Aktuelle Traumatol 2002; 32(4): 163-170
DOI: 10.1055/s-2002-33436
Traumatologische Spezialdisziplin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bildgebende Diagnostik bei Beckenverletzungen

Radiologic Diagnosis of Pelvic InjuriesE.  Gercek1 , M.  H.  Hessmann1 , P.  M.  Rommens1
  • 1Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Publication Date:
21 August 2002 (online)

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Zusammenfassung

Bei der Beurteilung einer Becken- und Azetabulumverletzung bildet die Beckenübersichtsaufnahme heute nach wie vor das Fundament. In Abhängigkeit vom Zustand der Patienten unter Berücksichtigung begleitender Traumata gestaltet sich der weitere Ablauf der Diagnostik. Konventionelle Aufnahmen ergänzen beim Monotrauma mit hämodynamischer Stabilität die bildgebende Diagnostik und werden in der Verlaufsbeurteilung eingesetzt. Der Nachteil der konventionellen Technik ist durch Überlagerungen begründet, die eine genaue Beurteilung insbesondere vom hinteren Beckenring erschweren. Die Computertomographie stellt den Goldstandard in der Diagnostik dar; sie bietet eine Darstellung ohne Überlagerungen und ermöglicht durch 2D- und 3D-Rekonstruktionen ein besseres räumliches Verständnis der Verletzungen und somit eine exakte Planung von Interventionen. Knöcherne Verletzungen des hinteren Beckenringes sowie innere Verletzungen lassen sich problemlos erfassen. Bei der Diagnostik von Polytraumata kommen die Vorzüge der Einzelschicht- und der neueren Mehrschicht-Spiral-Computertomographie-Systeme zur Geltung, die eine schnelle Datenakquisition erlauben. Die Angiographie ist den Fällen vorbehalten, bei denen komprimierende stabilisierende Verfahren eine pelvine Blutung nicht beeinflussen, in Einzelfällen ist dann die Embolisation indiziert.

Abstract

The conventional pelvic overview remains the primary tool for imaging of injuries of the acetabulum and pelvis. Clinical condition and concomitant lesions influence the sequence of further diagnostic procedures. Oblique views complete the examination in haemodynamic stable patients with isolated injuries. Disadvantage of the conventional X-rays is the superposition of bony and soft tissue structures. This makes an exact evaluation of the dorsal pelvic ring and acetabulum often impossible. CT has become the gold standard in evaluation of pelvic injuries. CT provides an accurate sight and helps to understand the pattern of injuries by 2D and 3D reconstructions. The visualization of concomitant injuries of internal and other skeletal injuries is an other advantage. In polytraumatized patients, mono-slice and newer multi-slice CT scanners allow a fast image acquisition. Angiographic interventions are a domain of persisting bleedings after provisional stabilization, sometimes bleedings can be interrupted by embolization.

Literatur

Dr. E. Gercek

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