Zusammenfassung:
Der Erfolg einer medikamentösen Therapie bei schizophren Erkrankten kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Neben dem früheren Ansprechen auf Medikamente, der Grunderkrankung an sich, deren Verlauf und Dauer, Geschlecht, Ethnizität etc. spielen genetische Faktoren eine wesentliche Rolle dabei, wer auf ein Medikament anspricht und wer nicht, wer dieses gut verträgt und wer Nebenwirkungen entwickelt.
Der genetische Einfluss kommt sowohl auf pharmakokinetischer als auch auf pharmakodynamischer Ebene zum Tragen: zum Beispiel bei der Absorption, der Verteilung der Medikamente, dem Metabolismus, der Ausscheidung, der Rezeptorbindung und den intrazellulären Folgeschritten.
Die Identifizierung genetisch bedingter Unterschiede im Ansprechen auf Medikamente kann zu einer neuen Strategie in der Behandlung schizophrener Störungen führen: Wenn bereits vor der Behandlung durch eine molekulargenetische Untersuchung das individuelle Ansprechen auf das jeweilige Medikament bestimmt werden kann, wird dies die Behandlungsdauer verkürzen, die Nebenwirkungen vermindern und die Compliance erhöhen.
Die Erkenntnis dieser potenziellen Bedeutung führte dazu, dass in jüngster Vergangenheit eine Reihe pharmakogenetischer Studien durchgeführt wurde, die bei der Behandlung schizophrener Patienten eine mögliche Assoziation zwischen Varianten in Kandidatengenen und dem Ansprechen auf die Medikation untersuchten. Die Ergebnislage ist teilweise inkonsistent. Ein Hauptgrund hierfür könnten die unterschiedlichen Studiendesigns der verschiedenen Forschergruppen sein.
Da bei Assoziationsuntersuchungen komplexer Phänotypen ein Befund erst dann als positiv gewertet werden kann, wenn er in einer unabhängigen Stichprobe bestätigt wurde, macht dies die Vergleichbarkeit verschiedener Studien unerlässlich. Hierfür wurden erste „Richtlinien” erstellt.
Genetic Aspects of Individual Psychotropic Drug Response:
Factors influencing treatment outcome to medication include previous history of response to medication, duration of illness, ethnicity, and gender; as well as genetic factors. These genetic factors influence pharmacokinetic and pharmacodynamic effects of specific drugs such as absorption, metabolism, elimination, transport across the blood-brain barrier, and drug-target interactions.
The detection of individual genetic differences in response to medication may lead to important new strategies for the treatment of psychiatric disorders.
With the advent of molecular biology individual differences can be determined on the molecular level. The awareness of the importance of pharmacogenetic factors has recently led to numerous studies seeking association between genetic variants and treatment-outcome. The results however, are partially inconsistent. One of the main reasons for this inconsistency may be accounted by heterogeneity of study designs. As in genetic studies of complex phenotypes, several replications are required before a result can be accepted, first ‘guidelines’ have been proposed to make those studies comparable. These ‘guidelines’ and study results will be presented.