References
-
1
Robinson R A, Smith G.
Anterolateral cervical disk removal and interbody fusion for cervical disk syndrome.
Bull Johns Hopkins Hosp.
1955;
96
223-224
-
2
Cloward R B.
History of the anterior cervical fusion technique [letter].
J Neurosurg.
1985;
63
817-819
-
3
Charnley J.
Proceedings: The histology of loosening between acrylic cement and bone.
J Bone Joint Surg Br.
1975;
57
245
-
4
Grote W, Rottgen P.
Die ventrale Fusion bei der zervikalen Osteochondrose und ihre Behandlungsergebnisse.
Acta Neurochir (Wien).
1967;
16
218-240
-
5
Kaden B, Schramm J, Fuhrmann G, Hoffmann C H.
Titanium intervertebral disc and instrumentation for fusion in anterior cervical discectomy. Technical note.
Neurosurgical Review.
1995;
18
25-29
-
6
Brooke N S, Rorke A W, King A T, Gullan R W.
Preliminary experience of carbon fibre cage prostheses for treatment of cervical spine disorders.
Br J Neurosurg.
1997;
11
221-227
-
7
van den Bent M J, Oosting J, Wouda E J, van Acker E H, Ansink B J, Braakman R.
Anterior cervical discectomy with or without fusion with acrylate. A randomized trial.
Spine.
1996;
21
834-839, discussion 840
-
8
Cloward R B.
The anterior surgical approach to the cervical spine: the Cloward Procedure: past, present, and future. The presidential guest lecture, Cervical Spine Research Society.
Spine.
1988;
13
823-827
-
9
Younger E M, Chapman M W.
Morbidity at bone graft donor sites.
J Orthop Trauma.
1989;
3
192-195
-
10
Mirovsky Y, Neuwirth M G.
Comparison between the outer table and intracortical methods of obtaining autogenous bone graft from the iliac crest.
Spine.
2000;
25
1722-1725
-
11
Zygmunt S, Toksvig-Larsen S, Saveland H, Rydholm U, Ryd L.
Hyperthermia during occipito-cervical fusion with acrylic cement. Epidural thermometry in 23 cases.
Acta Orthop Scand.
1992;
63
545-548
-
12
Henze U, Zwadko-Klarwasser G, Klosterhalfen B, Höcker H, Richter H, Mittermayer C.
Kunststoffe für den medizinischen Einsatz als Implantatmaterialien.
Deutsches Ärzteblatt.
1999;
96
979-986
-
13
Kuslich S D, Ulstrom C L, Griffith S L, Ahern J W, Dowdle J D.
The Bagby and Kuslich method of lumbar interbody fusion. History, techniques, and 2-year follow-up results of a United States prospective, multicenter trial.
Spine.
1998;
3
1267-1278; discussion 1279
-
14
Wenz L M, Merritt K, Brown S A, Moet A, Steffee A D.
In vitro biocompatibility of polyetheretherketone and polysulfone composites.
Journal of Biomedical Materials Research.
1990;
24
207-215
Kommentare zum Beitrag von J. Schröder und H. Wassmann
D. Stolke, J. Pospiech, Essen
Wird nach einer cervicalen Diskektomie aufgrund degenerativer Veränderungen eine gleichzeitige Fusion angestrebt, so gilt im internationalen Vergleich die Verwendung eines autologen Beckenkammspanes nach wie vor als ,,gold standard``. Die vor mehr als 30 Jahren von Grote und Röttgen etablierte Methode der cervicalen interkorporellen Fusion mit PMMA konnte sich trotz wesentlicher Vorteile insbesondere im angloamerikanischen Sprachraum nicht durchsetzen. Bei einer deutlich geringeren perioperativen Komplikationsrate und einer kürzeren OP-Zeit sind die klinischen Ergebnisse sowohl im frühen als auch im späten postoperativen Verlauf zudem gleich. Eine solide knöcherne Fusion, wie sie von den Befürwortern der Cloward- oder Smith-Robinson-Technik gefordert wird, wird bei Verwendung eines PMMA-Dübels zwar in einem geringeren Prozentsatz beobachtet, scheint aber nach neueren Untersuchungen auch nicht erforderlich zu sein.
