Gesundheitswesen 2001; 63: 95-100
DOI: 10.1055/s-2001-16418
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Methoden und Konsequenzen der pränatalen Diagnostik

Methods and Consequences of Pre-Natal DiagnosticsJ. Wisser
  • Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe, Departement Frauenheilkunde, UniversitätsSpital, Zürich
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Publication Date:
24 August 2001 (online)

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Zusammenfassung

Pränatale Medizin ist ein noch sehr junger Teilbereich der modernen Geburtsmedizin, welcher neben den diagnostischen Methoden der Amniozentese und Chorionbiopsie auch die fetale Blutentnahme umfasst. Die Fetalblutentnahme eröffnet jedoch auch den direkten Zugang zur fetalen Zirkulation und damit zur Behandlung des ungeborenen Kindes. Die pränatale Diagnostik zielt auf eine möglichst exakte Diagnose des kindlichen Zustandes ab, um die geburtshilflichen Entscheidungen faktisch abzustützen. Wird eine kindliche Erkrankung diagnostiziert, so sind die ärztlichen Entscheidungen im Prinzip analog zur postnatalen Situation, wobei jedoch die therapeutischen Optionen eingeschränkt sind. Die ärztliche Entscheidung in der Pränatalmedizin hat immer sowohl die Interessen der Mutter als auch diejenigen des Fetus zu berücksichtigen. In diesem Entscheidungsprozess ist zu berücksichtigen, dass es nicht die diagnostischen Methoden sind, welche als ethisch bedenklich gelten müssen, sondern die jeweilige Einstellung und Handlungsweise der beteiligten Personen. Für das ärztliche Handeln gilt es, den verantwortungsvollen Umgang mit den Methoden zu üben.

Methods and Consequences of Prenatal Diagnostics

Prenatal medicine is a young subdiscipline of modern obstetrics. It applies diagnostic methods like amniocentesis, chorionic villus sampling and foetal blood sampling. The latter is not only a diagnostic procedure but opens access to the foetal circulation and therefore to foetal therapy. Aim of prenatal diagnostic procedures is the most exact diagnosis of the foetal condition as basis for rational obstetrical decisions. If a foetal disease is diagnosed, decisions are in principal similar to the postnatal situation, but therapeutic options are reduced. Decision making in prenatal medicine always has to take maternal and foetal interests into account. We have to consider that not the methods but the intention and actions of the persons involved may cause an ethical dilemma. It must be our aim to use the methods of prenatal medicine with the utmost responsibility.

Literatur

Priv. Doz. Dr. med. J. Wisser

Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe
Departement Frauenheilkunde am UniversitätsSpital Zürich

Frauenklinikstrasse 10

8091 Zürich

Schweiz

Email: josef.wisser@fhk.usz.ch