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DOI: 10.1055/s-2001-17023
J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG
Komplikationsmanagement der infizierten Knietotalendoprothese
Publication History
Publication Date:
12 September 2001 (online)

Die tiefe Infektion ist die gefürchtetste Komplikation nach Implantation einer Knieendoprothese. Die aktuelle Infektionshäufigkeit liegt zwischen 1 und 5 % (Insall 1986; Rand et al. 1986). Die Infektionsklassifikation Gristinas und Kolkins (1983) sowie Habermanns (1991) unterscheiden akute Infektionen, die 1 bis 3 Monate nach der Operation auftreten, subakute Infektionen, die sich 4 bis 12 Monate postoperativ manifestieren, und schließlich späte Infektionen, die erst nach mehr als 12 Monaten klinisch in Erscheinung treten.
Bei der überwiegenden Mehrzahl der infizierten Kniealloarthroplastiken ist der vorübergehende oder dauerhafte Prothesenausbau unabdingbare Voraussetzung für eine Infektsanierung. Hierbei wird dem zweizeitigen Wechsel eindeutig der Vorzug gegenüber einem einzeitigen Vorgehen gegeben, wobei der Vorteil des zweizeitigen Vorgehens darin liegt, daß nach dem infektsanierenden Eingriff Zeit für die Entscheidung im Hinblick auf das weitere Vorgehen bleibt. Dabei bestehen prinzipiell folgende Optionen:
Arthrodese Reimplantation Resektionsarthroplastik
Auch heute noch ist daher die Gelenkversteifung das meistangewandte Verfahren im Falle eines septischen Fehlschlagens einer Kniealloarthroplastik. Zwei unterschiedliche Arthrodeseverfahren stellen den Standard bei entzündlich fehlgeschlagener Knieendoprothese dar:
die äußere Kompressionsarthrodese mit einem Fixateur externe die interne Fixation mit einem intramedullären Marknagel
Vorgestellt wird der Fall einer Patientin mit einer akuten tiefen Infektion nach Implantation einer Kniegelenkprothese und deren Komplikationsmanagement.
U. Socha
Städtisches Klinikum „St. Georg” Leipzig
Zentrum für Traumatologie mit Brandverletztenzentrum
Delitzscher Straße 141
D-04129 Leipzig