Vor diesem Hintergrund zeigen die vorliegenden Umfrageergebnisse sehr eindrucksvoll, wie weit verbreitet diese Methode unter deutschen Neurochirurgen dennoch ist. So wurde in 3410 von 8608 Fällen (d. h. in 40%) PMMA benutzt. Den zweiten Platz teilen sich mit jeweils 27% Beckenkammspäne und Titan-Implantate. Bei diesen Zahlen stellt sich zwangsläufig die Frage, warum Titan-Cages in dieser relativ großen Häufigkeit eingesetzt wurden. Eindeutige Vorteile gegenüber dem ,,gold standard`` oder gegenüber PMMA existieren nicht. Vielmehr sind - gerade in der heutigen Zeit - die deutlich höheren Kosten von Titan-Implantaten aufzuführen, die ihre Anwendung unseres Erachtens in keinster Weise rechtfertigen, sondern uns im Gegenteil dazu veranlassen sollten, die Indikation äußerst streng zu stellen. Insofern bietet die geplante deutsche Multicenterstudie der Sektion Wirbelsäule unserer Fachgesellschaft eine gute Gelegenheit, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fusionstechniken an der HWS zu evaluieren.
J. Dvorak, Zürich
Die Autoren haben eine retrospektive Umfrage bei 100 neurochirurgischen Kliniken in Deutschland durchgeführt. Eine retrospektive Umfrage ist mit zahlreichen Nachteilen behaftet. Insbesondere Komplikationen werden durch retrospektive Umfrage nicht hinreichend erfasst. Es ist kaum anzunehmen, dass die beteiligten Kliniken ihre Komplikationen lückenlos registriert haben. Am ehesten handelt es sich bei den Angaben um Schätzungen.
In der Studie wird festgestellt, dass an den beteiligten neurochirurgischen Kliniken die Diskektomie nahezu immer mit einer Fusion kombiniert wird, obwohl in der neurochirurgischen Literatur die Diskektomie ohne Fusion ähnlich gute Langzeitresultate ergeben soll.
Dass Polymethylmethacrylat (PMMA) in einem so außergewöhnlichen Prozentsatz als Fusionsmaterial eingesetzt wird, ist beachtenswert und bedarf einer näheren Analyse und Begründung.
Diese Studie - es handelt sich eher um eine kurze Mitteilung - gibt Auskunft über eine vorherrschende Auffassung zur Behandlung von cervicalen Diskushernien. Ein aktueller Standard oder gar ein Trend lässt sich hieraus nicht ablesen. Die Autoren selbst stellen fest, dass in deutschen neurochirurgischen Kliniken, entgegen dem Trend in zahlreichen anderen Ländern, Polymethylmethacrylat noch das am häufigsten eingesetzte Dübelmaterial ist und dass die Fusion mit Beckenkammknochen trotz der Morbidität hinsichtlich der Spanentnahme noch einen festen Platz hat.
Dieser Beitrag muss den Leser nachdenklich stimmen. Der Trend in der medizinischen Behandlung sollte wissenschaftlichen Resultaten folgen (evidence based) und nicht von Budgetüberlegungen bestimmt werden. Bei ca. 10 000 cervicalen Diskushernienoperationen pro Jahr in Deutschland sollte der Ruf nach einer prospektiv randomisierten Studie mit Polymethylmethacrylat, Knochenspan, Titancage sowie Diskektomie ohne Fusion sehr stark und mit großer Beteiligung sein. Eine solche Studie kann nur in Deutschland durchgeführt werden, da in anderen Ländern Polymethylmethacrylat nur äußerst selten bei Diskushernieneingriffen eingesetzt wird.
Dr. J. Schröder
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Münster
D-48129 Münster
Phone: +49-251-8 34 74 72
Fax: +49-251-8 34 74 79
Email: j.schroder@web.de