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DOI: 10.1055/s-2001-17263
D. Kettler und H. Sonntag -
130 Jahre Anaesthesie
D. Kettler and H. Sonntag - 130 Years of Anaesthesia
Publication History
Publication Date:
18 September 2001 (online)
130 Jahre Anaesthesie - so der Titel eines Symposiums, das vom Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin (ZARI) der Universität Göttingen am 8. September 2001 veranstaltet wird. Gemeint sind 130 Jahre Anaesthesie in Göttingen, womit allerdings nicht ein Eingriff in die bislang bekannte und anerkannte Geschichtsschreibung vorgenommen werden soll. Vielmehr will der Titel ein Konglomerat aus Wertschätzung und Zustandsbeschreibung ausdrücken - Wertschätzung für zwei Personen, die das ZARI geprägt und es in einen Zustand gebracht haben, in dem u.a. auch ein derart „flapsig” formulierter Titel leicht durchgeht.
Bei den Personen handelt es sich um Professor Dr. med. Dr. h. c. Dietrich Kettler und um Professor Dr. med. Hans Sonntag, die beide in diesem Jahr ihren 65. Geburtstag begangen haben. Es klingt nur vordergründig pathetisch, wenn festgestellt wird, sie hätten ihr (berufliches) Leben der Anaesthesiologie gewidmet; jedenfalls findet die Zahl 130 Jahre Anaesthesie hier ihre Erklärung.
So unterschiedlich die Charaktere dieser zwei Protagonisten des Faches (nicht nur) in Göttingen sind, so gibt es doch einige Parallelen. Beide wurden im Gebiet der späteren DDR geboren, Dietrich Kettler in Waren (Mecklenburg), Hans Sonntag in Nordhausen (Thüringen). Beide begannen unmittelbar nach dem Abitur mit dem Medizinstudium. Beide wandten sich nach ihrer Zeit als Medizinalassistenten direkt der Anaesthesiologie zu, und zwar am damaligen Institut für klinische Anaesthesie der Universität Göttingen, wo sie 1965 das erste Mal zusammentrafen und 1968 bzw. 1970 die Anerkennung zum Facharzt erhielten. Beide unternahmen einen Abstecher an das Physiologische Institut der Universität Göttingen zu Professor Dr. med. H. J. Bretschneider, wo sie sich mit Arbeiten zum Sauerstoffverbrauch des Herzens (Kettler) bzw. zu Koronardurchblutung und Energieumsatz des Herzens (Sonntag) unter verschiedenen Anaesthetika habilitierten. Und als Dietrich Kettler 1975 als Ordinarius und Direktor des Instituts für klinische Anaesthesie - später ZARI - eingesetzt wurde, war es nur folgerichtig, dass sein Stellvertreter Hans Sonntag hieß.
Wer das heutige Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin der Universität Göttingen kennt, der wird zustimmen, dass das langjährige Zusammenwirken von Dietrich Kettler und Hans Sonntag mit synergistisch zutreffend beschrieben werden kann: Sie haben sich in additiver, wenn nicht potenzierender Weise ergänzt. Es muss hier darauf verzichtet werden, ihre zahllosen Ansätze und Erfolge im Einzelnen zu würdigen, zumal es dazu schier herkulischer Fähigkeiten bedürfte. Stattdessen erfolgt mit den in diesem Heft versammelten Beiträgen der Versuch, einen Eindruck von der Vielfalt und Breite des Spektrums der Jubilare zu vermitteln, ohne zu verkennen, dass deren Schaffenskraft ungebremst anhält. Und nicht zuletzt sollen die Beiträge stellvertretend für viele Personen und in deren Namen ausdrücken: Dietrich Kettler, Hans Sonntag - das ZARI dankt.
Jan Bahr
Dr. Jan BahrDipl.-Soz.
Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin
der Universität Göttingen
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen