylaxeprogrammen auf die Mundhygiene von Erwachsenen und Schulkindern

S. Zimmer, M. Bizhang, R. Seemann, C. R. Barthel
  • Zentrum f. Zahnmedizin an der Charité Berlin
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

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Zusammenfassung

Die Verbesserung der Mundhygiene wird als eine der wichtigsten Maßnahmen der Gesundheitsförderung in der Oralprophylaxe angesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich daher mit der Frage, inwieweit zwei ähnliche Prophylaxeprogramme, die bei Schulkindern und Erwachsenen durchgeführt wurden, zu Verbesserungen der Mundhygiene geführt haben. In einer Studie an Erwachsenen konnten die Mundhygiene-Indizes PI (Quigley-Hein) und API (Lange) mit einem vierteljährlich durchgeführten individuellen Prophylaxeprogramm bereits nach sechs Monaten deutlich verbessert werden. Das Programm beinhaltete neben Maßnahmen der Motivierung und Instruktion auch eine professionelle Zahnreinigung. Im Gegensatz zu dieser Studie konnte mit einem vergleichbaren Programm bei neunjährigen Schulkindern in einem Zeitraum von drei Jahren keine Verbesserung der Mundhygiene-Indizes PI und PBI (Mühlemann und Son) erreicht werden. Beim PI trat sogar eine Verschlechterung von 1,86 zu Beginn auf 2,65 zum Abschluss der Studie ein. Andere Autoren waren mit einem Programm ohne professionelle Zahnreinigungen und mit Einbeziehung der Eltern erfolgreicher. Es wird daher der Schluss gezogen, dass Kinder und Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Grundlagen und Einbeziehung der Eltern zur Eigenvorsorge erzogen werden sollen.

The Influence of Prophylaxis Programmes on Oral Hygiene in Adults and Schoolchildren

The improvement of dental hygiene is considered to be one of the most important measures in dental health education. Hence, it was the aim of the present study to investigate the influence of two similar preventive programmes on oral hygiene performed in adults and schoolchildren. In the adult study, the oral hygiene indices PI (Quigley-Hein) and API (Lange) could be significantly improved after six months by an individualized preventive programme performed every three months. Besides repeated instructions and motivations in oral hygiene, the programme included profesional toothcleaning. In contrast, nine-year old schoolchildren showed no improvement in the oral hygiene indices PI and PBI (Mühlemann and Son) after applying a similar programme over three years. For the PI, even a deterioration from 1.86 at the beginning of the study to 2.65 at the final examination was seen. Other authors were more successful by applying a programme without professional toothcleaning but with inclusion of the parents. It is therefore concluded that children should be educated to oral self-care by including their parents and by taking their status of psychological development into account.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. Stefan Zimmer

Zentrum für Zahnmedizin der Charité Abt. für Zahnerhaltung und Präventivmedizin

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13353 Berlin