Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2002; 34(2): 49-58
DOI: 10.1055/s-2002-33986
Wissenschaft & Forschung

Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Milde Ganzkörper-Hyperthermie mit Infrarot-C-Strahlung

Optimale Homogenisierung der Strahlenverteilung mit großflächigen Strahlern - körperfreundliche Harmonisierung durch Wellenlängenbereich um 8,5 μmWerner Richter, Wolfgang Schmidt
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Publication Date:
10 September 2002 (online)

Der progressiv ansteigende Zuspruch gesunder wie kranker Menschen zur Benutzung einer Infrarot-Wärmekabine mit neuartigen, großflächigen Strahlern beruht auf dem elementaren Wohlfühlerlebnis durch Schwitzen. Neueste Forschungsergebnisse zur Bewältigung oxidativer Stressreaktionen durch Schwitzen in einer Wärmekabine [[17]] haben unsere Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern der Medizin, Biochemie, Physik und Technik aus Greifswald, Rostock, Leipzig und Neubrandenburg veranlasst, die Wirkungszusammenhänge näher zu beleuchten und umzusetzen [[7]].

Die Ergebnisse biochemischer Untersuchungen zur Entgiftung und Immunmodulation durch Schwitzen in der Infrarot-Wärmekabine berechtigen zur Empfehlung einer regelmäßigen Nutzung im Rahmen des Krebsbekämpfungsprogramms sowohl in der Prävention, in der Metaphylaxe und Rehabilitation sowie als begleitende Maßnahme zur antineoplastischen Chemotherapie.

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01 Der Exaktheit halber sei darauf hingewiesen, dass im globalen Energiehaushalt der Erde der überwiegende Teil der Wärmestrahlung „atmosphärische Gegenstrahlung” ist, das heißt von der Erde und in der Lufthülle wird kurzwellige Sonnenstrahlung absorbiert, als langwellige Wärmestrahlung abgegeben und aus der Atmosphäre sowohl in den Weltraum wie auch zur Erde gerichtet wieder emittiert. Wegen der Komplexität dieser Zusammenhänge sei auf die Fachliteratur verwiesen (z.B. [[1]-[3]]).

02 Die Herleitung soll hier unterbleiben; Interessenten seien auf die Fachliteratur verwiesen [[1]-[3]].

03 Die Darstellung gilt exakt für den sogenannten „Schwarzen Körper”. Reale Körper gelten als „Graue Strahler”, die von der idealen Theorie etwas abweichen. Für unsere Betrachtungen ist das nicht gravierend.

04 Die Dimension W/m3 ergibt sich aus der Definition der Strahlungsintensität: Watt pro Quadratmeter und Wellenlänge (in Mikrometer).

05 Wäre das nicht der Fall, würde schon jede Glühlampe heftigste Verbrennungen hervorrufen.

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. Wolfgang Schmidt

Torgauer Str. 70

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