Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(8): 213-217
DOI: 10.1055/s-2001-11318
Übersichten
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Antioxidanzien in der Ernährung und Arteriosklerose

H. Hauner1 , B. Watzl2
  • 1Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut (Ärztlicher Dirketor: Prof. Dr. W.A. Scherbaum) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 2Institut für Ernährungsphysiologie (Leiter: Prof. Dr. G. Rechkemmer), Bundesforschungsanstalt für Ernährung, Karlsruhe
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

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Mit »oxidativem Stress« wird ein Zustand im Körper bezeichnet, bei dem die Bildung von Oxidanzien und freien Radikalen die Fähigkeit des Körpers übersteigt, diese Stoffe zu inaktivieren. Als Folge davon kommt es zu Schädigungen von Proteinen, DNA und Lipiden sowie von Zellmembranen und anderen Körperstrukturen. Es herrscht heute Einigkeit, dass Oxidationsprozesse an der Entstehung verbreiteter Krankheiten wie Arteriosklerose, Krebs und Diabetes mellitus beteiligt sind und den Alterungsprozess beschleunigen können. Die Menge freier Radikale hängt von Lebensstilfaktoren (Ernährung, Rauchen, Bewegung) ab, wird aber auch durch koexistente Krankheiten, zum Beispiel Hyperglykämie bei Diabetes mellitus, beeinflusst. Antioxidanzien neutralisieren die freien Radikale im Organismus. Somit entscheidet die Balance zwischen pro- und antioxidativen Elementen über die gesundheitlichen Folgen [33]. Da die endogen gebildeten, antioxidativ wirkenden Moleküle bzw. Enzymsysteme in ihrer Konzentration und Aktivität nicht durch exogene Maßnahmen zu beeinflussen sind, kommt der Zufuhr von Antioxidanzien über die Ernährung eine entscheidende Bedeutung für den Antioxidanzienstatus des Körpers zu. In den letzten Jahren hat insbesondere die Frage, inwieweit Antioxidanzien in der Nahrung der Entstehung der Arteriosklerose und ihrer Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall entgegenwirken können, große Aufmerksamkeit gefunden.