Aktuelle Urol 2001; 32(S1): 92-95
DOI: 10.1055/s-2001-15955
OPERATIVE THERAPIE
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vena saphena magna graft zur operativen Therapie der fortgeschrittenen Induratio penis plastica

Vena Sapena Magna Graft in Surgery of Advanced Induratio Penis PlasticaB. O. Backhaus, S. C. Müller, P. Albers
  • Klinik und Poliklinik für Urologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

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Zusammenfassung

Bei fortgeschrittener IPP ist durch die verschiedenen operativen Techniken in > 70 % eine Deviationskorrektur möglich. Die weiteren Therapieziele sind in erster Linie die Erlangung von Schmerzfreiheit und die Wahrung bzw. Wiederherstellung einer beschwerdefreien Kohabitation. Die initiale Erwartungshaltung und die postoperative Zufriedenheit der Patienten differieren aber bei den zur Verfügung stehenden OP-Techniken deutlich.

Fragestellung: Wie hoch ist die postoperative Patientenzufriedenheit nach Operationen höhergradiger Deviationen bei IPP mittels der Corporoplastik unter Verwendung eines V. saphena-patch graft.

Material und Methode: Insgesamt wurden 8 Patienten nach dieser Technik in unserer Klinik operiert, 6 davon über ein follow-up von 12 Monaten weiterbetreut und über einen nicht validierten Fragebogen zum subjektiven OP-Ergebnis befragt.

Ergebnisse: Kein Patient ist voll zufrieden mit dem OP-Ergebnis, im Durchschnitt wurde die Zufriedenheit mit 3,5 beurteilt (1 = gar nicht bis 10 = sehr gut). Die Erektion und die damit zusammenhängende Fähigkeit, Geschlechtsverkehr ohne Hilfsmittel auszuüben, wurde durchschnittlich mit 3,8 bewertet. Auch in dieser Kategorie liegt das postoperative Ergebnis bei allen Patienten unter Ihren Erwartungen. 33 % der Patienten beklagen Sensibilitätsstörungen und eine postoperative Rest- bzw. eine Rezidivdeviation.

Schlussfolgerung: Zur Zeit stehen leider keine alternativen OP-Techniken mit einer höheren postoperativen Patientenzufriedenheit zur Korrektur der höhergradigen IPP ohne deutliche Penisverkürzung zu Verfügung, solange keine Penisprothese indiziert ist. Vergleicht man die internationale Literatur, so werden die Daten zur Zufriedenheit schlechter, je länger das follow-up ist. Insgesamt sind daher Langzeituntersuchungen zur Patientenzufriedenheit, sowie die Entwicklung von validierten Fragebögen zu allen Formen der operativen Therapie der IPP zu fordern, um die einzelnen Techniken einordnen zu können.

Abstract

Surgical approaches can improve a deviation related to Peyronie's disease in > 70 %. Primary therapeutic goals are to reduce local pain and to regain the ability for cohabitation. The inital expectation differs significantly from the postoperative patient's satisfaction. Therefore we investigated the satisfaction of patients after surgical treatment of high grade Peyronie's disease with a corporoplastic using a V. saphena patch graft. We operated on 8 patients according to a standard technic and reevaluated them during a follow up of 12 month. None of the patients was completely satisfied. The average level of postoperative satisfaction was 3,5 (1 = not at all to 10 = very much). 33 % of the patients complained about reduced sensibility and a residual deviation. To our knowledge there are no alternative technics for deviations related to high grade Peyronie's disease including a higher patient satisfaction. Comparing the international literature, patient satisfaction data decreases with the length of the follow up. In conclusion we emphasize the need for long term trials concerning patient satisfaction and a validated questionnaire to all surgical treatments of Peyronie's disease.

Literatur

B O Backhaus

Klinik und Poliklinik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität

Sigmund-Freud-Straße 25
53105 Bonn