PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(4): 324-330
DOI: 10.1055/s-2002-36084
Standpunkte

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Ethnopsychoanalytische Aspekte der Adoleszenz - Adoleszenz und Omnipotenz

Mario  Erdheim
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Publication Date:
11 December 2002 (online)

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Abstract

Ein wesentlicher Grundzug der Adoleszenz ist die Omnipotenz, die dem Individuum die Kraft gibt, sich der Realität entgegenzusetzen und seine Pläne zu realisieren. Um dazu fähig zu sein, muss es seine Größen- und Allmachtsfantasien mit seinen Ich-Fähigkeiten verknüpfen, was in den verschiedenen Lebensphasen in immer neuen Anläufen versucht werden muss. Der Aufbau innerer Räume, in denen die Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit ausgehalten werden muss, spielt dabei eine wesentliche Rolle, und während der Adoleszenz entscheidet sich, welche Kanäle das Individuum zur Verfügung haben wird, um seine Omnipotenz umzusetzen: Arbeit, Freizeit oder Gewalt.