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DOI: 10.1055/s-2001-11137
Über die Schwierigkeiten der Prognoseermittlung nach Schädel-Hirn-Trauma
Krier C, Kienzle F. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35: 63-66Outcome-Faktoren des schweren Schädel-Hirn-TraumasThomas A et al. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35: 91-98Publication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)

Wir bedanken uns sehr herzlich für die wertvollen Ergänzungen von E. Maurer und P. Milewski zu unserem Editorial „Über die Schwierigkeiten der Prognoseermittlung nach Schädel-Hirn-Trauma” (SHT). Es steht außer Zweifel, dass das EEG im Allgemeinen und die multimodal evozierten Potentiale im Besonderen eine wertvolle Hilfe bei der Prognoseermittlung von Patienten mit schweren SHT darstellen. Die Aufbereitung des Nativelektroenzephalogramms und die evozierten Potentiale haben hier die entscheidenden Fortschritte gebracht, ohne dass bis heute die Überlegenheit der einen oder anderen Aufbereitungs- und/oder Stimulationsart klar demonstriert werden konnte. Technische und physiologische Einflüsse sowie die Interaktionen mit Analgetika und Sedativa machen die Interpretation der im Intensivbereich erhobenen Befunde nicht einfach und erfordern in jedem Fall den Spezialisten, der langjährige Erfahrung in der Befunderhebung elektrophysiologischer und klinischer Daten besitzen sollte. Unter diesen Voraussetzungen sind sich die meisten Autoren darüber einig, dass das SSEP-Monitoring einen hohen Stellenwert bei der Beurteilung des Schweregrades und der Prognose einer ZNS-Dysfunktion besitzt und ergänzend zu anderen Parametem wie intrakranieller Druck eingesetzt werden sollte. M. Dinkel [1] hat in J.-P. Jantzen’s Buch „Neuroanästhesie” einen guten Überblick über den Wert der SSEP’s beim SHT gegeben.
Der Schlussfolgerung der Autoren des Leserbriefes stimmen wir demnach voll zu und bedanken uns für die ergänzenden Bemerkungen. In unserem Editorial hatten wir weniger Wert auf die vergleichende Beurteilung unterschiedlicher Parameter zur Prognoseermittlung nach SHT gelegt, als auf eine allgemeine methodenkritische Betrachtung von outcome-Studien. Unser wesentliches Anliegen war, die Leser von AINS zu einer kritischen Betrachtung von outcome-Studien anzuregen, da viele dieser Studien methodische Mängel aufweisen. Vor vorschnellen Entscheidungen am Patientenbett sollte im Einzelfall mit oder ohne SSEP’s immer gewarnt werden. Die Prognoseermittlung sollte sich immer wie ein Mosaik aus vielen einzelnen Steinchen, unter denen das EEG eine bedeutende Rolle spielt, zusammensetzen.
Literatur
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9 Dinkel M.
Somatisch evozierte Potentiale. In: Jantzen J-P, Löffler W. Neuroanästhesie. Thieme Verlag 2000: 193-214
Prof. Dr. med. C. Krier,
Dr. med. F. Kienzle
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Katharinenhospital
Kriegsbergstr. 60
70174 Stuttgart
Email: c.krier@katharinenhospital.de