Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(45): 1286
DOI: 10.1055/s-2001-18325-2
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erwiderung

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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Schute kann nur vollinhaltlich zugestimmt werden. Er bestätigt unsere Ansicht, dass die Kenntnis der Klinik der Bleivergiftung auch heute noch aktueller Bestandteil des internistischen Wissensgutes sein soll. Was nun die basophil getüpfelten Erythrozyten betrifft ist, zu sagen, dass heute hämatologische Befunde nun einmal meist maschinell erstellt werden und daher die visuelle Betrachtung des Blutaustriches nicht mehr zur klinisch-chemischen Routine im allgemein-internen Fachbereich zu zählen ist. In der gebotenen Kürze des Beitrages [1] konnte auch nur auf die wesentlichen Befunde eingegangen werden. Die basophile Tüpfelung der Erythrozyten ist keineswegs ein verlässliches oder dosisabhängiges Zeichen der Bleivergiftung und daher sicher auch kein Leitparameter. Diese findet sich auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen, beispielsweise Malaria, Malignomen, hämolytischen Anämien, Benzolvergiftungen, etc. Zweifellos hätte die Kenntnis einer basophilen Tüpfelung im unserem Fall die Diagnostik beschleunigen können. Bei bereits anhand des Blutbleispiegels diagnostizierter Bleiintoxikation liefert der Nachweis basophil getüpfelter Erythrozyten keine zusätzlichen Erkenntnisse, es handelt sich dann um ein verzichtbares Verfahren.

Literatur

  • 1 Wolf C, Binder R, Barth H, Konnaris C, Rüdiger H W. Chronische Anämie und abdominelle Schmerzen als Folge einer Bleiintoxikation.  Dtsch Med Wochenschr. 2001;  126 556-558

Prof. Dr. Christian Wolf

Klinische Abteilung für Arbeitsmedizin

Universitätsklinik für Innere Medizin IV

Währinger Gürtel 18-20

A-1090 Wien